Eine einzigartige regionale Partnerschaft

Was das Land Brandenburg seit Jahren mit der Region Mitte (Centru)  in Rumänien verbindet

Gespräch in der ADR Centru über die weitere Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen

Besuch der Delegation beim Bürgermeister Nestor im Lucan-Blaga-Haus (v.l.n.r.: Referent S. Biedermann, Pressesprecher I. Decker, Abteilungsleiter R. Kneifen-Haferkamp, Ministerin K. Lange, Bürgermeister D. Nistor, Partnerschaftsbeauftragter K-P. Krüger, Dolmetscher Cătălin Stanciu Fotos: ADR Centru

Bei der Übergabe einer Buchspende wurde die Delegation in Petersdorf von einem Schülerchor und einer Tanzgruppe mit einem Programm begrüßt.

Es ist eine gewachsene Partnerschaft zwischen Brandenburg und der Region Mitte/Centru hier in Rumänien. Vor über zwanzig Jahren aus Twinningprojekten geboren, mit einer speziellen Einrichtung: Einer Partnerschaftsbeauftragten vor Ort in beiden Regionen.

 Unterstützt wird sie vom Brandenburger Parlament und der Europaabteilung des Brandenburger Finanzministeriums sowie von der Regionalen Entwicklungsagentur Centru (ADR Centru). Das ermöglicht einen lebendigen Erfahrungsaustausch, gemeinsame Projekte, ungezählte Veranstaltungen, Aktivitäten und Aktionen, Netzwerkarbeit innerhalb mehrerer europäischer Netzwerke, Fachdebatten und einiges mehr. Durch diese gelebte Partnerschaft wird das gemeinsame europäische Ideal eines gedeihlichen und friedlichen Zusammenlebens gefördert. 

Im zwanzigsten Jahr organisierten die Partner im April eine Konferenz in Brandenburg „In Europa zu Hause: Krisen gemeinsam meistern. 20 Jahre Kooperation Centru-Brandenburg“. Mehr als 60 deutsche und rumänische Expertinnen und Experten, darunter auch die Leitung der ADR Centru und der Kreispräsident von Alba nahmen daran teil. Die Konferenz atmete den Geist eines Familientreffens, wie es ein Teilnehmer formulierte.

Die rumänische Seite präsentierte auf der Konferenz die erfolgreichen Beispiele in der Zentralregion bei der Umsetzung von regionalen Entwicklungsprojekten, die durch das Regionale Operationelle Programm finanziert werden. Ein weiteres wichtiges Thema war die Entwicklung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rumänien, insbesondere zwischen dem Land Brandenburg und der Region Centru, durch die Tätigkeit der ADR Centru und der bilateralen Partnerschaftsvertretung. Darüber hinaus wurden weitere Fragen diskutiert, etwa: Die Umsetzung der Strategie für intelligente Spezialisierung, die Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Universitäten in der Region Centru und Deutschland, insbesondere im Land Brandenburg, die nachhaltige Entwicklung städtischer Gebiete und die Generierung von Projekten, die in der Verantwortung der lokalen Behörden liegen.
Der Kreis Alba und der Partnerkreis Prignitz zeigten mit vielen Beispielen, wie eine solche Partnerschaft lebt und nicht als Papier im Aktenordner einer Behörde einstaubt. 
Ende Juni erfolgte dann der Besuch einer Delegation des Ministeriums der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg unter Leitung der Ministerin Katrin Lange in der Region Centru. Sie wurde von Experten im Bereichen der europäischen Zusammenarbeit begleitet.

Ausgehend von der Idee, dass es keine Entwicklung ohne Zusammenarbeit gibt, konnte sich die Gastdelegation in Sibiu/Hermannstadt, Alba Iulia/Karlsburg, Sebe{/Mühlbach und in der Gemeinde Ciugud von den Ergebnissen des Einsatzes von EU-Mitteln überzeugen. Rumänische und deutsche Experten diskutierten die Möglichkeiten der Entwicklung neuer bilateraler Projekte. In der neuen Förderperiode 2021 bis 2027 soll ein neues gemeinsames Projekt zur Effizienz der internationalen Zusammenarbeit der zuständigen Verwaltungsbehörden mit dem Ziel einer effizienteren Verwaltung von Strukturfonds entwickelt werden. Dabei geht es insbesondere um die neuen Herausforderungen in Bezug auf den ökologischen Wandel, die Nutzung europäischer Finanzierungsinstrumente und die Entwicklung staatlicher Beihilferegelungen für eine effiziente Nutzung von FEI-Investitionen (für die Forschungsförderung,  Entwicklung und Innovation).

Bei ihrem Besuch am Hauptsitz der ADR Centru wurde Frau Ministerin Katrin Lange vom Landrat des Landkreises Prignitz – Herrn Christian Müller – begleitet. 


„Wir hatten an diesen beiden Tagen Ende Juni einen sehr dichten Zeitplan. Nach der Internationalen Konferenz in Potsdam waren wir an der Reihe, deutsche Expertinnen und Experten zu beherbergen, zumal unsere Einladung an Ministerin Katrin Lange noch vor der Pandemie verschickt wurde. Nun hat die Ministerin konkret gesehen, dass die ADR Centru eine aktive Partnerschaft mit dem Land Brandenburg unterhält. Wir pflegen diese Verbindung zum Wohle der mehr als 2,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger der sechs Landeskreise, aus denen sich unsere Region zusammensetzt. Ich habe von den Idealen zweier europäischer Regionen gesprochen, die verstanden haben, dass ihre gemeinsame Zukunft in einem geeinten und sichereren Europa liegt. Sowohl die ADR Centru als auch alle unsere Partner in der Region Centru sowie unsere Partner und Freunde aus dem Land Brandenburg möchten, dass diese Partnerschaft ein Beispiel für alle ist, die gemeinsam lernen und leben wollen. Unsere Partnerschaft funktioniert auf der Basis von Projekten und konkreten Zielen.“

Simion Crețu, Generaldirektor der ADR Centru, zum Abschluss des 
Brandenburger Besuchs