Urbane Mobilität im Kleinen

Kronstadt – Eine Straße für Menschen, wo Kinder in Sicherheit Ball spielen und Fahrrad fahren, wo Erwachsene miteinander erzählen, Picknick machen, oder Straßen-Aufführungen mit Tanz, Musik, oder Gedichten genießen und wo keine Autos fahren. Das wird die ganze nächste Woche auf einer Straße mit doppelter Fahrbahn in Kronstadt/Braşov zur Realität. 

Die Olte]-Straße im Tractorul-Viertel wird von Montag bis einschließlich Sonntag für den Autoverkehr gesperrt und den Bewohnern gewidmet sein, erklären die Veranstalter des Projekts „Design Your Street“ vom Verein „Visum für Erziehung und Kultur“. Die Kultur wird aus dem Zentrum der Stadt in die Nachbarschaften gebracht, den Leuten angeboten, urbane Mobilität praktisch zu erleben, ihre Straße anders zu betrachten, nicht nur als Durchgang, sondern als einen Ort, wo man Freunde und Bekannte trifft, es sich gemütlich machen kann, verschiedene interessante Aktivitäten verrichten kann. 

Es wurde ausgerechnet diese Straße ausgewählt, weil es eine Seitenstraße ist, wo sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten von öffentlichem Interesse befinden, wie Krankenhaus, Kirche, Marktplatz, Schulen, Kindergarten, Post, Banken, Apotheken, Geschäfte oder Restaurants. Im Rahmen des Projekts werden auf der genannten Straße ab 12 Uhr täglich Aktivitäten für Kinder – insbesondere der Schüler der beiden Schulen, die sich in der Nähe befinden, Nr. 13 und Nr. 30 – stattfinden, ab 16 Uhr können Bürger aus der ganzen Stadt an kulturellen, sportlichen, sowie auch an gemeinschaftlichen Tätigkeiten teilnehmen und erleben, wie eine Straße menschenfreundlich gestaltet werden kann. „Wir wollen den Menschen die Möglichkeit bieten, miteinander in Verbindung zu kommen, gemeinsam qualitative Zeit zu verbringen, sich über ihre Straße zu freuen, sie als Anziehungspunkt zu sehen“, wünscht sich Mihai Tatu, Leiter des Vereins Visum. Das Projekt hat er aus Holland „importiert“, wo die urbane Mobilität besser funktioniert, sagt er. „Design Your Street“ soll Kronstädtern, aber auch die Behörden dazu einladen, sich die Zinnenstadt als eine menschenfreundlichere Stadt vorzustellen, in der der Mensch im Vordergrund steht, nicht etwa die Autos. Erhofft wird, dass sich das Projekt in mehrere Viertel ausweitet und Straßen zeitweilig oder sogar ständig gesperrt werden.