Rückkehr der „Jungeuropäer“ in die Erstheimat

Arad -  Ein Auge weint, ein Auge lacht! Mit recht zwiespältigen Gefühlen, mit Freude aber auch mit allerhand Ängsten vor der nächsten Zukunft kehrten heuer über 200 Schüler aus verschiedenen Ländern Europas wieder in die Schulen aus dem Kreis Arad zurück. Es sind in verschiedenen Ortschaften des Landeskreises Arad geborene und aufgewachsene Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern in den letzten Jahren den starken Exodus vor allem in die Länder Westeuropas mitgemacht haben. Nach einigen Jahren in der Fremde und einigen des Besuchs eines fremdsprachlichen Unterrichts kehren diese Kinder nun gemeinsam mit ihren zum Großteil arbeitslos gebliebenen Eltern meist wieder in die gleichen Schulen ihrer Heimatorte zurück. Die Wenigsten haben nur ein-zwei Semester die Schulbank in der Fremde gedrückt, der Großteil hat einige Jahre in einer spanischen, italienischen, deutschen, französischen ja gar türkischen oder japanischen Schule absolviert. 

Wie erwartet, kehren die meisten Schüler aus Spanien heim. Laut einer Statistik des Arader Kreisschulinspektorats sind im laufenden Jahr 127 Schüler aus Spanien und 59 Schulkinder aus Italien zurückgekehrt. Heimkehrer wurden jedoch auch aus Frankreich, Belgien, England, Zypern, Portugal, der Türkei verzeichnet. Die meisten Kinder wurden wieder in ihren ehemaligen Gymnasien, V.-VIII. Klasse, eingegliedert. Wenige Kinder gibt es in den Klassen I-IV oder im Lyzeum. Laut Nicolae Pellegrini, dem stellvertretenden Arader Generalschulinspektor, haben deren Eltern für die Eingliederung ihrer Kinder in die rumänischen Schuleinheiten ein Attest über die im Ausland absolvierten Studien vorzulegen, das vom Unterrichtsministerium geprüft werden muss.

Über 150 aus dem Kreis Arad gebürtige Schulkinder werden im laufenden Schuljahr in verschiedenen europäischen Schulen weitermachen. Laut Vertreter des Arader Kreisschulinspektorats könnte deren Zahl auch größer sein, da manche Eltern deren Abgang von rumänischen Schulen wie auch ihre ausländische Zielschule nicht anmelden. Es gibt aber auch Fälle, da die Eltern ihre Kinder nur für kurze Zeitspannen mit ins Ausland nehmen, wobei diese dann leider das Schuljahr verlieren. In solchen Fällen ist in den rumänischen Schulen wenigstens ein Zeugnis für den Abschluss eines Semesters in einer ausländischen Schule vorzuzeigen.