Temescher Präfektin bleibt vorerst im Amt

Temeswar (ADZ) - Vor Neujahr galt die Absetzung der Temescher Präfektin Liliana Oneț, die von der PNL-Alleinregierung ernannt worden war, als sicher, die USR-PLUS-Allianz reklamierte den Posten für sich. Nachdem am Mittwoch in der Regierungskoalition über das Thema der Präfekten heftig gestritten wurde und sowohl die PNL als auch die USR-PLUS den Präfekten in mehreren Verwaltungskreisen stellen wollen, wurde eine Entscheidung auf den Beginn der nächsten Woche vertagt. Ursprünglich vereinbarten die PNL, die USR-PLUS und der Ungarnverband UDMR, dass die Präfektenposten nach folgendem Schlüssel verteilt werden: 23 für die PNL, 14 für die USR-PLUS und 5 für den UDMR. Die Liberalen sollten ferner 47 Vizepräfekten bekommen, die USR-PLUS 28 und der UDMR 10, doch eine Entscheidung bezüglich der konkreten Verteilung konnte noch nicht getroffen werden.

Der Vorsitzende der Temescher PNL, Alin Nica, teilte in diesem Zusammenhang mit, dass in der Westregion, die aus den Kreisen Arad, Karasch-Severin, Hunedoara und Temesch gebildet ist, die Liberalen vor allem den Temescher Präfektenposten haben wollen. Der USR-Kreisvorsitzende Cristian Moș erwiderte, dass dieses Amt seiner Partei zufallen müsste, weil die USR-PLUS-Allianz im Kreis Temesch das landesweit beste Ergebnis eingefahren habe. Währenddessen ließ die amtierende Präfektin Oneț das Gerücht verbreiten, ihre Bestätigung im Amt sei beschlossene Sache, sie habe direkt in Bukarest intervenieren können. Wie die ADZ berichtete, hat die Präfektin ihren Rückhalt im PNL-Kreisverband größtenteils eingebüßt, dem neuen starken Mann bei den Temescher Liberalen, Alin Nica, steht sie nicht besonders nahe. Zu Beginn der Pandemie hatte Oneț der damaligen Generalschulinspektorin Aura Danielescu am Telefon gesagt, die Covid-19-Erkrankung einer 16-jährigen Schülerin hänge wahrscheinlich mit deren Roma-Herkunft und der mangelnden Hygiene in ihrer Familie zusammen, und auch weiterhin wurden ihr Krisenmanagement und vor allem die Koordinierung der Kreisgesundheitsdirektion stark kritisiert.