Stadt Temeswar für Robus Tricksereien bestraft

Falsche Recycling-Angaben kosten zusätzliche 4,3 Mio. Lei

Temeswar (ADZ) – Einen notorischen Schwindler nannte Bürgermeister Dominic Fritz am Montag seinen Amtsvorgänger Nicolae Robu, nachdem die Verwaltung des Umweltfonds (AFM) der Stadt Temeswar eine Nachzahlung von 4,3 Millionen Lei für falsche Recycling-Angaben in der Zeitspanne 2016 bis 2020 auferlegt hat. Die Behörde kontrollierte die vom Bürgermeisteramt in der letzten Amtszeit von Nicolae Robu angeblich recycelten Abfallmengen und stellte fest, dass die Stadt eine recycelte Menge von 131.000 Tonnen angegeben hatte, sich diese aber auf nur 30.000 Tonnen belaufen hatte. Genauso falsch waren auch die Angaben bezüglich der gelagerten Abfallmenge, angemeldet wurden 527.000 Tonnen, doch in Wahrheit soll es sich um 612.000 Tonnen gehandelt haben. Dem Umweltfonds schuldet die Stadtverwaltung noch weitere 4,3 Millionen Lei für die nicht erfüllten Recycling-Quoten. Schuld sei die vorige Verwaltung, die ihre Verpflichtungen missachtet und schlicht und einfach gelogen habe, sagte Bürgermeister Fritz.

Bürgermeister Robu hatte es nicht nur versäumt, die 2014 von Colterm verbrauchten Erdgasmengen zu bezahlen und hatte die Schuld seinem Nachfolger vererbt, jetzt müsse man auch noch für dessen Lügen blechen. An der Spitze der Stadt habe sich ein Schwindler befunden, so das Fazit von Fritz. Er verurteile aufs Schärfste diese Art, Kommunalpolitik zu betreiben. Man habe fällige Zahlungen einfach auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben und sich beim Wahlvolk gerühmt, wie gut man eben wirtschaften könne. Es handele sich um Rechnungen für den im wahrsten Sinne des Wortes unter den Teppich gekehrten Müll. Die Stadt habe wertvolle Jahre verloren, in denen kein System für die Rückverfolgbarkeit des Abfalls aufgebaut und die zuständige Behörde mit falschen Daten gefüttert wurde. Jetzt müsse die Stadtverwaltung mit der Müllabfuhr und den Straßenreinigungsdiensten eng zusammenarbeiten, die Rückverfolgung gewährleisten und dürfe bei den gesetzlich vorgeschriebenen Recycling-Angaben nicht mehr tricksen. Mit der Trickserei müsse Schluss sein, erklärte der Bürgermeister.

Auf dessen Aussagen reagierte der Temescher PNL-Vorsitzende Alin Nica. Er sagte, dass der einzige Schwindel, über den man reden müsse, im September 2020 erfolgt sei, als es Fritz gelungen ist, die Temeswarer hereinzulegen, so dass sie ihm ihre Stimme gaben. Fritz sei unverschämt und suche nach Schuldigen für eine Strafe von 4,3 Millionen Lei, obwohl er selbst eine Strafe von 120 Millionen Lei zu verantworten habe, die wegen „seiner Dummheit und verbrecherischer Fahrlässigkeit“ erteilt wurde. Nica bezog sich hierbei auf den verpassten Erwerb der Emissionszertifikate durch den Fernwärmelieferanten Colterm und die im Anschluss von derselben Verwaltung des Umweltfonds verhängten Geldstrafe. Gleichzeitig habe Fritz die Dreistigkeit, über Recycling-Vorgaben zu sprechen während die Stadt so dreckig sei wie noch nie. Der Bürgermeister sei nicht imstande, den Müll von den Straßen aufzusammeln und wolle seine Unfähigkeit durch Kritik an seinem Vorgänger kaschieren. Er solle erst dann den Mund aufmachen, wenn er 10 Prozent der Erfolge seines Vorgängers aufweisen könne. Fritz sei ein unfähiger Lügner, schlussfolgerte Nica.