Vernetzung als Ideengeber und Impulsmotor

Konstruktiver Austausch zwischen Unternehmern, Verbandsvertretern und Staatssekretären

Der Veranstaltungssaal war bis auf den letzten Platz besetzt.

Alin Seserman Staatssekretär im Umweltministerium bei seiner Ansprache

Arbeitgeberpräsident Ioan Lucian führte die Teilnehmer in die Aktivitäten seines Verbandes ein.

Das altehrwürdige Haus der Handwerker diente als Veranstaltungskulisse am ersten Tag.
Fotos: der Verfasser

Alin Seserman Staatssekretär im Umweltministerium bei seiner Ansprache

Etwa 100 Teilnehmer nahmen vergangene Woche an der hochrangig besetzten Auftaktveranstaltung „Business Forum Nord-Vest“ in Sathmar teil. Bereits am gut gefüllten Veranstaltungssaal des altehrwürdigen Hauses der Handwerker, das 1911 erbaut und in den letzten Jahren bis 2013 restauriert wurde, konnte man nicht nur das Interesse, sondern auch die Bedeutsamkeit des Events erkennen.

Zum ersten Mal wurde ein Vernetzungstreffen als Format „Business Forum Nord-Vest“ in Sathmar/Satu Mare veranstaltet. Ziel dieses Formats ist es, Unternehmer, Vertreter einzelner Wirtschaftsverbände, politische Entscheidungsträger sowie Vertreter von Ministerien zusammenzubringen. In der ersten Ausgabe kamen daher bereits Gäste und Teilnehmer aus den vier Landeskreisen Sathmar/Satu Mare, Maramuresch/Maramure{, Bihor und Salasch/Sălaj zusammen.

Organisiert wurde das neue Format vom Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein für die Region Nordwest sowie der Handwerkskammer Sathmar, den Arbeitgeberverbänden der Kreise Bihor (Federația Patronilor Bihor) und Salasch (Organiza]ia Patronilor Sălaj) sowie dem Unternehmerverband des Kreises Maramuresch (Asocia]ia Întreprinzătorilor Maramureș). Das Wirtschaftsforum war auf zwei Tage (12.-13. Mai) angelegt. Der erste Tag diente in erster Linie den Vorträgen und dem Kennenlernen der Teilnehmer; der zweite Tag, der in den Räumlichkeiten des traditionsreichen Hotels Aurora stattfand, widmete sich allen voran dem Netzwerken und Austauschen auf der B2B (Business-to-Business)-Ebene. Der Höhepunkt war dabei die öffentliche Podiumsdiskussion mit den geladenen hochrangigen Ehrengästen, die durch Präsentationen und Vorträge Einblicke in ihre Institutionen und Tätigkeitsbereiche ermöglichten.

Hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaftsverbänden

Die Veranstaltung konnte vor allem auch durch die geladenen Ehrengäste herausragen: Mit Florin-Sergiu Dobrescu, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Tourismus, sowie Alin Sorin Seserman, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, bot sich den Teilnehmenden ein direkter Draht zur Regierung in Bukarest. Die Wirtschaftsverbände standen mit ihren Vertretern den Ministerien in nichts nach. Ovidiu Silaghi vertrat in seiner Funktion als Generalsekretär die rumänische Industrie- und Handelskammer. Mit Ioan Lucian war auch der Präsident des Nationalen Verbandes der rumänischen Arbeitgeber als Ehrengast geladen. Des Weiteren präsentierte Dr. Vlad Deac als Präsident den Arbeitgeberverband des Kreises Bihor sowie Alin Buz˛ den Arbeitgeberverband im Kreis Salasch. Flaviu Le{e vertrat als Präsident den Unternehmerverband aus dem Kreis Maramuresch. Der Kreis Sathmar wurde vom Präfekten Radu Roca, dem Vorsitzenden des Kreisrates Csaba Pataki sowie einem Vertreter des Rathauses vertreten.

Silaghi plädiert für bessere Öffentlichkeitswirksamkeit

Der Generalsekretär der Industrie- und Handelskammer Rumäniens attestierte seinem Verband nicht nur eine gute landesweite Aufstellung, er hob auch den zunehmenden Aktivitätsradius hervor. Trotz der lobenden Worte stimmte er auch kritische Töne an: Im Vergleich zu den Industrie- und Handelskammern Deutschlands, Frankreichs und auch der USA habe sein Verband gerade im Bereich der Außenwahrnehmung noch vieles zu verbessern. Er nahm daher auch die Mitglieder des Verbandes in die Pflicht, sich besser hervorzutun.

Fortsetzung erwünscht

Arbeitgeberpräsident Ioan Lucian fügte im Anschluss an seinen kurzen Vortrag an, dass er sich eine Fortsetzung dieses neuen Veranstaltungsformats wünsche. Er pflichtete dabei vielen seiner Vorredner bei, die den besonderen Charakter eines größeren Wirtschaftstreffens mehrerer Kreise befürworteten. Er könne sich sehr gut vorstellen, das „Business Forum Nord Vest“ nächstes Mal in einem anderen Kreis stattfinden zu lassen. Auch ein Treffen im Quartal sei möglich, so dass jeder der vier Kreise als Gastgeber fungieren könne.

Unternehmer fordern mehr Unterstützung und Zusammenschluss

Im Anschluss an die Präsentationen und Vorträge konnten sich auch weitere Teilnehmer mit Fragen und Anliegen an die Ehrengäste richten. Durch die Öffnung der Veranstaltung ergab sich eine angeregte und konstruktive Diskussion. Einige Unternehmer nutzten diese Gelegenheit und sprachen dabei auch Anliegen und Forderungen aus. Hauptanliegen waren vor allem eine höhere Investitionsbereitschaft der Ministerien zur Stärkung des Unternehmertums. Ebenso wurden auch gerade im Rückblick auf die Pandemie mehr Unterstützung für die Selbstständigen gefordert. Angesprochen wurde auch die Umsetzbarkeit einiger Verordnungen, die aus Unternehmersicht nicht immer praktikabel seien. Ein weiterer Unternehmer merkte zudem an, dass er sich einen stärkeren Schulterschluss zwischen den Unternehmerkollegen wünsche, um damit auch eine stärkere Lobby bei den zuständigen Ministerien zu haben. Eine intensivere Vernetzung von Unternehmern auch über die Kreisgrenzen hinaus könne hier in diesem Rahmen in Angriff genommen werden.