Offensivspiel mit Ladehemmung

Rumänien stolpert in Richtung EM

Dreimal 1:0, einmal 2:0, einmal 1:1 und zuletzt dreimal 0:0 in Folge – die Italiener der 70er und 80er Jahre sind bestimmt neidisch auf den Defensivfußball der rumänischen Auswahl. Seit nunmehr 300 Spielminuten quält sich die RFV-Auswahl ohne Treffer durch die Qualifikation zur Fußball-EM im kommenden Jahr in Frankreich. Nach Nullnummern gegen Nordirland und Ungarn folgte am Montagabend ein erneutes torloses Unentschieden. Gegen den Gruppenletzten Griechenland zeigte Rumänien auf eigenem Platz ein mäßiges Spiel, kann jedoch aus eigener Kraft die direkte Qualifikation schaffen. Einen Punkt hinter Nordirland und drei vor Ungarn und das zwei Runden vor Schluss der Qualifikation – Rumänien dürfte in den verbliebenen Begegnungen gegen Finnland bzw. die Feröer Inseln die notwendigen Punkte sammeln, zumal auch die Konkurrenz in dieser Gruppe eher bescheiden ist.

Während Trainer Anghel Iordănescu die Abwehr im Vergleich zum Ungarn-Spiel unverändert ließ, setzte er in der Startelf im offensiven Mittelfeld und im Sturm auf kleine Umstellungen. In der zweiten Halbzeit wechselte er dann die Spieler ein, die er drei Tage zuvor von Anfang an auf das Spielfeld geschickt hatte. So begann er die Partie mit Budescu im offensiven Mittelfeld, um ihn dann in der Schlussviertelstunde durch Sânmărtean zu ersetzten, Adrian Popa kam für den diesmal in der Startelf stehenden Maxim. Die gesamte Offensivabteilung blieb so einiges schuldig. Auswahlcoach Iordănescu glaubt, er müsse nun nicht in Panik geraten, denn es seien ja noch sechs Punkte zu vergeben. Er hofft auch, dass viele seiner Leistungsträger auch in ihren Vereinen künftig mehr Einsatzzeiten bekommen und die Rückkehr der lange verletzten Stürmer Raul Rusescu und Ciprian Marica dürfte seiner Ansicht nach auch die mangelhafte Torausbeute verbessern.

Die beiden Spiele des Herbstes zeigten sich also nur bedingt erfolgreich. Wenige Torchancen, mäßiges Leistungspotenzial und auch wenig kämpferische Leistung, sowohl von den Rumänen, als auch von Ungarn und Griechen – so das Fazit der beiden Spiele von Anfang September. Auch die bloß drei gelben Karten im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland (nur eine für Rumänien) belegen wenig kämpferische Akzente. Gesagt sei auch, dass solche Akzente über weite Strecken gar nicht notwendig waren, weil der Gegner selbst kaum etwas für Spielfluss und Offensive tat.