Sensationeller Fund bei Restaurierungsarbeiten

Archäologen finden ungeöffnete Krypta in ungarisch-reformierter Kirche

Klausenburg – Eine sensationelle Entdeckung haben Archäologen in Huedin (Kreis Klausenburg) gemacht. In einer ungarisch-reformierten Kirche aus dem Mittelalter entdeckten die Wissenschaftler eine ungeöffnete Krypta mit Gegenständen aus dem 16. Jahrhundert. Die Grabungen fanden im Rahmen von Restaurierungsarbeiten statt.

Zsolt Csók vom Nationalmuseum der Geschichte Siebenbürgens erklärte, dass die Archäologen in der vergangenen Woche bereits auf eine geöffnete Krypta gestoßen seien. Der später entdeckte ungeöffnete Raum enthielt dann insgesamt vier Särge: zwei für Kinder und zwei für Erwachsene. Am Montag dieser Woche öffneten die Archäologen schließlich den ersten Sarg, welcher die Überreste eines Kindes von höchstens drei oder vier Jahren zum Vorschein brachte. „Der Sarg war mit 200 kleinen Silberstücken besetzt und trug die Inschrift Bánffy K. - der Familienname sowie der erste Buchstabe des Vornamens des verstorbenen Kindes.“ Darüber hinaus trug das Mädchen ein grünes Seidenkleid sowie ein wundervoll geflochtenes und mit einer Spitze versehenes Diadem aus Brokat, sagte Csók.

Die Bánffys waren eine bedeutende siebenbürgische Adelsfamilie, die ab dem 15. Jahrhundert um Bánffyhunyad (Huedin) zu großem Landbesitz kam. Die Inschrift auf dem Sarg des Kindes deutet darauf hin, dass es sich um ein Mitglied der Familie handelt, die in der Krypta begraben war. Doch um dies zu bestätigen und die vier Toten zu identifizieren, muss nun in Archiven nach weiteren Hinweisen gesucht werden. Die menschlichen Überreste sollen unterdessen im Museum weiter untersucht werden.