Engagement mit Abwechslung und Freiheiten

Ein Interview mit Ira Buian, derzeit Kulturassistentin beim Institut für Auslandsbeziehungen

Ira Buian gefällt vor allem, dass ihre Tätigkeiten so abwechslungsreich sind: Hier bei Restaurierungsarbeiten im Predigerhaus. | Foto: privat

Im Sommer kommen viele Besuchergruppen, um die Kirchenburg Holzmengen zu besichtigen.

Freiwillige bei Restaurierungsarbeiten in Holzmengen | Fotos: Ira Buian

Die Kirchenburg Holzmengen (und ein fröhliches Pferd)

Begeistertes Publikum beim Holzstock-Festival 2022

Das Organisationsteam des Holzstockfestivals 2022: (v.l.n.r.) Paul Darasteanu, Ira Buian und Florin Iuonas

Ira Buian engagiert sich bereits seit 2018 im Verein Europäisches Jugendbegegnungszentrum Kirchenburg Holzmengen (Holzmengenverein). Dabei hat sie viele Aufgaben, unter anderem war sie gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Vereins für die Organisation des alljährlich im August stattfindenden Holzstock-Festivals zuständig. Unsere ADZ-Redakteurin Aurelia Brecht hat sich mit ihr über ihre vielfältigen Tätigkeitsfelder in Holzmengen/Hosman unterhalten.

Seit wann engagieren Sie sich im Holzmengenverein? 
Seit Anfang 2021 bin ich im Holzmengenverein Mitglied. Mein Engagement dort hat so begonnen, dass ich in den Jahren 2018 und 2019 zunächst beim Holzstock-Festival und danach auch bei einigen Workshops zum Thema Restaurierung auf dem Gelände mit dabei war. Diese Workshops finden in der Regel zweimal pro Jahr statt – im Frühjahr und Herbst. Es können sich alle anmelden, die sich dafür interessieren, die Burg zu erhalten. Bei einem dieser Workshops wurde ich gefragt, ob ich nicht auch Mitglied im Verein werden möchte, und ich habe ja gesagt.

Welche Funktion haben Sie im Moment in Holzmengen?
Gerade bin ich als ifa-Kulturassistentin in Holzmengen tätig, und in dieser Funktion habe ich auch administrative Aufgaben. Grob gesagt bin ich dafür zuständig, dass das Jugendzentrum Holzmengen sichtbarer wird und sich mit anderen Institutionen vernetzt. Zu den allgemeinen Tätigkeiten gehört auch, dass ich zum Beispiel Besuchergruppen, die die Kirchenburg und das Gelände besichtigen möchten, herumführe und ihnen etwas über die Geschichte der Burg erzähle.

Warum engagieren Sie sich in Holzmengen? 
Es macht Spaß und ich glaube, es ist der beste Job, den ich im Moment machen kann. Ich kann viel drau-ßen sein und es gibt ziemlich viele Aktivitäten, Projekte und Aufgaben in Holzmengen. Ich sitze dabei nicht die ganze Zeit im Büro. Ich mag die Tatsache, dass meine Tätigkeit abwechslungsreich ist.

Was ist für Sie das Besondere an der Kirchenburg in Holzmengen?
Besonders sind für mich vor allem die Leute, die sich hier engagieren. Und ich finde, dass die Kirchenburg in Holzmengen ein wirklich besonderer Ort ist. Es gibt dort etwas ganz Eigenes, was die Leute zusammenbringt.

Haben Sie einen Lieblingsort in Holzmengen?
Am liebsten steige ich auf den Turm der Kirchenburg und genieße die Aussicht auf die Fogarascher Berge.

Was wollen Sie mit dem Holzstock-Festival erreichen?
Wir wollen mit dem Festival die Kirchenburg sichtbar machen und ihre Sicherung fördern, natürlich auch den Verein als Ganzes, und insgesamt alle Initiativen und Vereine, die im Harbachtal aktiv sind, stärken.

Wie ist das diesjährige Holzstock-Festival verlaufen?
Es war das größte Festival bisher – das Holzstock-Festival gibt es ja bereits seit dem Jahr 2014. Dieses Jahr hatten wir sehr bekannte Bands zu Gast – und mehr Leute. Die Kirchenburg war schön hergerichtet, und wunderbar dekoriert. Es hat mich auch sehr gefreut, dass unsere Freiwilligen das so großartig hinbekommen haben.

Was laufen in Holzmengen sonst für Projekte?
Wir haben die Restaurierungsworkshops, auch dieses Jahr wieder, und den Weihnachtsmarkt. Insgesamt gibt es immer viel zu erneuern und zu erhalten – auf dem Gelände und an der Burg selbst. Darum kümmern wir uns auch sehr.

Gibt es im Moment ein Hauptprojekt bezüglich der Restaurierungsarbeiten auf dem Gelände der Burg?
Mit den Arbeiten am ehemaligen Predigerhaus wurde 2017 begonnen: Bis jetzt wurde an der Struktur des Hauses gearbeitet, das Dach wurde repariert und das Haus in zwei Wohnungen aufgeteilt: Geplant ist, dass eine der Wohnungen für die Freiwilligen zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses Jahr sind wir für dieses Projekt auch wieder beim Marathon mitgelaufen. Diesen Monat wird die Elektrik fertiggestellt und das zukünftige Vereinsbüro wird einen neuen Dielenboden bekommen. In naher Zukunft planen wir Arbeiten an der Fassade des Hauses und die Rekonstruktion der Treppe, so wie sie einmal war.

Wo sehen Sie für die Zukunft Potenzial in Holzmengen?
Ich sehe die Stärken im Tourismus und in kulturellen Veranstaltungen für das Gelände. Es kommen auch Gruppen von außerhalb, die die Räumlichkeiten mieten, zum Beispiel Firmen. Man kann dort auch heiraten – da hatten wir am Wochenende eine Hochzeitsgesellschaft zu Gast. Das wird auch in Zukunft mehr werden.

Was machen Sie vom Verein aus, um Jugendliche für Ihre Arbeit zu gewinnen?
Wir arbeiten viel mit dem Erasmus-Programm. Und wir fragen immer überall herum. Durch Freunde und Jugendvereine kommen immer Kontakte zustande. Wir hatten jetzt auch mehrere Freiwillige, nicht nur aus Hermannstadt und Fogarasch, sondern auch aus Klausenburg und Bukarest. Da konnten wir uns in letzter Zeit ein wenig erweitern. Außerdem arbeiten wir viel mit den Pfadfindern aus Leschkirch/Nocrich zusammen – sie helfen uns auch viel mit Freiwilligen aus, wenn wir eine Veranstaltung in Holzmengen haben.

Was macht Ihnen an der Arbeit am meisten Freude?
Eigentlich alles – was natürlich ein bisschen nervt ist die Papierarbeit, aber so ist es wahrscheinlich immer und das gilt für jeden Job. Was ich aber mag, ist, dass die Arbeit hier ein Mix aus allem ist – und mir eben viele Möglichkeiten und Freiräume bietet.