Ruderer erstmals seit 1968 ohne Medaille

Iszbaşa und Iordache verpassen Medaille im Mehrkampfturnen

Symbolbild: sxc.hu

Konnte bis zum Mittwoch an nahezu jedem Tag eine rumänische Medaille gefeiert werden, wurde es diesmal nichts mit dem Edelmetall. Am Mittwochnachmittag trat der Ruder Achter der Frauen mit Steuerfrau an, konnte aber trotz eines starken Halbfinals keine Medaille holen. Die amerikanischen Ruderinnen starteten furios ins Finale und schafften es sich früh abzusetzen. Rumänien versuchte mit Kanada und den Niederlanden mitzuhalten und kämpfte lange um einen zweiten oder dritten Platz.

Kurz nach der 1500 Meter Marke musste der Ruder Achter die Konkurrentinnen ziehen lassen. Australien und die Niederlande waren am Ende zu stark, um noch auf eine Medaille zu kommen. So siegte die USA mit einer starken Zeit von 6:10:59 Minuten vor Kanada mit 6:12:06 Minuten und den Niederlanden mit 6:13:12 Minuten. Rumänien landete am Ende auf einem undankbaren vierten Platz und erreichte eine Zeit von 6:17:64 Minuten.

Seit 1968 hatte Rumänien immer eine Medaille im Rudern geholt und nun musste man zum ersten Mal seit 44 Jahren eine heftige Niederlage akzeptieren. Entsprechend enttäuscht und traurig waren die Ruderinnen nach dem Rennen und haderten vor allem mit dem schwachen Start. Zu guter Letzt kamen es zwischen Georgeta Andrunache und der Präsidentin des rumänischen Ruderverbandes Elisabeta Lipă zu einer Streiterei. Die Olympiasiegerin im Ruder Zweier von 2008 wehrte sich gegen die Kritik der Präsidentin über den Finallauf beim Ruder Zweier: „ Frau Lipă hat selbst in Sidney 2000 nur den sechsten Platz geholt und damals gab es keine Kritik.“

Eine kleinere Enttäuschung herrschte bei den rumänischen Turnerinnen. Zwar konnten die beiden Finalistinnen im Mehrkampf keine Medaillen holen, trotzdem schafften es beide einen ordentlichen Wettkampf hinzulegen. Larisa Iordache waren die Fitnessprobleme nach der Verletzung anzusehen. So schaffte die 16-Jährige beim Bodenturnen nur 13,181 Punkte und konnte bei keiner Disziplin über die 15-Punktemarke kommen. So erreichte sie mit 57.965 Punkten nur Platz neun.

Erfolgreicher war ihre Kollegin Sandra Iszbaşa, die zu Beginn am Stufenbarren und am Schwebebalken keine gute Figur machte. Doch im Bodenturnen und im Sprung erzielte Iszbaşa sehr gute Benotungen und ärgerte sich umso mehr über den schlechten Start. So sprangen am Ende nur 58.833 Punkte und Platz fünf heraus. Im Bodenturnen sowie im Sprung hat Iszbaşa noch eine Finalteilname vor sich und könnte dort eine Medaille holen.

Gewinnerin des Einzelwettbewerbes war am Ende die US-Amerikanerin Gabrielle Douglas. Die 16-Jährige ist damit auch die erste dunkelhäutige Gewinnerin im Turneinzelwettbewerb in der Geschichte der Olympischen Sommerspiele. Mit 62.232 Punkte siegte Douglas vor der Russin Victoria Komowa, die am Ende in Tränen ausbrach, da sie nach dem Silber im Teamwettbewerb auch im Mehrkampf mit 61.973 Punkten nur Silber holte. Dritte wurde ihre Kollegin Alija Mustafina, die mit 59.566 Punkten Bronze gewann.