Staffellauf und Gruppenarbeit am Strand

Sport, Deutsch lernen und Freizeit beim moldauisch-rumänischen Sprachcamp in Mamaia

Sprinteinlage am Strand
Foto: der Verfasser

Mamaia. Morgens zum Aufwärmen eine Beachvolleyball-Einheit am Strand, dann eine Gruppenarbeit zur Sportpolitik, anschließend ein Staffellauf mit Sprint und Schwimmen: Beim ersten Sommer-Sprachcamp der Bonner Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Mamaia an der Schwarzmeerküste erlebten 21 junge Deutschlerner aus Ostrumänien und der Republik Moldau ein intensives und abwechslungsreiches Programm. Die Morgensonne hat den Campingplatz Pirivoli nördlich von Mamaia schon in gleißendes Licht getaucht, da ist Campleiter Andreas Welsch bereits mit den ganz Unermüdlichen zum Joggen am Strand aufgebrochen. Aus den Holzhütten tönt leise Popmusik, Duschen rauschen – ein Tag im Sommer-Sprachcamp der ZfA beginnt.

Als sich die 21 Jugendlichen und ihre fünf Begleiter zum Frühstück versammeln, sehen sie aus wie eine normale Jugendgruppe auf Ferienfreizeit. Doch als wenig später unter dem schattigen Pavillon des Campingplatzes Schreibzeug und Plakate ausgepackt werden, wird den neugierigen Mitgästen klar, dass es bei diesem Projekt um mehr geht. „Über die Zusammenhänge von Sport und Politik haben wir bereits diskutiert, heute geht es um die Grenzen beim Leistungssport“, erzählt Daniela (17), die das Kogălniceanu-Lyzeum in Chişinău besucht. Mit ihren acht Klassenkameraden gehört sie zur größten Einzelgruppe des Sommercamps, die anderen Teenager im Alter von 17 und 18 Jahren stammen aus Jassy/Iaşi, Konstanza/Constanţa und Bukarest. Das Konzept des Camps findet sie genauso prima wie Anna-Maria (18), ebenfalls aus Chişinău: „Wir wurden auf mehrere Hütten aufgeteilt, damit die Gruppen aus den einzelnen Städten nicht unter sich bleiben.“

In den Theorieblöcken werden Texte aus der Welt des Sports aufbereitet und anschließend diskutiert. „So werden die Schüler spielerisch an authentische Gespräche in diesem Themenfeld herangeführt“, erklärt Joachim Ferneding, ZfA-Fachschaftsberater in Jassy. „Denn Sport ist in diesem Jahr ein neues Sternchenthema im DSD2.“ Das bedeutet, dass die Aufgabenvorlage in der schriftlichen DSD2-Prüfung aus diesem Themenfeld stammen kann. „So cool habe ich mich noch nie auf eine Prüfung vorbereitet“, schmunzelt Radu (17) vom Caragiale-Nationalkolleg in Bukarest. Allen jungen Leuten im Camp ist bewusst, dass erst die Fördermittel des Auswärtigen Amtes dieses Projekt ermöglicht haben. „Man hört immer wieder in Randbemerkungen, wie dankbar die jungen Leute dafür sind“, erzählt Alina Preda, Deutschlehrerin in Konstanza, die tagsüber bei der Betreuung der munteren Schar mithilft.

Ein Pfiff ertönt. Die Stifte werden eingepackt, T-Shirts in den Hütten abgelegt, Badehose und Bikini an, nun geht’s an den Strand. Beachvolleyball-Einheit mit Andreas Welsch. Der Deutsch- und Sportlehrer aus Bamberg ist derzeit ZfA-Fachschaftsberater in Bukarest. „Wir haben wirklich sportliche junge Leute mit viel Motivation dabei“, hat er beobachtet. „Doch an der Technik kann doch noch so einiges verbessert werden.“ Und so geht es nicht nur um Treffer und Punkte, sondern auch um korrekte Haltung, etwa beim „Flatter-“ oder „Sprungaufschlag“. Nach 60 Minuten Training werden die sportlichen Deutschlerner in die Pause entlassen: Schweißperlen glänzen, Mineralwasser fließt durch durstige Kehlen. Viel Gelegenheit zur Muße besteht nicht. Ein Staffellauf mit Sprint und Schwimmen steht noch an, Haltungstraining beim Kite-Surfen – und eine Stadtrallye in der historischen Altstadt von Konstanza…