Tourismus im Zeitalter der Technik

Kronstadt mit Smartphone und Tablet erforschen

QR-Codes, Apps, Play-store, i-Tunes – vor einigen Jahren existierten diese Begriffe überhaupt nicht. Heutzutage sind sie, besonders für die junge Generation, kaum aus dem Alltag wegzudenken. Täglich werden wir mit Informationen aus dem Internet geradezu bombardiert. Doch manchmal können diese Informationen sehr nützlich sein, auch dann, wenn man sich an einem fremden Ort befindet und mehr darüber erfahren will. In Kronstadt wurden in den letzten Monaten verschiedene Projekte entwickelt, in denen Tourismus und Technik sich die Hand reichen. Doch nicht nur für Reisende sind Apps und QR-Codes nützlich, sondern auch für die Bewohner. Die Stadt ist sicherer geworden, seitdem man mittels einer App Notfälle in Rekordzeit melden kann.

Die Zinnen-Codes

Besucher von Kronstadt, die einen Ausflug auf die Zinne unternehmen wollen, haben es leichter, den Berg zu erkunden. QR Codes („quick response“, auf Deutsch „schnelle Antwort“) helfen ihnen seit etwa einem Jahr, die beliebte Sehenswürdigkeit zu besichtigen. QR Codes sind schwarz-weiße Würfelmuster, in denen sich beliebige Informationen einbetten lassen. Sie lassen sich mit Smartphones oder Tablet-PC und einer kostenlosen App lesen. Es funktioniert einfach: Die App wird gestartet und die Kamera des Smartphones oder Tablets wird auf den QR-Code gerichtet. Sobald der Code erkannt wird, zeigt die App an, welche Informationen sich dahinter verstecken.  Förderer des Projekts, das Teil einer touristischen Werbekampagne für das Naturschutzgebiet Zinne ist, sind die Metropolitan-Agentur Kronstadt zusammen mit der Stiftung MOL Rumänien. Die QR Codes sind in öffentlichen Verkehrsmitteln (Linien 4, 51 und 52), auf dem Marktplatz/ Piaţa Sfatului, der Burggasse/Str. Castelului, der Zinnenpromenade, an der Drahtseilbahn und beim Panoramic-Restaurant auf der Zinne angebracht. Touristen erhalten somit durch das eigene Smartphone Informationen über Bergwege und Wanderungen auf der Zinne, sowie über die Biodiversität des Schutzgebietes. Die Textinformationen in den Sprachen Rumänisch und Englisch sind mit Fotografien und Karten des geschützten Areals ergänzt. Das Projekt hat den Zweck, das Interesse der Touristen und Besucher für mehr Informationen über die Zinne und Kronstadt durch moderne Mittel zu wecken. Ob diese QR-Codes wirklich genutzt werden, ist fragwürdig. Trotzdem werden die schwarz-weißen Würfel in Zukunft mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen.

Mobile App für neugierige Touristen

Doch nicht nur die Zinne ist high-tech. Dank einer mobilen App werden die Touristen, die Kronstadt/Braşov besuchen, mehr Informationen über die Gebäude erfahren, an denen sie vorbeigehen. Die App „Urbane Geschichte“ (Poveste Urbană), die auf Smartphones und Tablets gespeichert werden kann, enthüllt die Geschichte der alten Gebäude aus Kronstadt und anderen sechs Städten Rumäniens, die einen besonderen architektonischen Wert haben. Die App versteht sich als moderner Reiseführer für diejenigen, die interessiert sind, welche Geschichten sich hinter den Mauern der historischen Gebäude in Bukarest, Kronstadt, Jassy/Iaşi, Klausenburg/Cluj-Napoca, Temeswar/Timişoara, Craiova und Konstanza/Constanţa verbergen. Aus Kronstadt werden 48 Gebäude vorgestellt, darunter das Schloss, der Weiße und der Schwarze Turm, die Weberbastei, das Katharinentor, aber auch modernere Gebäude wie das Hotel „Aro Palace“, das „Star“-Kaufhaus oder die Sporthalle.

Eine ähnliche Reiseführer-App, die vor etwa einem Monat vorgestellt wurde, heißt „Die Denkmäler Kronstadts“. Das Projekt, das sich vornimmt, durch unkonventionelle Methoden Werbung für die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu machen, wurde von der Metropolitanischen Agentur Kronstadt entwickelt und von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (AFCN) finanziert. Die 11 historischen Denkmäler, die man mit Hilfe der App findet, sind: die Weberbastei, die Seilerbastei, der Pulverturm, ein Wehrturm, heute Tischlerturm genannt, die Tuchmacherbastei, das Waisenhausgässer Tor, das Katharinentor, der Schwarze Turm, der Weiße Turm, die Schwarze Kirche, das alte Rathaus. Die App ist kostenlos und ist bei Google Play und Appstore erhältlich. Die Informationen werden in drei Sprachen geliefert: Rumänisch, Deutsch und Englisch. Alle Informationen, die mittels der App vermittelt werden, wurden von einem Team aus Architekten und Historikern geprüft. Die Apps „Urbane Geschichte“ und „Die Denkmäler Kronstadts“ können kostenlos aus den virtuellen Läden PlayStore (für Geräte mit Android) oder AppStore (für iPhone) heruntergeladen werden.

App für Notfälle

Auch für die Bewohner der Stadt gibt es eine hilfreiche App. Smartphone-Besitzer aus Kronstadt können mittels der App „Primaria Brasov“ mit dem Bürgermeisteramt in Kontakt treten, wenn sie eine Beschwerde haben oder einfach nur wissen wollen, was für Events in der nächsten Zeitspanne stattfinden. Der detaillierte Serviceteil der App bietet Kontakte zur Stadt, die richtigen Adressen für Notfälle, Links und Hinweise, um in Kronstadt/Braşov sicher und gut unterwegs zu sein. Die App ist mit Smartphones und Tablets kompatibel, die das Android- oder IOS-Betriebssystem verwenden. Für die Nutzer mit Windows Phone kann die Webapp-Variante vom Server brasov.edisca.com heruntergeladen werden. Laut einer Umfrage von Google besitzen sehr viele Kronstädter ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Kronstadt ist die erste Stadt Rumäniens, die eine so komplexe mobile App besitzt.