Souveräner Sieg für Regierungskoalition

PNL nur Dritter im Kreis Temesch

Temeswar – Wie landesweit so geschehen auch im Kreis Temesch: Die Europawahl ging im Kreis Temesch mit einem souveränen Sieg des Wahlbündnisses PSD-UNPR-PC, der amtierenden rumänischen Regierungskoalition, zu Ende. Die Allianz erhielt 32,56 Prozent der Wählerstimmen, weit abgeschlagen kamen PDL und PNL mit 15,84 und 14,53 Prozent auf die Plätze II und III. Weitere Parteien hatten, wie erwartet so auch eingetroffen, im Kreis Temesch keinerlei Chancen: PMP (7,97), UDMR (3,85), Mircea Diaconu (7,82), PP-DD (3,63), Forţa Civică (2,78), PRM (2,03) oder PNŢCD (1,49). Hervorzuheben die enttäuschenden Wahlergebnisse der Nationalliberalen, die sich hier vor allem von der Wahllok Temeswar mehr erhofft hätten, desgleichen der Sturz der Bauernpartei, die lange Jahre in Temeswar und im Kreis eine politische Kraft ausmachte, in die Anonymität. Frischer Wind in die Wahlszene brachte der erfolgreiche unabhängige und parteilose Kandidat Mircea Diaconu, der auch bei den Temescher Wählern viel Sympathie einheimste und etlichen Traditionsparteien das Nachsehen gab.

Zu vermerken auch die schwache Wahlbeteiligung im Kreis Temesch: Zur Europawahl hatte man in 596 Wahlstellen des Kreises zirka 613.000 Wähler erwartet, der Kreis Temesch belegte letztlich mit nur 27,94 Prozent einen der letzten Landesplätze. Aus dem Kreis Temesch wurden ins neue Europaparlament, auch wie erwartet, folgende Kandidaten gewählt: Cristian Buşoi (PNL), Daciana Sârbu (PSD), Maria Grapini (PC) und mit tatkräftiger Unterstützung der PDL-Kreisorganisation Monica Macovei (PDL). Als Sieger der Wahl im Kollegium 3 Temeswar für das Amt eines Abgeordneten im rumänischen Parlament – der Platz war durch den Rückzug von Maria Grapini (PC) vakant geworden – ging der Temeswarer Arzt Florin Bârsăşteanu, Kandidat der Wahlallianz PSD-UNPR-PC mit 38,31 Prozent hervor. Zweiter wurde der eingangs als hoffnungsvoller Kandidat vorgestellte Viorel Coifan (PNL) mit nur 22,23 Prozent, Dritter Daniel Funeriu (PMP) mit 17,47 Prozent. Enttäuschend das Wahlergebis für die Bauernpartei PNTCD, die vor Jahren, vor allem in Temeswar, einen ernstzunehmenden Kandidaten stellen konnte: Der Temeswarer Ciprian Mihok erhielt nur 856 Stimmen, bzw. 6,56 Prozent. Kennzeichnend auch hier der starke Absenteismus im Temeswarer Wahlkollegium 3: Von über 71.000 Wählern gaben nur 13,7 Prozent ihre Stimme ab.

Wie gewöhnlich und landesweit wurden auch im Kreis Temesch etliche kleinere Wahlunregelmäßigkeiten festgestellt: Vertreter der Bauernpartei erstellten Strafanzeige wegen der Entfernung oder Zerstörung ihrer Wahlplakate. Die meisten Beschwerden wurden beim Temescher Wahlbüro von den Nationalliberalen eingereicht. U.a. beschwerte sich PNL Temesch über die verdächtig große Zahl der Wähler, die auf den Zusatzlisten in einigen Ortschaften des Kreises gewählt hatten, so in Jebel (92), in Detta (45) oder in Bara (46). Insgesamt wären auf Kreisebene 7500 Personen, 11 Prozent aller Wähler, auf diesen Wahllisten geführt worden. Angezeigt wurde auch die unrechtmäßige Wahlpraxis der PDL in Temeswar, die SMS mit Wahlcharakter an zahlereiche Wähler abgeschickt hatte.