Wortgefecht um Flughafen Karansebesch

Es geht immer noch um die Aufrechterhaltung oder Kündigung des Pachtvertrags

Reschitza – Zur Eröffnung der Juli-Kreisratstagung von vergangener Woche forderte das PSD-Ratsmitglied Ion Spânu (Reschitza) vom PNL-Ratsmitglied Ioan Cojocariu (Karansebesch) eine Entschuldigung, „die im Sitzungsprotokoll vermerkt werden soll“, weil dieser auf der Juni-Tagung des Kreisrats gefordert hatte, jemand solle „Kollegen Spânu“ trösten, als der den Saal nach der Abstimmung über den Pachtvertrag für das Flughafengelände Karansebesch verlassen hatte. Im Juni, als die Kündigung des Pachtvertrags für den Flughafen im Kreisrat zurückgewiesen wurde, war Spânu urplötzlich aufgesprungen und hatte den Tagungssaal wortlos verlassen. Cojocariu, der hauptberuflich Direktor des Kulturhauses Karansebesch ist und von Bürgermeister Ion Marcel Vela in allen kulturellen Belangen (auch als Ansprechperson des Bildhauer Pleinairs) eingesetzt wird, hatte prompt in die Runde gerufen, man möge doch dem Oppositionspolitiker Spânu folgen und nachsehen, ob dem nicht übel sei.

Die gespielte Besorgnis hatte Heiterkeit hervorgerufen, zumal gerade die PNL-Ratsherrn, die den Pachtvertrag aufkündigen wollten, der Opposition unterlegen waren, die für eine Beibehaltung des Vertrags gestimmt hatten, ganz im Sinne auch von Spânu. Damit hatten sich die PSD-Ratsherrn zusätzliche Munition für den kommenden Wahlkampf gegen die PNL geschaffen, zumal ziemlich eindeutig ist, dass der Pächter des Flughafens nie und nimmer seinen Verpflichtungen nachkommen wird und, dass der von der PNL favorisierte Pachtvertrag ein Pleitevertrag ist. Als Spânu aber im Protokoll der Juni-Tagung die Episode vermerkt sah, bestand er auf einer Entschuldigung für die Flegelei: „Mein Rat an den Herrn Ratsherrn Cojocariu lautet: er möge sich nicht um meine Gesundheit Sorgen machen, wohl aber um die Beziehungen der PNL und seines bisherigen Chefs Ghiorghioni mit dem Pächter, der auch aus Ferdinandsberg kommt, wie Ghiorghioni.

Nicht ich bin der, der am Fließband Geld für die Schneeräumung und Enteisung des Flughafens hinschob, wo überhaupt keine Flugtätigkeit abgewickelt wird, auch nicht für Asphaltierungen habe ich Geld genehmigt. Nicht ich bin der, welcher allerhand phantasieträchtige Projekte rund um den Flughafen gesponnen hat. Formel 1–Strecken beispielsweise, genauso wie das „Alpine Reschitza“. Das waren Cojocarius Chefs, Frunzăverde und Ghiorghioni. Herr Cojocariu möge also erst mal seinen eigenen Hof kehren. Da liegt genug Mist herum.“ Cojocariu hingegen sagte mit todernster Miene, er sei ehrlich besorgt gewesen um seinen „lieben Kollegen Spânu“, der so plötzlich aufgesprungen und hinausgerannt war, „aber wenn er in Ordnung ist, Gott sei´s gedankt!“. Spânu bestand stur auf Entschuldigung und Cojocariu erbat sie sich auch letztendlich, was im Protokoll gewissenhaft verzeichnet wurde.