Die Stadt der Lichter und der Liebe

Paris ist zu jeder Jahreszeit anziehend und atemberaubend

Als höchstes Bauwerk von Paris prägt der Eiffelturm das Stadtbild und zählt mit rund sieben Millionen zahlenden Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Wahrzeichen der Welt. Fotos: die Verfasserin

Blick auf Sacré Coeur

Elegant, verborgen, geheimnisvoll – die überdachten Pariser Passagen

Die bunte Rue Cremieux

Das Beinhaus in den Katakomben: Schädel und Knochen hautnah. Diese anzufassen oder als Souvenir mitzunehmen ist jedoch verboten!

Paris, die Stadt der Liebe, passt wohl perfekt zum anstehenden Valentinstag. Die romantische Stadt enthüllt in jeder Jahreszeit ihre besten Attraktionen und hat auch im Winter viel zu bieten. Ein Kurztrip oder am besten eine ganze Woche in Paris lässt Reisenden keine Zeit für Langeweile. Wer zum ersten Mal Paris besucht, muss sich natürlich die Highlights ansehen: den Eiffelturm, die Kathedrale Notre Dame, den Louvre, die Avenue des Champs Élysées mit dem Triumphbogen, den Montmartre-Hügel, die Basilika Sacré Coeur und das Kabarett Moulin Rouge. Doch die Stadt atmet an all ihren Ecken Geschichte und dabei auch noch Romantik. So kann man offenen Auges viele verborgene und weniger bekannte Orte besuchen und/oder neu entdecken. Sehenswert sind nämlich auch die Katakomben von Paris, die alten Passagen oder die schmale Rue Crémieux mit ihren bunten und märchenhaften Häusern. Hier einige Tipps für eine gelungene Paris-Reise...


Wer vieles auf einmal sehen möchte, kann einfach eine Kreuzfahrt auf der Seine unternehmen. Mit den sogenannten „Bateaux Mouches“ kann man die „Stadt der Lichter“ aus dem Boot besichtigen. Die entspannte Bateaux-Mouches-Rundfahrt kostet 14 Euro und dauert etwa eine Stunde, wobei man einen guten Überblick über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt bekommen kann. Audiokommentare in verschiedenen internationalen Sprachen vermitteln jede Menge Informationen über die verschiedenen Bauwerke, die direkt am Ufer liegen, darunter der Eiffelturm, die Notre-Dame-Kathedrale, die Alexandre-III-Brücke, der Louvre. Die Kreuzfahrt führt rund um die Stadtinsel „Île de la Cité“. Diese Insel auf der Seine ist auch der älteste Teil der französischen Hauptstadt. Die Insel ist durch neun Brücken mit den beiden Seineufern Rive Droite und Rive Gauche sowie mit ihrer Nachbarinsel „Île Saint-Louis“ verbunden. Diese tragen, im Uhrzeigersinn und von Westen ausgehend, folgende Namen: Pont Neuf, Pont au Change, Pont Notre-Dame, Pont d’Arcole, Pont Saint-Louis, Pont de l’Archeveché, Pont au Double, Petit Pont und Pont Saint-Michel. Die „Île de la Cité“ ist Standort der Notre Dame de Paris, Sitz des Erzbischofs von Paris, der ehemaligen Königsresidenz Palais de la Cité (heute Justizpalast) mit der früheren Palastkapelle Sainte-Chapelle und der Conciergerie sowie der Polizeipräfektur. Die „Bateaux Mouches“-Kreuzfahrt startet am Pont de l´Alma unmittelbar in der Nähe des Eiffelturmes. Ein Genuss bei strahlender Sonne tagsüber oder auch in der Abenddämmerung, vielleicht mit Abendessen inbegriffen. Das genaue Programm der Kreuzfahrten kann von der Webseite www.bateaux-mouches.fr abgerufen werden.

Der symbolträchtige Eiffelturm

Paris kann man am besten zu Fuß entdecken. Was wäre eine Reise in die französische Hauptstadt ohne sein Wahrzeichen hautnah zu sehen? Der 324 Meter hohe Eisenfachwerkturm wurde von Gustave Eiffel entworfen, um der Hundertjahrfeier der französischen Revolution zu gedenken und wurde 1889 auf der Weltausstellung von Paris präsentiert. Die Touristenattraktion wird jährlich von rund sieben Millionen Menschen besucht und ist eine der gefragtesten Sehenswürdigkeiten der Welt.
Im ersten Stock befindet sich das Restaurant „58 Tour Eiffel“, das sich über zwei Ebenen erstreckt. Auf der zweiten Etage, in einer Höhe von 115 Metern, ist die Aussicht am besten. Von dort aus bekommt man einen weiten Blick über die ganze Stadt. Einen besseren Überblick erhält man nur von der dritten Etage aus – diese befindet sich in einer Höhe von 275 Metern. Der Eiffelturm ist ganzjährig geöffnet. Die Öffnungszeiten sind jedoch im Sommer und Winter verschieden. Details dazu und zu den Preisen der Aufzugtickets bis hoch zur letzten Etage kann man von der Homepage www.toureiffel.paris abrufen.

Der Montmartre

Ein weiteres, sehr beliebtes Ausflugsziel für Touristen ist der Montmartre-Hügel. Im Norden der Stadt liegt er im 18. Arrondissement von Paris. Mit seiner imposanten Basilika Sacré Coeur ist der Montmartre das höchst gelegene Viertel der französischen Hauptstadt. Auf 130 Metern Höhe krönt die Basilika Sacré Cœur de Montmartre den Hügel. Zu ihr führen Treppen und eine Standseilbahn, der „Funiculaire de Montmartre“, die auch mit einer RATP-Fahrtkarte zugänglich ist.

Ein besonderes Flair bieten der Gegend die zahlreichen Maler und Künstler, so dass der Montmartre seit fast zwei Jahrhunderten auch als Künstlerviertel bezeichnet wird. Dali, Picasso, Toulouse-Lautrec und Van Gogh zählen zu den berühmten Künstlern, die zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Stadtteil von Paris gelebt und gearbeitet haben. Die heutigen Künstler halten sich auf der Place du Tertre auf, nur wenige hundert Meter von der Basilika entfernt. Der Ort wird auch als Herz von Montmartre bezeichnet. Maler, Porträtisten und Karikaturisten stellen hier ihre Werke vor und zum Verkauf aus und können sogar auf der Stelle Porträts erstellen.

„Passages Couverts“

Von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten, immer in der Eile, so läuft manchmal der Besuch einer Metropole ab, wenn man möglichst alles in kürzester Zeit abgehakt haben möchte. Die Touristenziele haben natürlich ihren Reiz, doch der Charme von Paris ist auch an jeder Straßenecke zu spüren – in den einfachen Cafés und Bäckereien (die sogenannten „Boulangeries“), bis hin zu versteckten Orten. Die sogenannten „Passages Couverts“ (überdachten Passagen) sind eines dieser verborgenen Schätze in Paris.

Die meisten dieser Durchgänge, die sich mitten durch Gebäude ziehen und mit einer Verglasung versehen sind, wurden im 19. Jahrhundert errichtet. 150 solche gab es im 19. Jahrhundert. Heutzutage gibt es noch an die 20 überdachte Passagen in der französischen Hauptstadt. Romantisch, elegant und geheimnisvoll beherbergen diese u.a. Cafés, Teestuben, Restaurants, Buchhandlungen und Philateliestuben.
Die Galerie Vivienne, ganz in der Nähe des Palais Royal gelegen, gehört zu den bekanntesten Passagen. Hier findet man eine ganze Reihe an schicken Läden. Unmittelbar in der Nähe liegt auch die „Passage des Panoramas“, der perfekte Ort für Briefmarkenfreunde. Dies ist auch die älteste der überdachten Passagen der Stadt. Briefmarkenbegeisterte, aber auch Sammler historischer Postkarten und Münzen kommen hier auf ihre Kosten. Seit 1974 steht diese Passage unter Denkmalschutz. Zu erreichen ist sie entweder vom Boulevard Montmartre oder von der Rue de Saint-Marc aus.

Die bunte Rue Cremieux

Ein weiterer Zufluchtsort vom Run auf Touristenhighlights in Paris ist wahrscheinlich die bunteste und märchenhafte Straße der französischen Hauptstadt, die Rue Crémieux in der Nähe der Gare de Lyon im 12. Arrondissement. Schmal und verborgen, hat diese Gasse Katzenkopfpflaster, dazu auf der einen und anderen Seite Häuser in Pastellfarben, mancherorts mit Malereien versehene Fassaden und jede Menge Pflanzen. Die Straße stellt einen der Lieblingsorte in Paris für Instagram- und Facebook-Fans dar. Die genaue Adresse ist: Rue Cremieux, 75012 Paris.

Die Katakomben von Paris

Sehenswert sind noch die Katakomben von Paris. Als Catacombes de Paris wird das städtische Beinhaus in Paris (1, Avenue du Colonel Henri Rol-Tangy, zuvor Place Denfert-Rochereau, 14. Arrondissement) bezeichnet. Dieses ist ab 1785 im Zuge der Schließung vieler Pariser Pfarrfriedhöfe in einem jenseits der damaligen Stadtgrenze im Süden von Paris gelegenen Teil der stillgelegten unterirdischen Steinbrüche von Petit-Montrouge angelegt worden. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Gebeine von etwa 6 Millionen Pariser Einwohnern in die Katakomben überführt worden.

Heute sind etwa zwei Kilometer, bloß ein kleiner Teil der Katakomben, als Museum für Besucher zugänglich. Der Hauptteil bleibt jedoch gesperrt. Ein Trakt der Katakomben gehört der Banque de France, die dort die Goldreserven der französischen Nationalbank untergebracht hat.

Der Eingang zu den öffentlich zugänglichen Katakomben liegt an der Place Denfert-Rochereau. Dort erfolgt der Abstieg über 130 Stufen in den Untergrund. Die Temperatur in den Katakomben beträgt zu jeder Jahreszeit 14 Grad Celsius. Von der Straße bis zu den Katakomben geht der Besucher fast 45 Millionen Jahre in die Vergangenheit zurück. Er durchquert eine Reihe von Felsschichten, bis er zu einer Kalksteinschicht kommt, die zu einem geologischen Zeitalter gehört, dem sogenannten Lutetium. Nach dem Passieren des Eingangs zum Beinhaus sind an weiteren Besichtigungspunkten die aufgeschichteten Knochen und Schädel nur in Armeslänge entfernt zu sehen. Nach einem Aufstieg über 83 Stufen wird das Straßenniveau wieder erreicht. Der Ausgang befindet sich in der Rue Rémy Dumoncel. Für die Begehung der Route durch die öffentlich zugänglichen Katakomben sind etwa 45 Minuten erforderlich. Der Eintritt kostet 13 Euro, ohne Audioguide. Details zum Programm und zu den Karten unter: www.catacombes.paris.fr.