Start für Kinedok in Kronstadt

Dokumentationen jeden Mittwoch um 18 Uhr bis Ende Oktober

Kronstadt - Ein Mathematiklehrer verlässt das traditionelle Schulsystem nach vielen Jahren, weil er sich da nicht wiederfindet. In seinem Wohnzimmer, in einem kommunistischen Wohnblock in Bistritz/Bistrița, unterrichtet er Schüler, bereitet sie nicht nur auf Matheprüfungen vor, sondern auch auf das Leben. Sie sprechen sowohl über Rechnungen, wie auch über Freundschaft, Eltern, Beziehungen oder Zukunftspläne. Den Mathelehrer Dorin Ioniță können Kronstädter am Mittwoch, dem 29. September, um 18 Uhr treffen, wenn er im Rahmen des Eröffnungs-Ereignisses der siebenten Auflage des internationalen Programms Kinedok beim Multikulturellen Zentrum der Transilvania-Universität (CMUT) in Kronstadt/Bra{ov (Rudolfsring/Bvd. Eroilor Nr. 29) anwesend sein wird. Dann wird der Dokumentarfilm „Profu’” ausgestrahlt, dessen Pro-tagonist er ist. Der junge Filmemacher Alex Brendea hat Ioniță, seinen ehemaligen Prof, über ein ganzes Jahr lang mit der Kamera begleitet und ein intimes und humorvolles Portrait gestaltet. Sein Film wurde beim Hermannstädter Astra Film Festival 2019 als bester rumänischer Film gekürt, in Jihlava (Tschechische Republik) wurde er auch gewürdigt. Adrian Sandu, Professor am Nationalkolleg „Andrei Șaguna“ in Kronstadt wird die Diskussion mit dem Publikum moderieren. Sandu koordiniert zahlreiche Projekte im Bereich Kultur und Erziehung und ist Vizepräsident des Vereins District Hub.

Vier weitere Dokumentationen werden jeden Mittwoch um 18 Uhr bis Ende Oktober beim Multikulturellen Zentrum der Transilvania-Universität gezeigt. Nach den Vorführungen werden Diskussionen mit Protagonisten oder Experten in unterschiedlichen Bereichen stattfinden. KineDok ist europaweit ein einzigartiges Projekt, das in sechs Ländern (Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Rumänien) durchgeführt wird und das neue Dokumentarfilme aus den beteiligten Staaten in hunderten von alternativen Räumlichkeiten zeigt, wo die Zuschauer eingeladen werden, gemeinsam mit Spezialisten diverse Themen zu besprechen.

Am 6. Oktober ist der Film „Kiruna - A Brand New World“ (Regie: Greta Stocklassa, 2019) zu sehen, der die Geschichte der schwedischen Bergbaustadt Kiruna erzählt, die umgesiedelt werden muss. Am 13. Oktober steht der tschechische Film „Solo“ (Regie: Artemio Benki, 2019) auf dem Programm, der einen argentinischen Klavierspieler begleitet, dessen Karriere von einer grausamen Krankheit beeinflusst wird. Am 20. Oktober kann man die junge V sehen, die durch das sogenannte LARP (Live Action Role-Playing) oder „Liverollenspiel“, das ist eine Form des Improvisationstheater, ihr Kindheitstrauma zu bewältigen versucht – „Das magische Leben der V“ (Regie: Tonislav Hristov, 2019). Zum Abschluss des KineDok in Kronstadt wird am 27. Oktober die deutsch-englisch-russisch-bulgarische Koproduktion „Women’s Day“ (Der Frauentag) gezeigt (Regie: Dolya Gavanski, 2019), die von starken Frauen handelt; der Film enthält seltenes Archivmaterial.

Die Filme haben rumänische Untertitel. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung unter cultural@unitbv.ro ist nötig. Mehr Informationen zu den Vorführungen sind auf der Facebookseite der Lokalveranstalter CMUT und des Vereins Artburg zu finden.

KineDok ist Teil des vom Kronstädter Kreisrat mitfinanzierten Projekts „Documentarele One World Romania la Brașov, ediția a II-a“, welches das Festival für Dokumentarfilm und Menschenrechte One World Romania mit einschließt, das vom 16. zum 19. September stattgefunden hat, und eine Dokumentarfilmwerkstatt für Jugendliche, die derzeit läuft.