Zum ersten Mal Medienpreis der Stiftung Verbundenheit

„Argentinisches Tageblatt” erhielt ersten Medienpreis, Ehrenpreis für „Prager Zeitung”

Mit dem ersten Medienpreis „Dialog für Deutschland“ hat die Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ die in Buenos Aires erscheinende Wochenzeitung „Argentinisches Tageblatt“ ausgezeichnet, teilt die Stiftung mit. Das Blatt habe sich seit seiner Gründung 1887 auch in stürmischer und gefährlicher Zeit stets den Grundsätzen der Freiheit und der Demokratie verpflichtet, sagte Christoph Lanz, Multimedia-Direktor der Deutschen Welle und Sprecher der Jury. Ein Ehrenpreis ging an die „Prager Zeitung“, die seit 1981 erscheint und sich dabei stets aufmerksam und behutsam den Beziehungen zu den deutschsprachigen Nachbarländern gewidmet habe, sagte Lanz. Die „Prager Zeitung“ sei die erste Auslandspublikation im ehemaligen Ostblock gewesen, die sich neben den Angehörigen einer deutschen Minderheit auch gezielt, zeitgemäß und mit Erfolg deutschsprachigen Geschäftsleuten und Touristen als Lesergruppen widmete. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertretern der Deutschen Welle, der Internationalen Medienhilfe (IMH), mehrerer politischer Parteien, des Bundespresseamtes und des Auswärtigen Amtes. Prominenter Juror war außerdem der bekannte TV-Nachrichtenmoderator Dieter Kronzucker.

Der Preis soll eine Ermutigung sein für die oft schwierige Arbeit deutschsprachiger Medien im Ausland, sagte der Stiftungsratsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen Hartmut Koschyk bei der Übergabe des mit 5000 Euro dotierten Preises. Koschyk kündigte die Absicht der Stiftung an, Medien aus Deutschland als Partner für deutschsprachige Zeitungen im Ausland zu gewinnen. Außerdem wird die Stiftung noch im laufenden Jahr mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes ein Handbuch der deutschsprachigen Medien in aller Welt veröffentlichen, unter anderem um die Zeitungen zu stärken und sie für potentielle Anzeigenpartner interessant zu machen.

Nach den Worten von Bundestagspräsident Norbert Lammert gibt es im Ausland rund 2000 Periodika, die in deutscher Sprache erscheinen. Etwa 100 davon seien Zeitungen im klassischen Sinn, die meisten davon erscheinen wöchentlich, etwa zehn Prozent täglich. Daneben gebe es an die 300 Rundfunk- und etwa 50 Fernsehstationen, die in deutscher Sprache ausstrahlen. Sie alle zusammen erreichten ungefähr drei Millionen Menschen. Lammert bedauerte bei der Preisverleihung, dass der Stellenwert der deutschen Sprache in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich zurückgegangen sei. Dem Stiftungsvorsitzenden und Geschäftsführer des Bundesverbandes der Automobilindustrie Kay Lindemann zufolge, werden deutschsprachige Medien im Ausland auch in Zeiten des Internets eine Bedeutung haben. Sie seien nicht selten das Lebenswerk kleiner Familienverleger und berichteten über das aktuelle Geschehen aus ihrer eigenen Perspektive. Darüber hinaus würden sie in ihren jeweiligen Erscheinungsländern auch als wichtiger Werbeträger anerkannt. Nach den Worten Lindemanns hatten sich 28 Zeitungen und Zeitschriften aus der ganzen Welt an dem Wettbewerb um den Medienpreis beteiligt.

Die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland wurde 2004 von dem saarländischen Unternehmer Kurt Linster gegründet. Ziel ist es, Maßnahmen zu fördern, die dem Erhalt der deutschen Sprache und Kultur sowie der Völkerverständigung dienen.