Zwischenbilanz des Aufnahmezentrums für Ukrainer

Temeswarer stellten bisher fast 300 Wohnungen zur Verfügung

Temeswar (ADZ) – Seit Russland die Ukraine am 24. Februar angegriffen hat, wurden 808 ukrainische Staatsbürger von der Sozialabteilung des Temeswarer Bürgermeisteramtes betreut. Dies gab die Behörde am Montag bekannt. Den Kriegsflüchtlingen steht das Aufnahme- und Betreuungszentrum in der General-Dragalina-Straße Nr. 38-42 in unmittelbarer Nähe des Temeswarer Hauptbahnhofs zur Verfügung. Angestellte der Stadt sowie zahlreiche Freiwillige und Mitglieder verschiedener Temeswarer Nichtregierungsorganisationen sind rund um die Uhr im Einsatz, um den ukrainischen Bürgern bei der Unterkunftssuche, der Weiterreise, der Betreuung von Kindern oder der Vermittlung von Arbeitsplätzen zu helfen. 284 Wohnungen wurden von Temeswarern kostenlos zur Verfügung gestellt, die Behörde konnte bisher 166 Wohnungen überprüfen und sie an die Flüchtlinge weitervermitteln. Sollte es zum Beispiel in den angebotenen Wohnungen an Bettüberzügen oder anderem Zubehör mangeln, das für Kleinkinder notwendig ist, werden Spenden organisiert. Das Projekt „Temeswar für die Ukraine“ läuft selbstverständlich weiter, ein rund um die Uhr betriebenes Call Center (0356993) nimmt die Anfragen der ukrainischen Flüchtlinge entgegen, eine WhatsApp-Gruppe (0741-113952) und eine E-Mail-Adresse (timisoara.pentru. ucraina@gmail.com) stehen für all jene zur Verfügung, die entweder spenden oder sich als Freiwillige bei der Betreuung der ukrainischen Bürger einbringen wollen.

Bürgermeister Dominic Fritz sagte in diesem Zusammenhang, dass die Stadtverwaltung und alle beteiligten NGOs an einem Strang ziehen würden, man arbeite eng zusammen und stimme sich ab. So könne man den Ukrainern sowohl in der Partnerstadt Czernowitz/Cernăuți sowie vor Ort, in Temeswar, helfen. Die Würde der Flüchtenden sei die oberste Priorität, man wolle sie dabei unterstützen, sich selbst zu helfen und eigene Kräfte zu entwickeln, um diese Krise, die in ihr Leben eingetreten sei, zu meistern. Es gehe nicht um anonyme Opfer, sondern um Menschen, die als solche zu behandeln seien. Die Helden seien nicht die Unterstützer und die Freiwilligen, sondern die aus der Ukraine geflüchteten Frauen und Kinder selbst. Sie werden die körperliche und die geistige Kraft finden, um ihr Leben wiederaufzubauen, zeigte sich Bürgermeister Fritz zuversichtlich.