Börse behält Aufwärtstrend bei, Petrom startet Berichtssaison mit sehr guten Zahlen

Der rumänische Aktienmarkt setzte seinen Aufwärtstrend der Vorwoche fort. Die Indizes legten im Durchschnitt 1,66 Prozent zu, ein leichter Rückgang gegenüber der Vorwoche (plus 1,8 Prozent). Der Hauptindex und der BETPlus legten mit jeweils 2,1 Prozent am meisten zu, der ROTX folgte mit einem Wochenplus von 2,01 Prozent. Der Energiewerte-Index schwächelte etwas mit einem Wochengewinn von nur 1,1 Prozent, während der Finanzwerte-Index BET-FI mit seinem Plus von 0,8 Prozent enttäuschte. Dennoch reichte es für den BET-FI, die nächste Marke von 58.000 Punkten zu überschreiten.

Umsatzseitig gab es diesmal keine Überraschungen. Der Wochenumsatz lag nur knapp 10 Prozent unter dem der Vorwoche bei 203,2 Millionen Lei (41 Millionen Euro), der Großteil ging dabei auf das Konto der Banca Transilvania (TLV, 2,69 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von 14,5 Prozent am Wochenumsatz. Mit einem Anteil von knapp 14 Prozent stand der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4785 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) an zweiter Stelle. Dritter war diesmal wieder einmal der Fondul Proprietatea (FP, 2,085 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit 13 Prozent am Gesamtumsatz. Alle drei genannten Aktien legten auf Wochensicht mehr als 2 Prozent zu, SNP-Papiere sogar 2,9 Prozent.

Petrom entzückt mit hohem Gewinn

Dies ist die Antwort des Marktes auf die vorläufigen Ergebnisse des Erdölkonzerns. Der Gewinn stieg um 122 Prozent auf 2,9 Milliarden Lei im Vergleich zum Vorjahr, der Absatz von Treibstoffen stieg vor allem im letzten Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres auf die höchsten Werte der vergangenen 10 Jahre. Die Ausblicke vor allem für die erwarteten Investitionen in die Erdgasförderung sind indes etwas getrübt. Wegen der unveränderten Gesetzeslage wird die Investition auf 2023 verschoben. Dennoch dürfte für die Aktie noch Luft nach oben sein. Gewinner der Woche war indes ein anderer Emittent. Der Feinmechanik-Betrieb Mecanic² Fin² (MECE, 35,8 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) legte auf Wochensicht16,2 Prozent zu.

In dieser Woche berichten noch Teraplast (TRP, 1,084 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) am gestrigen Montag (nach Redaktionsschluss) und die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 20,2 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) am kommenden Freitag.

Der Januar im Rückblick

Der Januar fällt somit uneinheitlich aus. Sonst gilt der erste Monat des Jahres für gestandene Märkte als einer der besten des Jahres, aber in diesem Jahr spielen Inflation und die unsichere Lage in Osteuropa eine wichtige Rolle. Zudem scheint das Vertrauen in die rumänische Wirtschaftsleistung nachzulassen, das Land zahlt derzeit die höchsten Zinsen für geliehenes Geld. Die Indizes ließen jedenfalls keine klare Linie erkennen, der Finanz- und der Energiewerte-Index schlossen den Monat mit Verlusten. Die übrigen Indizes konnten den Durchschnitt nicht verbessern, dieser lag bei minus 0,15 Prozent. Immerhin, der Hauptindex legte fast ein Prozent zu und wurde nur vom ROTX übertroffen. Dieser Index umfasst auch die in Wien gelistete Erste Bank Group (EBS, 206 Lei, ISIN AT0000652011), die mit knapp 20 Prozent die dritthöchste Gewichtung im Index hat – und im Januar 1,3 Prozent zugelegt hat. Bei Weitem war aber Carbochim (CBC, 69,5 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) der Gewinner des Monats mit einer Verdreifachung des Aktienpreises. Der Monat glänzte außerdem mit dem bisher höchsten Tagesumsatz in der jüngeren Börsengeschichte. Auf Monatssicht lag dieser bei stattlichen 2 Milliarden Lei (fast 409 Millionen Euro). Auch der Anleihenmarkt meldete sich zu Wort mit einem Umsatz von 68 Millionen Lei (13,75 Millionen Euro).

Devisen

Für die europäische Gemeinschaftswährung war die erste Februarwoche ganz gewöhnlich: Der Euro machte wieder eine Seitwärtsbewegung durch, auf Wochensicht bewegte er sich nur um 0,006 Prozent weiter vom Leu weg und verteuerte sich um unscheinbare 0,0003 Lei. Der US-Dollar hingegen erlebte in der vergangenen Woche einen ungewöhnlich tiefen Fall im Verhältnis zum rumänischen Leu. Der Kursrückgang betrug 2,8 Prozent. Am gestrigen Montag stand der Euro bei 4,9462, während der US-Dollar bei schon länger nicht mehr dagewesenen 4,3153 Lei in die neue Woche startete.


Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.