Toten Hosen verarbeiten „Ballast der Republik“

Das neue Album der Toten Hosen nennt sich „Ballast der Republik“ und wurde auch in Rumänien vorgestellt. Foto: Zoltán Pázmány

Die Toten Hosen blicken auf eine 30-jährige Geschichte zurück. Grund genug, ein nagelneues Album auf den Markt zu bringen. „Ballast der Republik“ heißt das Jubiläumsalbum, das die Hosen Anfang Mai im bandeigenen Label JKP herausgebracht haben und das sofort auf Platz 1 der deutschen Albumcharts gegangen ist. Vor Kurzem präsentierten sie es auch in Rumänien.

Nicht mehr so punkig wie früher, aber immer noch total rockig: Mit „Ballast der Republik“ zeigen die Toten Hosen, dass sie erwachsen geworden sind. Das unverwechselbare Gitarrenspiel von Kuddel und Breiti prägt die 16 Songs, aus denen ab und zu auch ein bisschen Schwermut herüber klingt. Wie etwa in „Tage wie dieser“ – einem Song für die Ewigkeit, der als Vorbote für das neue Album der Hosen galt. Von dem Jubiläumsalbum fehlen nicht die typischen Hosen-Songs, die an verstrichene Zeiten erinnern, aber auch Fußballnummern und Liebeslieder sind dabei. Das nostalgische „Draußen vor der Tür“ widmet Campino seinem Vater – ein gefühlvolles Pendant zum Song für die Mutter, „Nur zu Besuch“ (Auswärtsspiel, 2002). Zu den Lieblingssongs der weiblichen Hosen-Fans kann wahrscheinlich „Oberhausen“ gezählt werden – eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und gleichzeitig doch eine so bekannte Story, wie es sie eigentlich heute so oft gibt. Auch ein sehr ernstes Thema behandeln die Toten Hosen auf dem neuen Album: In „Europa“ setzen sich Campino und Co mit dem Flüchtlingsdrama vor Lampedusa auseinander.

Zur Jubiläums-CD gibt es auch einen Bonus: „Die Geister, die wir riefen“ heißt die CD, die 15 Coverversionen enthält und einigen bekannten Bands Tribut zollt. Dass die Hosen gar die Ärzte covern, ist ganz und gar nicht selbstverständlich, dafür aber fast sensationell.