Vorfreude auf rundumerneuerten Bahnhof

Der Übergabetermin zum Sommerende 2014 dürfte stehen

Nach verzögertem Start gehen die Umbauarbeiten des Reschitzaer Südbahnhofs zügig voran. Bis August 2014 werden keine Personenzüge mehr hier halten, nur der Werksverkehr des Stahlwerks TMK geht vier- bis achtmal täglich hier durch.
Foto: Werner Kremm

Reschitza - Trotz einiger Spannungen zwischen der Stadt Reschitza und dem Bauausführer liegen die Umbauarbeiten des Reschitzaer Südbahnhofs im Terminplan, hieß es nach der jüngsten Begegnung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Man dürfe damit rechnen, dass der Reschitzaer Südbahnhof Ende August des kommenden Jahres rundum erneuert dastehen wird.
Die Spannungen bezogen sich in erster Linie auf die Forderung des Bauausführers, dass während der zweijährigen Umbauzeit der Zugang der Fußgänger, die sich von der Reschitzaer Universität über die Bersaubrücke direkt zum Bauernmarkt am Südbahnhof und den dort befindlichen Handelsräumen begeben, komplett unterbunden wird und diese gezwungen werden, den Umweg über das Stadtzentrum und die historische Eisenbrücke über die Bersau zu nehmen. Dem hat sich die Stadt erfolgreich widersetzt.
Auch die Gerüchteküche, dass es sich beim Umbau und der kompletten Erneuerung des Südbahnhofs eigentlich um dessen klammheimlichen Abriss handelt und dass Reschitza letztendlich mit einem einzigen Bahnhof – dem Nordbahnhof in der Neustadt – bleibt, konnte beruhigt werden: Obwohl seit Jahren (vor allem, weil es ein Kopfbahnhof ist) unrentabel, wird der Südbahnhof Reschitza zu einem der modernsten kleinen Bahnhöfe Rumäniens umgestaltet. Mit EU-Finanzierung.

Die Umbauarbeiten sind vom Ausschreibungsgewinner wegen der Querelen mit der Stadt zum Thema Fußgängerverkehr über die Baustelle mit einiger Verspätung gestartet worden, auch wegen Formalitäten, die nur schleppend erledigt wurden. Das Bahnhofsgebäude selbst, ein einschlägiger Standardbau der k.u.k. Monarchie vom Ende des 19. Jahrhunderts, hat den Status eines Baudenkmals und ist dementsprechend renoviert worden. In weiten Teilen davon soll einmal ein Eisenbahnmuseum untergebracht werden. Rundherum werden neue Parkplätze entstehen, zumal durch den Abriss der aus Blech und Glas improvisierten Kaschemmen in der Gegend Platz gemacht wurde.  Nutz- und wertlos gewordene Bauten – etwa Lagerräume aus Brettern und Balken – sind abgerissen worden. Von den ehemals sechs Gleisen, die in weitem Bogen das Bahnhofsgebäude umfuhren, bleiben drei erhalten. Die Bahnsteige werden überdacht, Zugang von beiden Seiten – Stadtzentrum und Bauernmarkt – zu ihnen möglich gemacht.

Stadtarchitektin Margareta Opriş versicherte, dass die Kontrollen, die sie mit ihrem Team auf der Baustelle durchgeführt hat, durchwegs zu positiven Ergebnissen geführt haben: „Die Baugenehmigung gilt genau bis zum Übergabetag“, sagte sie, „und der Bauausführer weiß sehr wohl, dass er kein Recht mehr hat auf Aufschübe, weil er die Bauarbeiten mit Verspätung begonnen hat. Es gibt im Augenblick keinen Grund für ein Zweifeln am Einhalten des Fertigstellungstermins.“ Selbst ein heikles Thema, der Transport schwerer Bauausrüstungen durch die Stadt bis zum Bahnhof, ein Thema, wo Reschitza immer die Nase rümpft, ist einvernehmlich durch eine Sondergenehmigung gelöst worden.