Börse atmet nach Parlamentswahlen auf und schließt freundlich

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Der Markt freute sich in der vergangenen Woche anscheinend, dass in der Politik endlich einigermaßen Klarheit geschaffen wurde. Die Bürger haben ein neues Parlament gewählt, die Mehrheit steht nun fest. Noch steht vieles in den Sternen, vor allem hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung, doch der Wahlausgang scheint den Anlegern vorerst die Angst vor der nächsten politischen Zukunft genommen zu haben. Der Markt schloss freundlich, der Umsatz stieg im Durchschnitt um 16 Prozent gegenüber der Vorwoche. Pro Tag wurden so durchschnittlich umgerechnet mehr als eine Million Euro mit Aktien umgesetzt. Dazu kam noch ein reger Handel mit Anleihen: Dort gelangte der durchschnittliche Tagesumsatz bei 0,62 Millionen Euro, mit einer Spitze am vergangenen Freitag, als umgerechnet 2,13 Millionen Euro mit Anleihen umgesetzt wurden. Auch die Marktkapitalisierung legte leicht zu, der Markt schloss am vergangenen Freitag mit einem Gesamtwert von umgerechnet 20,7 Milliarden Lei.

Indizes und Aktien

Rund 1,2 Prozent legte der Hauptindex der rumänischen Börse BVB – der BET-C – in der vergangenen Woche zu. Damit knackte er erneut die 2600-Punkte-Marke und schloss die Handelswoche bei 2623,88 Zählern. Mit einem Wochenplus von 1,37 Prozent führte der ROTX-Index die Hitliste der Gewinner der vergangenen Woche an. Nur zwei der zwölf Aktien, die den Index zusammenstellen, mussten Verluste hinnehmen. Vor allem der Pipelinehersteller Condmag Brasov (COMI, 0,0759 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) musste hohe Wochenverluste hinnehmen (minus 4 Prozent). Dafür schlossen neun andere Emittenten im Plus und stützten so den Index. Der Finanzwerte-Index BET-FI konnte ebenso wie die übrigen Indizes zulegen. Das Wochenplus lag bei stattlichen 1,33 Prozent, was den Index zeitweilig die 25.000-Punkte-Marke knacken ließ. Leichte Rückfälle drückten den Index gegen Ende der Handelswoche dann doch unter diese Schwelle. Hier konnte vor allem der Investmentfonds SIF Transilvania (SIF3, 0,7 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) an der guten Entwicklung der Vorwoche anknüpfen und seinen Vorsprung ausbauen. Das Wochenplus lag bei beachtlichen 6 Prozent.

Der Fonds Proprietatea (FP, 0,537 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) wurde wegen schlechter Monatsergebnisse nur leicht abgestraft. Im November machte der Fonds 1,9 Millionen Lei Verluste. Dennoch ist er gut aufgestellt, der Jahresgewinn liegt bei knapp 128 Millionen Euro. Den größten Posten stellt der Mineralölkonzern OMV Petrom SA (SNP, 0,4 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einer Gewichtung von 35 Prozent des Portfolios dar. Und wenn wir schon dabei sind: OMV Petrom SA waren in der vergangenen Woche die umsatzstärksten Aktien, allein am vergangenen Dienstag und Mittwoch wechselten insgesamt mehr als 40 Millionen SNP-Aktien ihre Besitzer. SIF Oltenia (SIF5, 1,357 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) stieß am Dienstag 23,8 Millionen SNP-Papiere ab und bescherte der Börse den Großteil des Tagesumsatzes. SNP-Aktien legten auf Wochensicht 0,3 Prozent zu und näherten sich so dem 52-Wochen-Hoch von 0,425 Lei. SIF5-Papiere profitierten auch von der Cash-Infusion und legten 1,65 Prozent auf 1,357 Lei zu.

Rasdaq

Anders als am Hauptmarkt winkten am Sekundärmarkt Rasdaq keine Gewinne. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor auf Wochensicht 0,86 Prozent, das ist die fünfte Woche in Folge, in der es keinen Gewinn für den Hauptindex gibt. Dennoch hob sich die vergangene Handelswoche hervor – Sonderdeals pushten den Tagesumsatz auf ein stattliches Niveau. Dabei spielten – wie oft in diesem Jahr – die Aktien des Molkereibetriebs Albalact SA (ALBZ, 0,1335 Lei, ISIN ROALBZACNOR0) eine wichtige Rolle. Am vergangenen Dienstag wechselten mehr als 102 Millionen ALBZ-Aktien den Besitzer mit einem Preisabschlag von etwa 25 Prozent. Am Tag zuvor hatten Sonderdeals mit anderen zwei Aktien für einen hohen Tagesumsatz gesorgt.

Devisen

Auch wenn es in der ersten Wochenhälfte nicht danach aussah, so konnte die rumänische Währung sich gegen Euro und US-Dollar sehr gut behaupten. Gegen die europäische Gemeinschaftswährung konnte der Leu auf Wochensicht 1,32 Prozent aufholen. Der Euro wurde tief unter 4,5 Lei gedrückt und kostete gestern 4,4747 Lei. Der nordamerikanische Dollar verlor zum Leu sogar 2,45 Prozent und kostete gestern nur 3,4205 Lei.

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