Die großartigen Chancen und das beeindruckende Potenzial Südosteuropas als eine aufstrebende Region nutzen

Gespräch mit Dr. Franz Mattig, Inhaber der Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter

Dr. Franz Mattig

Die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner ist ein über 50 Jahre altes Familienunternehmen mit dem Hauptsitz im Schweizer Kanton Schwyz. Die Mattig Gruppe ist seit 2005 in Rumänien aktiv und betreibt Standorte in Bukarest, Hermannstadt/Sibiu und Temeswar/Timişoara sowie weitere Sitze in Wien, Sofia, Bratislava und Tirana. Mit dem Firmeninhaber 
Dr. Franz Mattig führte Christian Binder ein Gespräch.

Zunächst einmal, welches sind hauptsächlich die Geschäftsbereiche der Mattig Gruppe in Rumänien?
In Rumänien sind wir vor allem in drei Geschäftsfeldern aktiv: Managementberatung, Wirtschaftsprüfung sowie Finanz- und Rechnungswesen in Verbindung mit Steuerberatung. Ergänzend bieten wir unter anderem Dienstleistungen wie Finanzberatung, Betreuung Personalwesen, Due Diligence, Unternehmensbewertungen, Betrugsermittlungsdienste oder Zertifizierungsdienstleistungen an. Wir bedienen unsere Kunden mit maßgeschneiderten, integrierten Dienstleistungen und Produkten. Bei all unseren Aktivitäten ist für uns von zentraler Bedeutung, dass wir in jeder Hinsicht unabhängig agieren. Wir legen höchsten Wert darauf, den entsprechenden Vorschriften jederzeit zu entsprechen, und sind diesbezüglich absolut transparent.

Gibt es ein bestimmtes Kundenprofil, welches Ihre Leistungen in Anspruch nimmt?
Zu unseren Kunden zählen rumänische Firmen und Niederlassungen internationaler Gesellschaften in Rumänien. Die Größe der Betriebe variiert von kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu börsennotierten Gesellschaften. Zahlreiche Kunden stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, da wir im deutschsprachigen Markt über ein dichtes Netzwerk verfügen, das die Mattig Gruppe seit über einem halben Jahrhundert intensiv pflegt. Die vielfältigen kunden- und länderspezifischen Charakteristika sind für uns eine spannende Herausforderung, die uns täglich aufs Neue motiviert und begeistert.

Was hat Sie dazu veranlasst, Ihr internationales Geschäft vor allem auf den Balkan zu konzentrieren?
Südosteuropa ist eine aufstrebende Region mit großartigen Chancen und beeindruckenden Potenzialen. Es ist also nicht verwunderlich, dass außerordentlich viele Unternehmen – insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum! – auf den Balkan drängen. Die Mattig Gruppe hat dies beizeiten erkannt und darum schon relativ früh, d. h. vor bald zehn Jahren, mit dem Aufbau regionaler Kompetenzen begonnen. Zu diesem Zweck haben wir vor Ort Mitarbeitende gesucht und auch gefunden, die unsere hohen Ansprüche erfüllen. Mittlerweile verfügen wir in Südosteuropa über kompetente und erfahrene Teams aus Fachleuten, die sich in den jeweiligen lokalen Gegebenheiten bestens auskennen und für unsere Kunden deshalb einen überdurchschnittlichen Mehrwert generieren können. 

Wie empfinden Sie das Geschäftsklima in Rumänien (sowie in der Region)? Wie problematisch sind für Sie Bürokratie und Korruption?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Fairness über alles geht. Wer seine Partner fair behandelt, wird von ihnen in aller Regel auch fair behandelt. Natürlich sind auch wir vor Rückschlägen und schwarzen Schafen nicht gefeit. Aber dies ist überall auf der Welt so und kein spezifisch rumänisches Phänomen. In Sachen Bürokratieeindämmung und Korruptionsbekämpfung erzielt das Land laufend Fortschritte – auch wenn diesbezüglich die rumänischen „Mühlen“ aus unserer Sicht ruhig etwas schneller mahlen dürften…

Auf der Webseite werben Sie unter anderem mit den Sprachkenntnissen Ihrer Mitarbeiter. Wie schwer ist es, Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen zu finden?
Wie erwähnt, sind wir sehr froh darüber, fachlich versierte und sprachlich kompetente Mitarbeitende mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen zu unserem Stab zählen zu dürfen. Dies gilt übrigens nicht nur für Rumänien, sondern für alle Mattig Sitze in Südosteuropa. In den letzten Jahren stellen wir allerdings eine Verschärfung des Wettbewerbs bei der Suche nach hoch qualifizierten Mitarbeitenden fest. Zahlreiche Unternehmen versuchen, auf lokaler Ebene deutschsprachiges Personal zu rekrutieren. Die Nachfrage und damit der Konkurrenzdruck nehmen spürbar zu.

Wie sehen Sie Ihre Entwicklung in Rumänien in den kommenden Jahren?
Wir sind überzeugt, dass sich Rumänien weiterhin positiv entwickeln wird. Das Land zählt rund 20 Millionen Einwohner, die sich größtenteils für die europäische Integration stark machen und die damit verbundenen Chancen nutzen wollen. Das Wachstumspotenzial Rumäniens ist intakt. Für uns und unsere Kunden entwickeln sich vielversprechende Gelegenheiten, an diesem Wachstum aktiv mitzuwirken und Rumänien weiter voranzutreiben.

Was für Erwartungen haben Sie als Unternehmer kurz- und mittelfristig an die rumänische Politik?
Für uns und unsere Kunden sind faire Rahmenbedingungen auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene von zentraler Bedeutung. Hier haben wir große Erwartungen an die rumänischen Politikerinnen und Politiker. Konkret bedeuten faire Rahmenbedingungen: liberalisierte und offene Märkte sowie minimale Bürokratie mit transparenten und schnellen Abläufen. Für Rumänien und seine Bevölkerung wünschen wir uns gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, damit insbesondere die jungen Leute den Anforderungen der modernen Marktwirtschaft gewachsen sind und das Leben und die Entwicklung in diesem wunderschönen Land positiv mitgestalten können.