Erneut keine WM für Rumänien

Trainer Piţurcă kann mit Schuldgeständnis gut leben

Foto: Agerpres

Von einem nicht gegebenen Hand-Elfmeter für Rumänien, oder dem nicht angezeigten Abseits am Freitag in Griechenland spricht nach dem Playoff-Rückspiel für die Fußball-WM-Qualifikation keiner mehr. Doch während Rumänien einer erneut verpassten WM-Teilnahme nachtrauert, nimmt der Auswahltrainer Victor Piţurcă wieder einmal alle Verantwortung auf sich. „Ich bin schuld“, sagte der Coach wörtlich.

Theoretisch übernimmt er also die Verantwortung, praktisch jedoch nicht, denn „ich hoffe, dass wir uns für die nächste Auflage qualifizieren“, wird der Trainer bei Mediafax zitiert. Von Demission keine Rede. Zumindest bis 2016 ist der Vertrag des Trainers festgeschrieben und auf die 400.000 – 450.000 Euro Jahresgehalt will er scheinbar nicht verzichten. Ob Piţurcă mit „nächster Auflage“ die EM gemeint hat, oder die WM 2018, bleibt im Zitat unklar. Fakt ist, dass der Coach nach verpasster WM-Kampagne zu erkennen gibt, dass der zweite Gruppenplatz in der WM-Ausscheidung und die Playoffs ein gutes Ergebnis seien.

Es mag natürlich auch daran liegen, dass in Rumänien das Angebot an überdurchschnittlichen Spielern auf einige wenige beschränkt ist, doch auch die Tatsache, dass Piţurcă sich mit Spielern überworfen hat, die letztendlich aus dem Aufgebot fehlen, dass viele der Kicker in der Nationalmannschaft weit unter den Leistungen aus ihren Vereinen auftreten, muss sich der Trainer ankreiden lassen. Taktik, Angehensweise des Spiels und Gesamtauftreten lassen erkennen, dass eine solche Mannschaft eigentlich nichts bei einem WM-Endturnier zu suchen hat. Sicherlich ist das Spiel Griechenlands keine Augenweide und dessen Qualifikation von Schiedsrichterfehlern mitgetragen, aber Rumänien hat in der gesamten WM-Qualifikation nie überzeugen können. Den Heimsieg gegen Ungarn sollte – gemessen am Gegner – niemand an die große Glocke hängen.

Vor  53.000 Zuschauern leisteten die Griechen Schützenhilfe, damit es im Rückspiel überhaupt zum Unentschieden kam. Nicht unverhofft wohl war der Dortmunder Trainer Jürgen Klopp am Dienstagabend in der Bukarester National-Arena. Informationen nach wollte er den griechischen Stürmer Mitroglou am Werk sehen. Bei Borussia plant man wohl die Zeit nach dem Abgang von Stürmerstar Levandowski. Mitroglou (23) und Torosidis (55, Eigentor) erzielten die Treffer des Rückspiels. Nach dem 1:3 vier Tage zuvor, bedeutete dies das Aus für Rumäniens Elf. Von den Rängen kam zwar Treue zur Nationalmannschaft, aber auch unangebrachte Pfeifkonzerte bei der Hymne der Griechen und Rauchbomben auf das Spielfeld blieben nicht aus, sodass der Dortmunder Abwehrspieler Sokratis Papastathopoulos behandelt werden musste.