Tiefgarage für Temeswarer Stadtzentrum

Die städtischen Parkplatzpläne sind Zukunftsmusik

Der Parkplatz des Timişoara-Hotels soll zur Tiefgarage umfunktioniert werden
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Ein alter Traum der Temeswarer Autofahrer könnte bald wahr werden: Die Cristescu-Brüder, das wohl bekannteste lokale Unternehmerduo, u.a. Eigentümer des zentral gelegenen Timişoara-Hotels, haben kürzlich ein ehrgeiziges Vorhaben bzw. den Bau einer Tiefgarage vor dem neuen Hotelflügel angekündigt. Das komplexe Bauprojekt  sieht die Errichtung einer zweistöckigen Tiefgarage auf dem Gelände des derzeitigen Parkplatzes vor.

Zudem geplant ist darauf die Errichtung eines einstöckigen Mehrzweckbaus, der einen Konferenzsaal mit 1000 Plätzen, Gaststätten, Handels- und Dienstleistungsräumen sowie eine Sommerterrasse beherbergen soll. Diese Baupläne sollen auch den Zugang zu der derzeitigen Fußgängerzone der Mărăşeşti-Straße umgestalten. Nach Abschluss der Arbeiten könnte auch die V.V. Delamarina-Straße in eine Fußgängerzone umfunktioniert werden.

Es handelt sich um das erste derartige und auch private Bauprojekt der Stadt, außerdem auch erst um das zweite Projekt einer Tiefgarage, nach dem der Tiefgarage vor dem Sitz des Finanzamts, in der Begastadt. Damit wird wohl das große Ärgernis der Temeswarer Autofahrer, der seit Jahren chronische Parkplatzmangel im Stadtzentrum auch nicht beseitigt, sondern nur zum Teil gemäßigt werden. Sämtliche von der ehemaligen Ciuhandu-Stadtverwaltung geplanten Bauvorhaben dieser Art versandeten schon im Anfangsstadium, weil entweder stets die teure Finanzierung aus dem Stadtbudget nicht genehmigt werden konnte, oder sich keine Privatunternehmer für diese Projekte fanden.

Mit den derzeitigen großangelegten Sanierungsarbeiten in der Stadtmitte - zehn  Straßen und drei historische Stadtplätze -  musste auch die derzeitige Kommunalverwaltung unter Bürgermeister Nicolae Robu sämtliche Pläne für den Bau neuer Parkplätze im Stadtzentrum in die nächste Zukunft verschieben. Die Sanierungsarbeiten verschlingen beträchtliche Summen aus dem Stadthaushalt, zudem verlaufen die schon im Herbst 2013 gestarteten ehrgeizigen Arbeiten keineswegs planmäßig sondern eher im Schneckentempo.

Das aus verschiedenen Gründen: Die Rundum-Sanierung der ältesten Straßen der Begastadt stellte die Bauleute vor zusätzliche Probleme, die schwierige archäologische Auswertung der Baustellen hat den gesamten Zeitplan ins Schlittern gebracht. Seit Kurzem klagt die Stadtverwaltung nun auch noch über den Mangel an Bauleuten und der Bauausführer, die Bukarester Firma Romprest ist kürzlich (wegen Geldwäsche, lautet der erste Verdacht der Staatsanwälte) ins Visier der Antikorruptionsbehörde DNA geraten.

Bezeichnend ist, dass die Temeswarer Kommunalverwaltung für das laufende Jahr keinerlei Finanzierung für neue Parkplätze im Stadtzentrum im Stadthaushalt vorgesehen hat. Zu den Zukunftsplänen der Stadtverwaltung gehören jedoch der Bau eines modernen mehrstöckigen Parkhauses in der Oituz-Zone sowie einer Tiefgarage unter den zentralen Parks entlang der I.C. Brătianu-Straße.