Gute Nachrichten: Mit 65,7 Prozent ist eine deutliche Mehrheit der Einwohner von Temeswar/Timi{oara der Meinung, dass sich die Stadt in eine gute Richtung bewegt. Was das Programm „Kulturhauptstadt Europas“ betrifft, so sind 82,5 Prozent der Meinung, dass es zur Steigerung der Lebensqualität in der Stadt beiträgt und ein Ereignis ist, auf das die Bega-Stadt stolz sein kann – so lauten die neuesten Daten des „Barometers über die Lebensqualität in Temeswar 2022“ (Barometrul calității vieții în Timișoara).
Die Studie wurde von der West-Universität Temeswar in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt Temeswar durchgeführt. Die Umfrage misst die Zufriedenheit der Temeswarer mit der Infrastruktur und den öffentlichen Diensten, mit Umweltfragen, dem Kulturhauptstadtprogramm 2023, der Zufriedenheit mit dem Stadtviertel, in dem sie leben, sowie Daten über die Vor- und Nachteile der Stadt und die Richtung, in die sich Temeswar, Rumänien und Europa bewegen. Die Daten wurden zwischen November 2022 und März 2023 bei einer Stichprobe von 2192 Personen erhoben. Diese wurden persönlich und online befragt.
Die neusten Daten des Barometers wurden innerhalb einer Konferenz an der West-Universität im vollen A01-Amphitheater vorgestellt, dort, wo Forscher aus den Bereichen Soziologie, Sozialgeographie und Kommunikationswissenschaften der Universität in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein Instrument entwickelt haben, um die Wahrnehmung der Lebensqualität in ihrer Stadt gemäß den methodischen Normen auf diesem Gebiet an einer repräsentativen Stichprobe zu messen.
Der Fragebogen ist auf der Analyse der fünf Dimensionen aufgebaut, die im Eurobarometer Lebensqualität in europäischen Städten verwendet werden: Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in der Stadt, Meinung der Menschen über ihre Stadt, Zufriedenheit mit dem Umgang mit den Umweltproblemen, Zufriedenheit mit dem persönlichen Leben und Identifizierung der drei wichtigsten Probleme der Stadt.
Zufriedenheit der Bürger hat sich in den letzten Jahren gesteigert
Die Mehrheit der Temeswarer Bürger ist mit der Entwicklung ihrer Stadt zufrieden und der Meinung, dass sich die Stadt im Allgemeinen in eine gute Richtung bewegt. Jedoch sind nur 36,7 Prozent der an der Studie teilnehmenden Bürger der Meinung, dass sich Rumänien in eine gute Richtung bewegt.
Die Temeswarer wurden aber vor allem zu Straßenverkehr und -beleuchtung, Parkplätzen, Fußgängerzonen, der Erreichbarkeit von Grünanlagen, Einkaufmöglichkeiten und öffentlichen Verkehrsmitteln befragt, wobei auch Fragen zu Sicherheit, Sauberkeit, Komfort, Pünktlichkeit und Preis gestellt wurden.
Autoverkehr größtes Problem: Mehr Radfahrer und Öffi-Nutzer
Laut der Umfrage ist nach wie vor die größte Unzufriedenheit der Temeswarer der Autoverkehr in der Stadt. Dieser wird von fast der Hälfte (47 Prozent) als Problem angesehen. Die Daten zeigen aber eine positive Entwicklung im Vergleich zum letzten Jahr, als 57,3 Prozent mit dem Verkehr in Temeswar unzufrieden waren. Auch bei der Zufriedenheit mit der Straßensauberkeit gab es einen dramatischen Sprung: Von 26,8 Prozent Zufriedenheit im Jahr 2021 auf 55,8 Prozent Zufriedenheit heute, wobei der aktuelle Wert den höchsten Zufriedenheitsgrad seit der ersten Erhebung 2016 erreicht.
Zu den Beschwerden über die Wohnviertel gehören der Mangel an Parkplätzen und Freizeiteinrichtungen. Die Einwohner von Temeswar sagen jedoch, dass sie mit ihren Nachbarn gut auskommen und sich in ihrem Viertel meist sicher fühlen. Die subjektiv unsichersten Stadtteile sind Rudolf Walter – Kuncz, gefolgt von Strada Polon² und dem Steaua-Viertel. Was die Sauberkeit angeht, sind die Bewohner aus der Fabrikstadt/Cartierul Fabric, R. Walter – Kuncz, Busiascher- und Torontaler-Straße, sowie Odobescu am unzufriedensten.
Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Nutzung eines eigenen Autos von 68 Prozent auf 56,5 Prozent zurückgegangen, während die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel von 31 Prozent auf 47 Prozent und die Nutzung des Fahrrads von 15 Prozent auf 21 Prozent gestiegen ist. Es ist erwähnenswert, dass diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, zufriedener sind als diejenigen, die dies nicht tun: 66 Prozent derjenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, geben an, dass sie zufrieden sind, verglichen mit 58,6 Prozent der Befragten, die angeben, keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Zu den Beschwerden gehören die Nichteinhaltung der Fahrpläne, die geringe Frequenz, der Schmutz oder die Fahrpreise. Was die Parkplätze betrifft, so sind die Bürger mit dem Angebot in der Innenstadt sowie der jeweiligen Stadtteilen unzufrieden, da sie der Meinung sind, dass sie nicht ausreichen.
Meinung zu Schulen durchwachsen, zu Kultur sehr positiv
Die Einwohner der Bega-Stadt sind jedoch zufrieden mit dem Zugang zu Geschäften, Universitäten, Lyzeen, Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten sowie zu medizinischen Dienstleistungen. Was die Schulen in den Randstadtviertel anbelangt, so sind jedoch Bürger aus der Roten Tscharda/Ciarda Ro{ie, Busiascher-Straße/Calea Buzia{ului, Rona], Torontaler-Straße, Modern oder Freidorf damit nicht sehr zufrieden.
Wenn es um das kulturelle Angebot in Temeswar geht, so seien u.a. Konzerte, Aufführungen und Ausstellungen von hoher Qualität – davon sind 80 Prozent der Befragten überzeugt. Die meisten Daten für die aktuelle Studie wurden jedoch vor dem Eröffnungswochenende der Kulturhauptstadt (17. – 19. Februar 2023) erhoben, so dass etwa die Hälfte der Befragten noch keine Veranstaltungen in der Kulturhauptstadt besuchen konnten.
Das Barometer über die Lebensqualität in der Stadt Temeswar hat eine siebenjährige Tradition, mit der Anwendung der aktuellen Methodik misst die West-Universität durch das Institut für Soziologie der Fakultät für Soziologie und Psychologie jedes Jahr den Grad der Zufriedenheit der Temeswarer Bürger. Die vollständigen Daten der neuen Studie können von der Webseite beta.primariatm.ro/stiri/2023/barometrul-calitatii-vietii-2022 abgerufen werden.
