Şumudică und Astra schreiben Vereinsgeschichte

Steaua Bukarest machte es dem Spitzenreiter leicht

Lange bevor Astra Giurgiu am Montagabend selbst spielen durfte, hatte sie die Meistertrophäe sicher. Steaua Bukarest war nämlich über ein 1:1 auf eigenem Platz gegen Pandurii Târgu Jiu nicht hinausgekommen und somit war Astra noch vor Ablauf des gesamten vorletzten Spieltages der Ersten Rumänischen Fußballliga uneinholbar auf fünf Punkte davongezogen. Im letzten Spiel des Neunten-Play-Off-Spieltages besiegte dann Astra zu Hause Dinamo Bukarest 4:2 und ließ keinen Zweifel über die beste Mannschaft der Saison. Die in den Jahren zuvor oft unpassend wirkende Ironie von Astra-Trainer Marius Şumudică hatte zuletzt Flair und Erfahrung bezeugt. Der 45 Jahre alte Übungsleiter sagte nach seinem größten Triumph in seiner Trainerlaufbahn, dass er eigentlich der Führungsriege von Concordia Chiajna danken müsste, da diese ihn vor eineinhalb Jahren entlassen hatte und er so „die Gelegenheit hatte, Meister zu werden“. Nicht jeder im Kader der Mannschaft aus Giurgiu war in der laufenden Saison überzeugt von diesem Erfolg: Der Astra-Kicker Enache war für 500.000 Euro und einem Marktwert von zwei Millionen Euro (transfermarkt.com) im Winter von Astra zu Steaua gewechselt, eben um „Meister zu werden“. Şumudică setzte auch da einen drauf: Enache habe ebenfalls ein Meistertrikot reserviert, verdienen würde er es wegen dieses Wechsels jedoch nicht.

Der vorletzte Spieltag brachte für die Play-Off-Runde auch einen Kantersieg: Der FC Viitorul überrollte bei seinem ersten Drei-Punkte-Erfolg nach neun Runden ASA Neumarkt 6:1. Letztere war ohne zwölf Stammspieler angetreten. Einige haben bereits das sinkende Schiff verlassen, andere waren verletzt oder gesperrt, und nicht wenige waren wohl mit dem Gedanken bei ihren Transferangelegenheiten. In der Abstiegsrunde scheinen die beiden Letzten kaum noch zu retten zu sein. Das abgeschlagene Schlusslicht Petrolul Ploieşti unterlag 0:1 in Jassy, Poli Temeswar ging beim 1:5 bei CFR Klausenburg regelrecht unter. Seitdem Petre Grigoraş die Geschicke der Mannschaft als Trainer leitet, sind haushohe Niederlagen keine Seltenheit mehr. Rein rechnerisch besteht weiterhin Hoffnung im Banat, vor allem weil die auch diesmal unterlegenen Mannschaften aus Voluntari und Chiajna ebenfalls nicht vom Fleck kommen. Spielerisch gesehen ist jedoch Poli in etwa auf dem gleichen Niveau mit der „roten Laterne“ aus Ploieşti.