Verdacht auf Kuhhandel im Stadtzentrum

Union für Temesch widerspricht Bürgermeister

Was für die einen nach Lösung aussieht, ist für die anderen mit einer zumindest fehlerhaften Schätzung gleichzusetzen. Das Glasgebilde auf dem Temeswarer Opernplatz ist noch längst nicht Geschichte, auch wenn der Bürgermeister Nicolae Robu an Stelle des Gebäudes in Kürze bereits einen Weihnachtsbasar sehen will und in ein bis zwei Jahren eine Verkehrsunterführung, da wo heute in der gegenwärtigen Fußgängerunterführung noch Läden ihre Ware anbieten. Für den Bürgermeister Nicolae Robu ist es sonnenklar, dass die Stadt dabei auch noch ein gutes Geschäft gemacht hat und er mit dem Abriss des Glasbaus einem seiner Wahlversprechen nachgekommen ist.

Um die Grundstücke auf und unter dem Opernplatz aufzugeben, bietet die Stadt nun den beiden Inhaberfirmen drei Grundstücke: Eines auf der Bogdăneştilor-Zeile (Ecke Cetăţii-Boulevard), ein weiteres gleich neben dem Marktplatz Timişoara 700 und eines an der Apostol Petru-şi-Pavel-Straße im Stadtviertel an der Lippaer Straße. Der Kommunalrat hat mit großer Mehrheit für diesen Tausch gestimmt, aber gerade durch die Argumentation der Kommunalräte der Union für den Kreis Temesch, der auch das Deutsche Forum angehört, wird das Projekt und der Sinn dieses Grundstückstausches erneut in Frage gestellt.

Die Schätzung des Grundstückspreises sei falsch angesetzt, ist Bogdan Herzog, Unionsstadtrat für Temesch und Fachmann in Sachen Evaluierungen, überzeugt. Dabei hatten die Befürworter des Tauschs frohlockt, man habe nach „schwierigen Verhandlungen“ (so Nicolae Robu) noch fast 500.000 Euro durch den Deal gespart. Die Flächen auf dem Opernplatz wurden nämlich auf 1,6 Millionen Euro geschätzt, die im Gegenzug angebotenen Grundstücke auf 1,1 Millionen. Da die Stadtverwaltung die Differenz nicht bezahlen muss, sieht man es im Rathaus als gutes Geschäft. Bogdan Herzog bekräftigt jedoch, die drei von der Stadt angebotenen Grundstücke seien das Doppelte des derzeit in Tauschabsicht festgelegten Preises wert.