Temeswarer Flughafen landesweit nur an vierter Stelle

Temeswar (ADZ) – Nur 1,012 Millionen Fluggäste zählte der Temeswarer Traian-Vuia-Flughafen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres; somit fällt Westrumäniens größter Airport hinter die Flughäfen von Klausenburg/Cluj-Napoca und Jassy/Iași, die nach dem Bukarester Flughafen den zweiten bzw. den dritten Platz in der Statistik belegen. Beeindruckend ist das Wachstum des Avram-Iancu-Airports von Klausenburg, wo zwischen dem 1. Januar und dem 31. Oktober 2,16 Millionen Reisende verzeichnet wurden. Zählte man in Temeswar im Oktober 113.857 Gäste, waren es in Klausenburg 262.409. Auch der früher eher unbedeutende Flughafen von Jassy entwickelt sich immer besser, in den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden dort 1,31 Millionen Fluggäste registriert, also um etwa 300.000 mehr als in Temeswar. Den ersten Platz belegt natürlich der Bukarester Henri-Coanda-Flughafen, wo in der selben Zeitspanne 10,4 Millionen Reisende befördert wurden.

Während von Klausenburg, Jassy und sogar Hermannstadt inzwischen alle Ziele wieder angeflogen werde, die auch vor der Pandemie angeboten wurden, und sogar auch noch zusätzliche in das Angebot aufgenommen wurde, scheinen vor allem die Billigfluggesellschaften Wizzair und Ryanair Temeswar eher zu meiden. Zwar bietet Wizzair wieder die traditionellen Ziele in Italien (Rom, Bergamo, Bologna, Bari, Treviso), Spanien (Madrid, Barcelona, Valencia), Frankreich (Paris-Beauvais), Großbritannien (London-Luton), Deutschland (Dortmund, Memmingen, Frankfurt-Hahn und Baden-Baden) und Belgien (Brüssel-Charleroi) an, Tarom fliegt wie gewöhnlich wieder nach Bukarest und Lufthansa zu den Drehscheiben München und Frankfurt am Main, doch das Angebot bleibt im Verhältnis zu Klausenburg und Jassy eher dünn.

In diesem Zusammenhang erklärte Flughafen-Direktor Daniel Stamatovici vorige Woche, dass man bis Jahresende bei 1,2 Millionen Fluggästen liegen werde, im Kulturhauptstadt-Jahr rechne man mit zwei Millionen. Bis 2024 soll der Airport ein neues Gesicht bekommen: man werde dann das Terminal für Auslandsabflüge in Betrieb nehmen, der Bau habe bereits begonnen. Weitere Investitionen werde man ebenfalls bis 2024 tätigen, auf dem Plan stehen ein Cargo-Terminal, der Ausbau der Sicherheitsinfrastruktur und die Errichtung eines neuen Parkplatzes, der dringend notwendig sei. Insgesamt würden sich diese Investitionen auf 100 Millionen Euro belaufen, der Airport werde sich nach deren Abschluss sehen lassen, versicherte Stamatovici. Was die angebotenen Ziele angeht, so würden derzeit Verhandlungen mit der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines über die Aufnahme einer Verbindung nach Istanbul laufen, sie seien relativ fortgeschritten.