Tag der Deutschen Einheit durch Ausstellungseröffnung begangen

Ein Paar in siebenbürgisch-sächsischer Hochzeitstracht. Foto: Dr. Klaus Fabritius

Bukarest - Am 3. Oktober wurde der 33. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands gefeiert. Mit einer kleinen Verspätung wurde der feierliche Tag der Deutschen Einheit auch im Schillerhaus am Donnerstag, dem 5. Oktober, begangen. Die Feier wurde in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR)– Region Altreich organisiert, von der Projektleiterin Aurora Fabritius koordoniert und zu diesem Anlass eröffnete der Vorsitzende des Altreichforums, Dr. Klaus Fabritius, seine Fotoausstellung „TRADITIONEN“. Diese ist als Hommage an die Geschichte der deutschen Traditionen und an die heute für die Zukunft bewahrten kulturellen Zeugnisse im Bundesland Bayern gedacht.

Zum Auftakt der Feier wurden die Hymnen der Bundesrepublik Deutschland, von Rumänien und der Europäischen Union gespielt. In seiner Eröffnungsrede hob Dr. Klaus Fabritius hervor, dass der erste Schritt der Wiedervereinigung Deutschlands ein Jahr früher gemacht worden sei, am 9. November 1989, durch den Fall der Berliner Mauer. Er erinnerte auch an die Tragödie der Todesopfer an der deutsch-deutschen Grenze, die „als Deutsche von Deutschen getötet wurden, weil sie aus Deutschland nach Deutschland wollten“.
Es folgte ein Grußwort von Christiane Gertrud Cosmatu, Vorsitzende des DFD Bukarest und dem Ehrengast Benjamin Grammelsberger von der Kulturabteilung der deutschen Botschaft in Bukarest.
Dr. Fabritius ergriff das Wort erneut, um seine Fotoausstellung offiziell zu eröffnen.

„Tradition bedeutet die kontinuierliche Weitergabe eines kulturellen Inhalts im Laufe der Geschichte, ausgehend von einem generativen Ereignis oder einer uralten Vergangenheit. Dieses immaterielle Erbe kann der Identitätsträger einer menschlichen Gemeinschaft sein“, zitierte Dr. Fabritius die Wörterbuchdefinition des Begriffs Tradition. Die Fotoausstellung fängt die Mitte September stattgefundene Eröffnung des traditionellen Oktoberfestes in München ein, das weltberühmte Fest mit einer über 200-jährigen Tradition, das bis Anfang Oktober dauert. „München ist eine wirklich entzückende Stadt. Seit den Tagen des Heiligen Römischen Reiches und des Deutschen Reiches gilt sie als ein wichtiges kulturelles und künstlerisches Zentrum mit einer über 1000-jährigen Kultur. Die Stadt ist berühmt für ihre beeindruckende Architektur, Universitäten, Museen und Kulturanstalten. Besucher werden von der kosmopolitischen Atmosphäre, der lokalen Gastronomie, den Dutzenden Biersorten und der bayerischen Musik angezogen. Auf den Fotos ist der Festzug zu sehen, der alljährlich am zweiten Tag nach der Eröffnung des Oktoberfests um Punkt 12 auf die „Wiesn“ in München einzuziehen beginnt“.

Blaskapellen, Vereine, Gruppen in Trachten, einschließlich einer 60-köpfigen Gruppe aus Siebenbürgen, und von Pferden gezogene allegorische Karren schritten durch die Münchener Straßen vor den Augen der begeisterten Besucher, deren Anzahl jährlich zwischen drei und zehn Millionen liegt.

Die Fotoausstellung kann im Schillerhaus (Str. Batiștei Nr. 15) montags von 10 bis 18 Uhr und Dienstag bis Freitag, von 10 bis 16 Uhr, bis zum 18. Oktober besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Dr. Klaus Fabritius ist der Gründer und Leiter des Regionalforums Altreich, Mitglied der Rumänischen Akademie, Dozent an der Bukarester Universität für Landwirtschaftswissenschaft, Forscher, Autor von über 250 wissenschaftlichen Arbeiten und ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf, der über professionelle Ausrüstung verfügt. Aurora Fabritius, seine Gattin und die Projektleiterin des Festabends, erwähnte, dass er zusammen mit der ebenfalls anwesenden Direktorin des Kulturhauses „Friedrich Schiller“, Mariana Duliu, und Cristian Sencovici, Ingenieur, Übersetzer und Fotograf als Mitgründer des örtlichen Fotoclubs „Leica“ gelte. Er hat außerdem 1997 mit Mariana Duliu und Hans Groza, Instrumentalist und Dirigent, der Kapellmeister und Musikprofessor in Salzburg sowie Erfurt war, auch die Blaskapelle „Karpaten Show“ in Rumänien gegründet.

Für sein erfolgreiches und unermüdliches Engagement für die deutsche Minderheit und ihre Verankerung in der rumänischen Mehrheitsgesellschaft wurde Dr. Fabritius mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Ende August dieses Jahres ausgezeichnet.