Zugebissen: Vor und nach Wintereinbruch

Auch der Winter ist nicht mehr, was er früher war. Doch wenn er auch mit Verspätung eintrifft, überrascht er immer noch die Stadtväter und das zuständige Unternehmen für Schneeräumung. In dieser Saison schneite es nicht wie „geplant“ im Dezember, sondern ab dem 27. Januar. Unzählige Beschwerden waren auf Facebook zu lesen: „die Straßen sind nicht gereinigt“, „Glatteis auf der Kreuzung“, „auf der etwas steilen Straße ... ist ein Fahrzeug blockiert und es besteht die Gefahr, dass dieses ins Rutschen gerät“. Ähnliche Situationen wurden auch am Samstag und Sonntag gemeldet, doch nicht über das Bürgermeisteramt – denn da gibt es keine Notrufnummer an freien Tagen. Auch ein Linienbus des Städtischen Personentransportunternehmens (RAT) geriet auf der Petersberger Straße ins Rutschen und sorgte für eine weitere Blockade. Schließlich meldete sich doch der Sprecher des Rathauses zu Wort, die 40 Schneeräumfahrzeuge – von den 90 gemeldeten – des mit der Aktion beauftragten Unternehmens seien im Einsatz, sind aber im dem gebildeten Stau einsatzunfähig. 

Fast auf den Stichtag genau zwei Monate vor diesem Schneetreiben, am 24. November, besuchte der Kronstädter Bürgermeister Allen Coliban in Begleitung des Direktors von Comprest SA Alexandru Tănase (das Unternehmen, mit dem das Rathaus den Vertrag für die Schneeräumung eingegangen ist), die Park- und Lagerstelle, wo Fahrzeuge und Personal in Reih und Glied standen, um den beruhigenden Bericht über den Abschluss der Vorbereitungen abzugeben. 

86 Schneeräumfahrzeuge, ausgestattet mit Schneepflügen, Streuanlagen für Sand und Salz standen sogar mit Lichtern bereit, um mehr Überzeugung zu bieten. Über 2000 Tonnen Materialien, um das Glatteis zu bekämpfen, seien gelagert. Wer hat diese wohl gewogen? Anderseits wurde aber auch betont, dass Verspätungen in der Zulieferung dieser Materialien von den zuständigen Unternehmen verzeichnet sind. 

Zu den 86 gemeldeten Einsatzfahrzeugen kamen noch vier hinzu, so dass dem Bürgermeister zu dem Termin gemeldet wurde: „Wir sind zu 100 Prozent vorbereitetet, einschließlich der 90 entsprechend ausgestatteten Fahrzeuge, um die Winterfolgen im Stadtgebiet zu beseitigen.“ 

Das Wetter meinte es bis dahin gut, der Winter ist erst zwei Monate später eingebrochen. Auf den Fahrbahnen wurde der Schnee mit den Pflügen zur Seite geschoben, Sand und Salz wurde auf den Hauptstraßen der Stadt gestreut. Doch haben die Nebenstraßen immer das Nachsehen, wie auch die Fußgänger, die auf den vereisten Gehwegen schwer das Gleichgewicht halten können. Die Folge: Die Serie der Knochenbrüche hat eingesetzt. Seither sind in diesen Tagen zahlreiche Kollisionen mit Blechschaden verzeichnet worden, wer kann, bleibt zuhause, um sich keinen Gefahren auszusetzen.Somit findet jeder Winter die Stadtleitung unvorbereitet, jeder neugewählte Bürgermeister macht die gleichen Versprechungen, die auf dem Papier bleiben oder vom aufkommenden Schneetreiben verweht werden.