Steaua fast schon im Europa-League-Frühling

Sieg in Norwegen stand praktisch nie in Frage

Die überschäumende aber auch übertriebene Euphorie von Steaua-Mäzen Gigi Becali ist nicht neu. „Nur 4-5 Mannschaften sind uns überlegen“, frohlockte er nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft beim norwegischen Verein Molde FK.

Sicher ist, dass Steaua bereits zwei Spieltage vor Abschluss der Gruppenspiele kaum noch von einer Achtelfinalbeteiligung in der Europa-League zu verdrängen ist, doch die Mannschaft aus der norwegischen 25.000-Einwohner-Stadt ist bestimmt kein Gradmesser für internationale Fußballmächte. Steaua-Coach Lauren]iu Reghecampf ließ ja auch Fragen offen, wie denn  eine Konfrontation gegen Inter Mailand oder Metalist Charkow ausgehen könne. Die Qualifikation in trockenen Tüchern haben, dürfe für Steaua und ihr Umfeld momentan wichtiger sein.

Steaua ist rundum ein verdienter Tabellenführer der Gruppe. Paradebeispiel dazu auch die Art, wie fest die Bukarester den norwegischen Meister vor allem in der ersten Halbzeit im Griff hatten. Mit einem 3-4-3-System hatte Reghecampf in Molde begonnen und so defensiv, wie das manch einer gesehen hatte, war es gar nicht, denn über die Außenbahnen gingen viele Bälle in Richtung gegnerisches Tor.

In Tănase hatte die Mannschaft aus der rumänischen Hauptstadt einen perfekten Vorlagengeber, aus dessen Zuspielen die beiden Tore durch Chipciu (21. Minute) und Latovlevici (38.) erzielt wurden. In der zweiten Halbzeit scheint der ehemalige Star von Manchester United, Solskjaer, nun Trainer in Molde, vor allem seinem jungen Allrounder Hussain viel mehr Freiheiten auf dem Platz gelassen zu haben, denn der Gegner wurde zusehends stärker.

Auch die Einwechslungen der Mittelfeldspieler Mostrom und Berget wirkten sich positiv auf das Spiel der Platzherren aus.  Chima schaffte in der 56. Minute den Anschlusstreffer, zum Ausgleich reichte es jedoch nicht, auch deshalb, weil Tătăruşanu im Tor des Tabellenführers der rumänischen Liga eine gute Partie machte.

Derzeit ist Becali der Brasilianer Adi Rocha ein Dorn im Auge: „Ich möchte ihn nicht mehr auf dem Platz sehen“, soll er, eigenen Angaben nach, seinem Trainer Laurenţiu Reghecampf gesagt haben. „Doch ich möchte mich nicht einmischen, Reghecampf ist der Trainer und er hat uns zum Meister gemacht“. sagt Becali voller Euphorie mit Blick auf die acht Punkte, die Steaua in der Ersten Liga vom Verfolgerfeld trennen. Symbolträchtig: In der Spielminute, in der Steaua ihr Gegentor kassierte, wurde Rocha ausgewechselt.