Temeswar (ADZ) – Zwar ist die Infektionsrate sowohl im Kreis Temesch, als auch in Temeswar in der zweiten Hälfte der vorigen Woche leicht gesunken, der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz schließt weiterhin eine verschärfte Ausgangssperre für seine Stadt nicht aus und weist auf die prekäre Lage in den Covid-19-Krankenhäusern hin. Der Kreisratsvorsitzende Alin Nica, der dieser Tage vor allem von Stimmen der Zivilgesellschaft wegen der gescheiterten Koalitionsverhandlungen mit der USR-PLUS kritisiert wird, widersetzt sich jedoch erneut einem Temeswarer Lockdown. Die Abriegelung der Stadt käme nicht in Frage, da die hiesigen Spitäler weiterhin über freie Kapazitäten verfügen würden, sagte Nica. Die Infektionsrate sei zwar höher als in anderen Städten, die bereits unter Quarantäne sind, doch man müsse immer auch die Aufnahmemöglichkeiten der Krankenhäuser in Erwägung ziehen, bevor man die Leute wieder einsperre, setzte der Kreisratsvorsitzende fort.

Allerdings widersprechen die Zahlen dem Mann der Stunde in der Temescher PNL. 31 Infektionsherde werden gegenwärtig von der Kreisgesundheitsbehörde beobachtet, die Seuche wütet erneut in der psychiatrischen Pflegeanstalt von Gataja/G²taia und in einem Seniorenzentrum in der Kleinstadt Tschakowa/Ciacova ist die Anzahl der Erkrankten stark gestiegen. Auch in der Jugendstrafanstalt von Busiasch/Buziaș ist ein Infektionsherd ausgebrochen, bei 11 Insassen wurde die Infektion nachgewiesen, sie wurden inzwischen in das Gefängnisspital Bukarest-Jilava verlegt. Am Sonntag meldete der Kreis Temesch 207 neue Covid-19-Fälle bei nur 1302 durchgeführten Tests. 62 Patienten befanden sich am Sonntag auf den Intensivstationen, vier Personen erlagen der Krankheit. Allein am Samstag führten Temescher Polizei und Gendarmerie Kontrollen in 149 Geschäftslokalen und 117 Verkehrsmitteln des ÖPNV durch, Geldstrafen in Wert von 95.000 Lei wurden für die Nicht-Einhaltung der Covid-19-Bekämpfungsmaßnahmen verhängt.