Sind Musenstatuen in der Opernwand verborgen?

Die Fassade der Nationaloper Temeswar wird saniert. Unterdessen fragt man sich, ob denn die Musenstatuen, die auf alten Fotos zu sehen sind, nicht vielleicht in der Wand verborgen sind. Foto: Zoltán Pàzmány

Temeswar – Die Sanierung der Temeswarer Opernfassade könnte zwei vergessene Kunstwerke wieder ans Licht bringen. Die Fachleute glauben zu wissen, dass rechts und links des Opernbalkons, unter den Travertin-Platten, zwei Musen-Statuen verborgen sind, die einst die Fassade der Oper geziert hatten. Die Statuen könnten jeweils etwa drei Meter hoch und ungefähr 900 Kilo schwer sein.

Die Sanierung der Opernfassade hat im November 2019 begonnen. Die Bauarbeiter haben unterdessen den Travertin beseitigt und wollen nun Löcher in die Backsteinwand bohren sowie kleine Kameras einführen, informierte Bürgermeister Nicolae Robu. Sollten die Statuen dort sein, müsste der Bukarester Ausschuss für Denkmalschutz bestimmen, was mit diesen Statuen weiterhin geschieht.

Um die Sanierung der Opernfassade kümmert sich das Unternehmen Alex Dia Construct, das die Arbeiten bis Herbst dieses Jahres zu Ende führen muss. Das gesamte Unterfangen kostet die Stadt 4,64 Millionen Lei.

Der Bau des Gebäudes der Temeswarer Staatsoper begann 1871 und erfolgte nach den Plänen der Wiener Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner. Ursprünglich beherbergte das Gebäude das städtische Theater. Zwei Brände musste der Bau im Laufe der Zeit durchmachen, 1880 und 1920. Wenn nach dem ersten Brand das Gebäude im originalen Renaissance-Stil wieder aufgebaut wurde, so begann der Wiederaufbau 1923 nach den Plänen des rumänischen Architekten Duiliu Marcu, der die Hauptfassade im neubyzantinischen Stil entwarf.