Rumänien geht in die WM-Relegation

Schützenhilfe kam von den Oranjes

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Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft hat es sich letztendlich selbst verdient, die Qualifikation in die Playoff-Runde zur Fußball-WM 2014 in Brasilien. Ciprian Marica machte es vonseiten der Rumänen mit seinen beiden Treffern in der 30. (FE) und 81. Minute möglich. Und trotzdem: Ohne die Schützenhilfe der Niederlande, die sowohl Ungarn als auch die Türkei in die Schranken wies, hätte es diese Chance für Rumänien nicht gegeben.

Doch der zweite Gruppenplatz nach dem 2:0 von Dienstagabend gegen Estland ist nur die halbe Miete. Rumänien muss nämlich Mitte kommenden Monats (am 15. bzw. 19. November) in einem Hin- und Rückspiel gegen eine der vier gesetzten Gruppengegner bestehen: Portugal, Kroatien, Griechenland oder die Ukraine. „Realistisch gesehen, hat es keine große Bedeutung, die Relegation zu erreichen“, schätzte Auswahltrainer Victor Piţurcă, mit Andeutung, dass letztendlich nur die WM-Qualifikation zählt.

Rumänien geht wohl grundsätzlich als Außenseiter in die Relegation. Das Spiel der rumänischen Auswahl mangelt in vieler Hinsicht und die Fans haben die Mannschaft für ihre schwachen Auftritte abgestraft. Nur etwa 20.000 Fans waren zur entscheidenden Partie gegen Estland in die Bukarester National-Arena gekommen. Schon aufgrund des Leistungsdrucks, unter dem Rumänien stand, war kein großartiges Spiel zu erwarten. Der Sieg gegen Estland war zwar nicht unverdient, doch vom Spielerischen her war die rumänische Auswahl von einem zufriedenstellenden Auftritt weit entfernt.

Mit einer ungewöhnlich offensiven Aufstellung zeigte sich Victor Piţurcă. Der sonst auf Sicherheit bedachte und von der Spielgestaltung her risikoscheue Auswahlcoach schickte diesmal mit Marica, Stancu und Bucur gleich drei gelernte Stürmer in die Stammformation. Auch zur Pause wechselte der Trainer erst einmal Stürmer gegen Stürmer, als er Grozav für Stancu brachte. Erst mit der He-reinnahme von Torje für Bucur setzte Piţurcă Zeichen der Sicherheit,  um einen Sieg über die Runden zu bringen, zumal er zu jenem Zeitpunkt wohl genau wusste, dass die Türkei nur noch durch ein Wunder gegen Holland ihr Heimspiel gewinnen könnte. In Istanbul sorgten Arjen Robben (8.) und Wesley Sneijder (47.) für den Erfolg des souveränen Gruppensiegers Niederlande gegen die Türkei.

Die schlechten Nachrichten für die beiden Relegationsspiele begannen jedoch lange vor der Ziehung der Spielpaarungen, die für kommenden Montag angesetzt sind: Der Mittelfeldstratege Alex Bourceanu holte sich nämlich in der Nachspielzeit eine gelbe Karte und ist für das erste Spiel der Relegation gesperrt.