Die Schätze Wiens – nur einen Mausklick entfernt

Virtuelle Touren durch Kunst und Kultur der österreichischen Hauptstadt

Das Belvedere lockt mit Online-Führungen, Vorträgen, aber auch mit der „Kunstpause für zuhause“. Foto: www.belvedere.at

Das Haus des Meeres befindet sich bereits seit 1957 in diesem ehemaligen Feuerleitturm im Herzen Wiens. Als die Vereinsgründer damals einen Platz für die erste Seewasserausstellung Österreichs suchten, war der größtenteils leerstehende Turm in zentraler Lage wohl eine erstklassige Option. Auf mittlerweile elf Geschossen und einer Fläche von ca. 5000 Quadratmetern beherbergt das Haus des Meeres über 10.000 Tiere. Mit den hier beheimateten Rochen, Land- und Wasserschildkröten, Reptilien aller Art, Süß- und Salzwasserfischen, Flughunden, Äffchen, Insekten, dem 300.000 Liter fassenden Haifischbecken und vielem mehr lockte der Zoo 2019 stolze 650.000 Besucher an. Foto: www.facebook.com/HausdesMeeres

Mit über 1,2 Millionen Objekten besitzt das Heeresgeschichtliche Museum eine Sammlung, die es zu einem der bedeutendsten militärhistorischen Museen weltweit macht – zu einem Museum, das mehr als vier Jahrhunderte der österreichischen Streitkräfte thematisiert und damit zugleich die Geschichte der Habsburgermonarchie sowie Österreichs zeigt. Im Bild ein Teil des Maria-Theresien-Saals. Foto: www.hgm.at

Unter dem Motto „100 Objekte - 100 erzählte Geschichten laden ein, Tausende weitere zu entdecken“ werden in einem handlichen, informativen Bildband die 100 interessantesten Objekte aus der Schausammlung des Naturhistorischen Museums Wien vorgestellt und durch stimmungsvolle Bilder von Lois Lammerhuber illustriert. Foto: www.nhm-wien.ac.at

Die Coronavirus-Pandemie und die mit ihr einhergehenden Reisebeschränkungen haben nicht nur die Transport-, Tourismus- oder Kulturbranche schwer in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch den Reiselustigen weltweit einen Strich durch die Urlaubsrechnung gezogen. Glücklicherweise bietet das Internet die Möglichkeit der virtuellen Reise aus den eigenen vier Wänden heraus, bei der man von Havanna bis Tokio die vielfältigsten Winkel der Erdkugel erkunden kann, doch kaum eine Stadt auf der Welt hat sich besser darauf eingestellt als die geschichtsträchtige vormalige Reichshaupt- und Residenzstadt des Kaisertums Österreich: Wien.

Schon der Ausblick auf die Altstadt und die umliegenden touristischen Attraktionen, den die zahlreichen, auf  www.wien.gv.at/webcam oder bergfex.at verfügbaren Webcams bieten, helfen dabei, sich auf das reichhaltige und abwechslungsreiche Angebot einzustimmen. Dort kann man den Ausblick vom Rathausturm, dem Burgtheater, dem Wasser- und dem Donauturm oder vom Aussichtspunkt Kahlenberg genießen.

Einen eingehenden Blick bieten die auf wien.gv.at/spaziergang verfügbaren Links zu den Innenhöfen, Durchhäusern und Pawlatschen, die dem Besucher kleine Schlupfwinkel, stille Gässchen und begrünte Oasen erschließen. Der für Wien typische Innenhof, der als solcher aber auch in Hermannstadt oder anderen Städten in Siebenbürgen anzutreffen ist, war anno dazumal ein Ort der Kommunikation und Lebensmittelpunkt vieler Mieter. Die Durchhäuser dienten vormals als von beiden Seiten zugängliche Abkürzungen zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der bis heute noch gut erhaltene Raimundhof, zugänglich von der geschäftigen Mariahilferstraße aus, der einen lauschigen Zufluchtsort mit vielerlei Geschäften bietet. Hier kann man gemütlich bei Kaffee und Kuchen plaudern, in Deko- oder Modegeschäften nach Schnäppchen stöbern oder in den hier untergebrachten Restaurants die Spezialitäten der Wiener Küche verkosten.

Des Weiteren können für das „Jüdische Wien” repräsentative Standorte erkundet werden, aber auch das Hundertwasserhaus, das Rathaus und das Burgtheater, die Hofburg und der Heldenplatz, die Karlskirche, das Parlament, die Staatsoper, das Gestapo-Mahnmal sowie das Natur- oder das Kunsthistorische Museum.
Für seine Kultur und Museen bekannt und geliebt, bietet Wien einen großzügigen Einblick auch in das innere Treiben und die Sammlungen seiner Museen. In der Albertina, die eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt beherbergt, darunter Dürers weltbekannten Feldhasen, Männerakte von Michelangelo oder Kinderpor-traits von Rubens, kann man über die Internet-adresse albertina.at/home an Online-Führungen teilnehmen oder auch nur einen virtuellen Rundgang genießen. Auf www.youtube.com/user/AlbertinaMuseum steht vielfältiges Videomaterial zu den Sammlungen und den Kulissen des Museums zur Verfügung. In den Werken Egon Schieles, Gustav Klimts und weiterer bekannter Künstler kann man unter leopoldmuseum.org auf der Webseite des im Jahr 2001 eröffneten Leopold-Museums im Museumsquartier stöbern und auf der Internetseite des Naturhistorischen Museums unter www.nhm-wien.ac.at den Blog der Sonderausstellung „Ablaufdatum” entdecken, sich durch die Sammlungen klicken und gar an der wissenschaftlichen Tätigkeit des Museums teilhaben. Weitere interaktive Angebote gibt es dort für Mineralien-Fans, aber auch für Kinder und Jugendliche in der Form von Experimenten und Forschungsaufgaben für zu Hause. Bildmaterial rund um das Naturhistorische Museum sowie Livestreams bietet der YouTube-Kanal NMH Wien.

Nicht zuletzt bietet das Belvedere-Museum seit März 2020 täglich um 15 Uhr Kurzführungen via Instagram, Twitter, YouTube und Facebook an. Aktuell werden einzelne Kunstwerke aller Epochen aus dem Oberen Belvedere präsentiert. Erste Kunsttrips mit dem Experten Markus Hübl führten zur Jugendstil-Ikone „Adolescentia“ von Elena Luksch Makowsky, zum barocken Landschaftsbild „Die Reiherbeize von Laxenburg“ von Johann Christian Brand und zur Prunkstiege im Oberen Belvedere. Die Online-Führungen, die Artist Talks, Vorträge und gar Konzerte werden dem Museum zufolge mit Begeisterung aufgenommen und sind auf der Website www.belvedere.at/digital mitzuverfolgen.
Weitere virtuelle Rundgänge, Sammlungen und Livestreams bieten das Haus des Meeres (www.haus-des-meeres.at), das Heeresgeschichtliche Mumeum (www.hgm.at), die Österreichische Nationalbibliothek (www.onb.ac.at), das Museum für Angewandte Kunst (www.mak.at) oder die Wiener Staatsoper (www.wiener-staatsoper.at)