UnLock – ein Kulturprojekt für Menschen mit Behinderung

Eventreihe in Zentren für Erwachsene in Temeswar und der Umgebung

Die neue Kulturinitiative des DocuMentor-Vereins will Menschen mit Behinderungen aus Erwachsenenzentren im Verwaltungskreis Temesch Unterhaultung und kulturelle Erlebnisse anbieten. Foto: Olimpiu Vuia

Temeswar - „UnLock - wir bieten kulturelle Erlebnisse für Menschen mit Behinderungen“ – so heißt eine neue Kulturinitiative im Verwaltungskreis Temesch/Timiș. Der DocuMentor-Verein veranstaltet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Temescher Generaldirektion für Sozialassistenz und Kinderschutz (DGASPC) das Kulturprojekt „UnLock“. Durch dieses Projekt nehmen sich die Veranstalter vor, kulturelle Erlebnisse für Menschen mit Behinderungen anzubieten.

Das erste Ereignis in der Eventreihe in diesem Jahr wurde Mitte Juni in Sinersig im Zentrum für Rehabilitation von Erwachsenen mit Behinderungen ausgetragen. Dort wurde der Dokumentarfilm „Roboțelul de Aur“ (2015; Regie Mihai Dragolea) ausgestrahlt. Am 27. und 28. Juni wird dann eine neue Reihe von Filmvorführungen in den Zentren in Găvojdia und Lugosch/Lugoj vorgestellt. Im Juli stehen Theateraufführungen und Diskussionen an, wobei im August die Begünstigten der Zentren und deren Betreuer an Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit (außerhalb der Zentren) teilnehmen werden. Das UnLock-Projekt wird mit einer Fotoausstellung und einem Videobericht über die gesamte Eventreihe abgeschlossen.

Das Kulturprojekt wird von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (AFCN) und dem Projektzentrum von Temeswar mitfinanziert. Das Ziel des UnLock-Projekts ist es, einer bisher unerreichten Zielgruppe erste kulturelle Erfahrungen zu ermöglichen. „Diese Erfahrungen werden zu ihrem lebenslangen Lernen und ihrer soziokulturellen Integration beitragen“, so die Veranstalter.

Grundsätzlich sind die Nutznießer des Projekts Bewohner von Erwachsenenzentren für Menschen mit Behinderung. „Es handelt sich um Menschen mit geistigen, psychosozialen und anderen Behinderungen. Oft werden sie als Kinder von ihren Eltern ausgesetzt und in Heimen aufgezogen und dann, wenn sie volljährig werden, in diese Zentren verlegt. Ihr Zugang an Bildung und Kultur ist somit gering bis gar nicht vorhanden“, sagt Vlad Marko-Tollea, Pressesprecher von DocuMentor.

Der Verein besteht aus rumänischen Dokumentarfilmemacher. Im Vorjahr führte der Verein ein anderes sozial-kulturelles Projekt in Temeswar und der Umgebung durch. Die Eventreihe „Romania On Demand“, kurz ROD (zu Deutsch: Rumänien auf Anfrage) reiste durch die Region und brachte Kultur und Medizin in marginalisierte Gemeinschaften. Der Name der aktuellen Veranstaltungsreihe von DocuMentor wurde vom Sozialdienst der Temeswarer Speranța-Stiftung „UnLoc“ inspiriert. Die Einrichtung bietet gemeindenahe Wohndienstleistungen und individuelle Unterstützung für erwachsene Menschen mit Behinderungen mit institutionellem Hintergrund.