Stipendien an der West-Uni

Forschung und Leistung werden gefördert

Die West-Universtität Temeswar/Timişoara stellt durch ein Finanzierungsprojekt über 1,1 Millionen Euro für Stipendien zur Verfügung. 140 Forscher, davon 70 von der West-Uni, werden über Promotionsstipendien von 1800 Lei im Monat für eine Zeitspanne von sechs Monaten verfügen. So stellt die Leitung der West-Uni das neue Projekt vor, das vor Kurzem in Zusammenarbeit mit der Universität Bukarest und der Babeş-Bolyai Universität Klausenburg/Cluj-Napoca ins Leben gerufen wurde.

Unter dem Namen „Cercetări doctorale multidisciplinare competitive pe plan european“ (kurz CdocM, auf Deutsch: Wettbewerbsfähige multidisziplinäre Doktorarbeiten auf europäischer Ebene) wird das Projekt aus dem Europäischen Sozialfonds über das sektoriale Operationsprogramm Entwicklung für Human Ressourcen finanziert. Ziel dieses Projektes ist es, die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Promotionsforschung für hohe wissenschaftliche Ergebnisse zu fördern.

So werden durch das neue Finanzierungsprogramm jeweils 70 Doktoranden von der West-Uni und der Bukarester Uni über monatliche Stipendien verfügen und eine Unterstützung für Mobilität im Ausland bekommen. Denn die Forscher sollen nicht nur in ihrer Karriere gefördert werden, auch ein Netzwerk als günstiges Umfeld für die Forschung soll dabei entwickelt werden. Finanziell werden u.a. auch Studienreisen und Austauschprogramme sowie die Kontaktaufnahme mit anderen Forschern und die Teilnahme an Konferenzen und verschiedenen wissenschaftlichen Veranstaltungen unterstützt. Der Gesamtwert des Projekts, das in diesem Herbst startet, beträgt fast 5,2 Millionen Lei.

Stipendien für Sozialfälle

Die Leitung der West-Universtität Temeswar plant, demnächst auch ein Stipendiensystem für Sozialfälle zu erarbeiten. Leistungsstipendien könnten ab dem kommenden Studienjahr zur Verfügung gestellt werden. Dies wurde vor Kurzem entschieden, nachdem sich die Uni mit der traurigen Geschichte eines jungen Mannes auseinandersetzte. Ionuţ Piscureanu kommt aus einer armen Familie mit vier Kindern aus dem Verwaltungskreis Gorj. Beide seiner Eltern sind arbeitslos. Trotz der schlechten finanziellen Lage in der Familie folgte der junge Mann seinen Träumen, schaffte die Mittelnote 9 beim Abitur und legte eine Aufnahmeprüfung für die Modedesign-Fakultät an der West-Uni ab.

Die Freude, an der gewünschten Hochschule aufgenommen zu werden, verging schnell, als Ionuţ infolge der Aufnahmeprüfung bloß einen gebührepflichtigen Platz erhielt. Die Studiengebühr konnte er sich überhaupt nicht leisten, die Gebühr zur Bestätigung des Platzes ebenfalls nicht. Ein lokales Medium veröffentlichte die Geschichte des jungen talentierten Mannes und gleichzeitig einige seiner Skizzen. So ist die Lebensgeschichte von Ionu] auch der Leitung der West-Uni bekannt geworden. Die Universitätsleitung fasste die Entscheidung, durch die UVT-Stiftung die Studiengebühr für das erste Studienjahr zu bezahlen. Nach einem Jahr hat der Student die Möglichkeit, durch gute Noten einen gebührenfreien Platz zu bekommen. Gleichzeitig wird der junge Mann auch einen kostenfreien Platz im Studentenheim erhalten.

„Wir haben beschlossen, Ionuţ zu unterstützen. Dies ist Ziel unserer Strategie, die Leistung junger Leute zu fördern, und denen, die sich durch Bildung eine bessere Chance im Leben sichern wollen, beizu stehen. Hiermit sollen auch andere, die sich mit einer ähnlichen Situation konfrontiert sehen, ermutigt werden, ihre Träume nicht aufzugeben“, sagt Marilen Pirtea, Rektor der West-Universität Temeswar. „Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mir ihr Vertrauen schenkten. Ich verspreche, mein Bestes zu geben –alles, was mir übrig bleibt, ist, allen zu beweisen, dass ich es wert bin“, sagte Ionuţ Piscureanu, als ihm die gute Neuigkeit mitgeteilt wurde.