Traditioneller Wettbewerb der Rechtsfakultäten

Juristen-Spitzennachwuchs kommt aus Temeswar

Bukarest (ADZ) – Rumäniens beste Nachwuchsjuristen kommen in diesem Jahr aus Temeswar/Timișoara: Die Studenten der dortigen Rechtsfakultät konnten heuer zum ersten Mal in der Geschichte des „Hexagon” genannten Landeswettbewerbs der besten sechs Juristenschmieden Rumäniens mit 92 Punkten in der Gesamtstatistik den ersten Platz belegen. Der Ende voriger Woche stattgefundene Wettbewerb wurde dieses Mal von der Bukarester Universität veranstaltet, es beteiligten sich Mannschaften der Rechtsfakultäten aus Klausenburg/Cluj, Temeswar, Craiova, Bukarest, Hermannstadt/Sibiu und Jassy/Iași. Außer den wissenschaftlichen Proben in Verfassungs-, Zivil- und Strafrecht maßen die Studierenden ihre Kräfte auch in Tischtennis, Fußball, Streetball und Schach. Als Gäste nahmen auch Studenten der Rechtsfakultät der Staatlichen Universität der Republik Moldau in Chișăinau teil, 2017 hatten diese zum ersten Mal zu einem grenzüberschreitenden Rechtswettbewerb eingeladen.
In Verfassungs- und in Strafrecht belegten die Temeswarer den ersten Platz, den ersten Preis in Zivilrecht ergatterten die Nachwuchsjuristen aus Craiova, gefolgt von den Bukarestern und den Temeswarern. In den Sportfächern setzten sich die Oltenier und die Bukarester durch, doch weil die wissenschaftlichen Proben ausschlaggebend sind, durften die Banater den Siegespokal mit nach Hause nehmen. Auf den zweiten Platz kam die Universität Bukarest, den dritten Platz sicherte sich die Universität Craiova. Die traditionsreiche Klausenburger Rechtsfakultät, die 2018 den ersten Platz belegte, kam heuer nur auf Platz Vier, gefolgt von den Teams der Hermannstädter Simion-Bărnuțiu-Fakultät und der Fakultät aus Jassy.
Für die wichtigsten sechs staatlichen Rechtsfakultäten Rumäniens stellt der „Hexagon”-Wettbewerb eines der wichtigsten Events im Hochschuljahr dar, er wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und in der Regel mindestens ab Beginn jedes Hochschuljahres vorbereitet. Traditionell konkurrierten die Nachwuchsjuristen immer nur in den Fächern Zivil- und Strafrecht, seit ein paar Jahren kam auch das Fach Verfassungsrecht hinzu. Wie der Dekan der Temeswarer Rechtsfakultät, Professor Dr. Lucian Bercea, dieser Zeitung sagte, ist das ausgezeichnete Ergebnis seiner Mannschaft ein erneuter Beweis für die Tatsache, dass die mit 27 Jahren relativ junge Temeswarer Rechtsschule einen festen Platz in der Hierarchie der rumänischen Rechtslehre einnimmt und diesen auch unter Beweis stellen kann.