Börse bleibt im Aufwärtstrend, aber verlangsamt 

Wachstum – neue Anleihen kommen bald in den Handel

Auch in der zweiten Aprilwoche hielt der Aufwärtstrend der Vorwoche an der Bukarester Börse an. Das Tempo verlangsamte sich aber von durchschnittlich plus 1,5 Prozent auf plus 0,87 Prozent. Sowohl der Hauptindex BET als auch der BETPlus legten unterdurchschnittliche 0,78 Prozent zu. Sie wurden nur noch vom ROTX-Index unterboten, der auf Wochensicht 0,67 Prozent zulegte. Der Energiewerte-Index BET-NG konnte mit seinem Wochengewinn von 0,98 Prozent den Durchschnitt übertreffen. Spitzenreiter war diesmal der Finanzwerte-Index BET-FI mit plus 1,12 Prozent. Keiner der wichtigen Indizes überschritt seinen aktuellen Schwellenwert.

Anleihenmarkt bestimmt Umsatz

Das Hauptaugenmerk richtete sich in der vergangenen Handelswoche auf den Anleihenmarkt. Dort hat der rumänische Staat fünf neue Emissionen Staatsanleihen angeboten, drei in Lei mit Laufzeiten von einem und drei Jahren und Zinssätzen von 6,5 beziehungsweise 7,35 Prozent, und zwei in Euro mit Laufzeiten von einem bzw. fünf Jahren und Zinssätzen von 3,7 bzw. 5,85 Prozent. Die fünfte Emission ist ausschließlich für Blutspender und hat eine Laufzeit von einem Jahr und einen Zinssatz von 7,7 Prozent. Die elfte Auflage Staatsanleihen wurde am Dienstag in das Abrechnungssystem der Börse eingespeist und ist ab dem 18. April handelbar. Die institutionellen und privaten Anleger zeichneten bereits Anleihen im Wert von 3,1 Milliarden Lei.

Das nahm natürlich dem Aktienumsatz den Wind aus den Segeln. In der ohnehin durch den orthodoxen Karfreitag um einen Handelstag verkürzten Woche wurden mit Aktien nur noch 62,1 Millionen Lei umgesetzt – fast 60 Prozent weniger als in der Woche zuvor. Der Investmentfonds Proprietatea (FP, 2,105 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) generierte mit 16,5 Millionen Lei den höchsten Umsatz, wobei die Aktien 0,24 Prozent zulegten, die Banca Transilvania (TLV, 19,67 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) folgte mit einem Wochenumsatz in Höhe von 11,4 Millionen Lei – die Aktien schlossen unverändert. Dritter im Bunde war OMV Petrom (SNP, 0,4892 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 8,2 Millionen Lei Wochenumsatz. Letztere legten auf Wochensicht noch einmal 0,82 Prozent zu und näherten sich so auf 8 Prozent vom Höchstwert von 0,53 Lei je Aktie. Anscheinend vertrauen die Anleger darauf, dass der Konzern nicht zur Solidaritätsabgabe auf Übergewinne gezwungen werden wird.

Vorwiegend positive Stimmung am Aktienmarkt

Damit reiht sich der Emittent in die Riege der 45 Emittenten, die in der vergangenen Handelswoche Kursgewinne einfahren konnten. Vier davon verzeichneten sogar zweistellige Wachstumsraten, und mit dem Baustofferzeuger Prebet (PREB, 2,08 Lei, ISIN ROPREBACNOR0) wurde auch ein neues Allzeithoch registriert – eines von Vieren. 

Die anderen drei Emittenten, die in der vergangenen Woche neue Allzeithochs registrierten, waren der Elektrogeräte-Erzeuger AAGES (AAG, 3,86 Lei, ISIN ROAAGEACNOR7) bei 3,86 Lei, der Chemiebetrieb Artego (ARTE, 13,7 Lei, ISIN ROARTEACNOR4) mit 13,8 Lei und das Bauunternehmen COMCM (CMCM, 0,342 Lei, ISIN ROCMCMACNOR0) bei 0,342 Lei.

Der Hotelbetreiber Turism, Hoteluri, Restaurante Marea Neagră (EFO, 0,252 Lei, ISIN ROEFRIACNOR6) schaffte plus 12,5 Prozent, der Elektromotoren-Hersteller Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,034 Lei, ISIN ROELBOACNOR6) sogar 13,33 Prozent. 

Den Hauptgewinn zog in der vergangenen Woche das Erdöl-Unternehmen Rompetrol Well Services (PTR, 0,64 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) mit einem Plus von 16,4 Prozent. Hier hat der finnische Großaktionär KJK Balkan Holding die Ausschüttung einer Gesamtdividende von 0,13 Lei je Aktie aus dem Vorjahresgewinn und Rückstellungen gefordert. Am anderen Ende der Skala stand der Armaturenhersteller Armătura (ARM, 0,08 Lei, ISIN ROARMAACNOR7), dessen Aktienkurs in der vergangenen Woche um 12,6 Prozent einbrach. Weitere 15 Emittenten verzeichneten Kursrückgänge.

Devisen

Der Euro verteuerte sich gegenüber dem rumänischen Leu in der vergangenen Woche wieder leicht. Der US-Dollar hingegen ließ sich von der derzeitigen Schwächephase gegenüber dem Euro auch im Verhältnis zum Leu drücken. Die nordamerikanische Leitwährung verlor auf Wochensicht 0,0389 Lei oder 0,86 Prozent zum Leu und fiel somit unter die 4,5-Lei-Grenze. 

Der Euro hingegen legte 0,0065 Lei oder 0,132 Prozent zu und näherte sich so der 4,95-Lei-Grenze. Der Euro verabschiedete sich somit bei einem Stand von 4,9432 Lei in die orthodoxen Osterferien, während der US-Dollar bei 4,4844 Lei lag.


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