WORT ZUM SONNTAG: Der Tod ist nicht das Ende

Im Lauf der Jahrtausende war es immer der Wunsch der Menschheit, Tod und Neubeginn zu erfahren. Verzweiflung und Isolation scheinen momentan überhand zu nehmen. Was sich zu Ostern ereignete, hatte Auswirkung auf die Zukunft der gesamten Menschheit. „Vergesst eure Hoffnung nicht“, mahnt uns die Bibel hundertfältig. Seit Ostern ist es anders geworden! Der Tod ist nicht das Ende.

Wir werden die Fülle des Lebens haben und das Licht schauen. Das verspricht uns Gott. Jesus trägt unsere Krankheit und Unsicherheit, wie er es schon immer tat. Es gibt keine hoffnungslose Situation. Wir werden das Leben neu empfangen. Seit Ostern brauchen wir die Augen nicht zu verschließen und blind zu werden. Es gibt einen Weg durch den Tod, durch die gegenwärtige Katastrophe hindurch. Aus unsren Argumenten errichten wir eine Mauer um uns und musizieren nur auf den Balkons für unsere Nachbarn. Was ich aber bisher dachte, lässt sich wirklich alles hinterfragen. Es ist momentan wirklich so, als ob die Erde wankt. Das war noch nie! Das Bild, das wir von uns hatten, löst sich auf. Wofür kann uns diese Krise die Augen öffnen?

Papst Franziskus hat das sehr deutlich formuliert: „In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.“

Wir haben die Chance, umzukehren und wollen in dieser Osterzeit 2020 begreifen lernen, dass alles, was die Welt krank macht und das Leben zerstört, nicht das letzte Wort hat. Christus will uns rufen auf den Weg des Lebens, der uns verwandeln kann. Was auch immer geschieht, gegen das Geschenk vom Leben kommen alle müden Versuche nicht an. So gibt es eine Auferstehung und wir können uns getrost verwandeln lassen.