Vorbereitungen in vollem Gang

Kreisrat und Kreiskrankenhaus rüsten sich für den Ernstfall

Hermannstadt - Eine Reihe Maßnahmen zur bestmöglichen Verwaltung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben der Kreisrat und das Kreiskrankenhaus in Hermannstadt/Sibiu umgesetzt. Die wichtigsten eingeleiteten Schritte betreffen den Ankauf von Untersuchungsausstattung und jener zum Ausbau der Intensivstation, von Schutzausrüstung, die Organisation des Krankenhauspersonals sowie die Einführung besonderer Vorgänge zum Schutz der Patienten und der Krankenhausmitarbeiter.

Für eine bessere Reaktion und Betreuung der möglichen Coronavirus-Patienten wurde der Zweischichtbetrieb mit wöchentlicher Rotation eingeführt und eine Reserveschicht steht demnächst für extreme Situationen bereit, sollten die beiden anderen Schichten kontaminiert werden, um die Tätigkeit in der Abteilung für Infektionskrankheiten, der Notaufnahme und auf der Intensivstation zu übernehmen. Geschaffen wurden besondere, ausschließlich für mögliche Patienten mit Covid-19 bestimmte Trassen, sodass sich weder die Wege des Personals noch jene der Patienten überschneiden. Abgesehen von den Untersuchungen in den Abteilungen für Onkologie, Diabetes, Hämatologie und Orthopädie hat das Kreiskrankenhaus seine Tätigkeit in den Bereichen ohne Notfalleingriffe um 60 Prozent eingeschränkt. Für das Personal wurde ein thermisches Screening bei Beginn und Ende der Schichten in allen Abteilungen eingeführt und die Patienten haben zudem einen Fragebogen auszufüllen.

Was die Ausstattung anbelangt, wurde mithilfe der Eigenmittel des Kreiskrankenhauses und der Spenden der Gemeinschaftsstiftung (Fundația Comunitară Sibiu) der Ankauf zweier Schnelltestanlagen angegangen, die am heutigen Freitag geliefert werden sollen. Die Anlagen sind mit je 2000 Schnelltestbehältern ausgestattet und liefern zu 90 Prozent genaue Testergebnisse nach rund einer halben Stunde.

Die mikrobiologische Diagnostik-Anlage zur Durchführung von PCR-Analysen, die von der Hermannstädter CON-A-Stiftung gespendet wurde, ist inzwi-schen aufgebaut und verfügt über das entsprechend ausgebildete Personal, das hier rund um die Uhr tätig werden kann. Am morgigen Freitag sollen 1000 im Kaufpreis inbegriffene Testbehälter geliefert werden und weitere 1000 Behälter wurden bereits bestellt.

Infolge der Zuwendung zusätzlicher 2 Millionen Lei durch den Kreisrat verfügt das Kreiskrankenhaus über ausreichende Mittel für den Ankauf von Medikamenten und medizinischem Zubehör, doch sind diese aktuell immer seltener auf dem Markt aufzufinden, sodass die Krankenhausleitung und der Kreisrat der Gemeinschaft für jede Sachspende (Desinfektionsmittel, Schutzbrillen oder Schutzanzüge) dankbar ist. „Wir bemühen uns, die in der ersten Linie notwendigen Ausstattungen zu gewährleisten. Den gesamten Bedarf können wir nicht decken, weil die Artikel auf dem Markt fehlen. Wir haben mit den lokalen Herstellern eine Änderung ihres Tätigkeitsbereiches besprochen, sodass ein Teil dieser Ausstattungen hier hergestellt werden kann“, so die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean.

Was die Organisation im Kreiskrankenhaus anbetrifft, wird die Intensivstation um 12 Betten erweitert, sodass für die schweren Fälle, die der mechanischen Beatmung bedürfen, 32 Betten zur Verfügung stehen werden. Der Ankauf im Wert von 3,6 Millionen Lei ist bereits ausgeschrieben. Sollte die Anzahl der Patienten steigen, ist das Krankenhaus bereit, die Covid-Zone im Verwaltungsbereich der Abteilung für Infektionskrankheiten auszubauen. Den Krankenhausmitarbeitern, die sich zum Schutz ihrer Familien dafür entscheiden, in ihrer Freizeit nicht den Heimweg einzuschlagen, sondern vor Ort zu bleiben, stellt das Krankenhaus Unterkunft und Verpflegung in der Abteilung für Physiotherapie.

„Wir bitten die Hermannstädter, zuhause zu bleiben und sich an ihre Hausärzte oder die Bereitschaftskliniken in der Nicolae-Iorga-Straße, in Agnetheln/Agnita, Freck/Avrig und S²li{te oder die Notaufnahme des Militärkrankenhauses zu wenden. Wir raten den Hermannstädtern, nicht in Panik zu geraten, die Senioren und diejenigen zu schützen, die an chonischen Krankheiten leiden und den direkten Kontakt mit ihnen zu meiden, um sie vor einer Ansteckung zu schützen“, so der Kreisrat und das Kreiskrankenhaus.