Rumänien als weniger korrupt wahrgenommen

Auf dem Index 2012 um neun Plätze aufgestiegen

Symbolbild: sxc.hu

Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite gab sich im September geradezu mütterlich streng, als sie meinte, Rumänien müsse erwachsen werden. Dem folgte eine klare Absage der Europäischen Union bezüglich des Schengen-Beitritts. 2012 wurde er ständig verschoben und auch 2013 scheinen die Aussichten nicht rosig zu sein. Es gebe nicht viele Gründe, weshalb man Rumänien ständig eine Abfuhr erteilt, dafür sind diese aber gravierend. Korruption steht ganz oben auf der Liste. Die nicht staatliche Organisation Transparency International (TI) spricht von einer ernst zu nehmenden Bedrohung für die Menschheit, wenn sie in ihrem Jahresbericht über Korruption berichtet.

174 Länder hat TI auf Korruption untersucht. Jedes Jahr gibt der Wahrnehmungsindex der Organisation Aufschluss darüber, wie korrupt ein Land ist. Dafür werden Umfragen und Untersuchungen von rund zehn unabhängigen Institutionen durchgeführt. Seit Jahren wird der Korruptionsindex erstellt und seit Jahren schaut das Gesamtbild besorgniserregend aus. Obwohl sich viele Länder verbessern, sieht die Weltkarte trotzdem gravierend rot aus. Länder wie Afghanistan und Nordkorea befinden sich am unteren Ende der Skala. Beispielhaft sind Länder wie Dänemark, Finnland und Neuseeland.
Korruption wirkt sich negativ auf ein Land aus: Ausländische Direktinvestitionen würden zurückgehen, das Niveau des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie das Kulturangebot sinken, dafür steigen die Umweltverschmutzung und die Militärausgaben. Das subjektive Glücksempfinden von Privatpersonen sinkt und Einkommen und Vermögen sind ungleicher verteilt.

Rumänien belegte 2011 Platz 75 des Korruptionswahrnehmungsindexes. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Rumänien um neun Plätze verbessert. Das Land liegt 2012 auf Platz 66. Damit befindet es sich noch weit hinter dem Großteil der Eurostaaten, steht aber deutlich besser da, als Italien (Platz 72), Bulgarien (Platz 75) und Griechenland (Platz 94). Unser direkter Nachbar im Süden hat sich um elf Plätze verbessert. Dagegen hat sich die Lage in Griechenland verschlimmert. Das Land ist um 14 Plätze gesunken. Es ist damit das am schlechtesten bewertete Land Europas.

Rumänien und Bulgarien haben im letzten Jahr Maßnahmen getroffen, um die Anforderungen der EU zu erfüllen und den Beitritt in den Schengenraum voranzubringen. Gleichzeitig hatte der öffentliche Streit zwischen Staatspräsident Traian Băsecu und dem Premierminister Victor Ponta das Land zurückgeworfen. Er warf nicht nur im Ausland ein schlechtes Licht auf Rumänien. Obwohl das Land auf dem Index noch vor Bulgarien liegt, wird Rumänien schlechter bewertet. Gleichzeitig muss man sich um Griechenland Sorgen machen. Das Sorgenkind der EU ist auch das Land mit der größten Rate illegaler Einwanderer. Griechenland ist für die meisten die erste Station. Auch Serbien liegt auf dem Index deutlich hinter Rumänien auf Platz 80. An der serbischen Grenze werden meist illegale Einwanderer auf rumänischem Boden aufgegriffen.