Börse schließt uneinheitlich, mehr Bewegung am Devisenmarkt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse hatte in der vergangenen Woche nur drei Handelstage zur Verfügung, weil die ersten beiden Wochentage Nationalfeiertage waren. Daher lag der Aktienumsatz in der vergangenen Woche auch nur bei kumulierten 106,9 Millionen Lei (fast 24 Millionen Euro). Diese wurden hauptsächlich mit den Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,415 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) – 31,05 Millionen Lei, des Fonds Proprietatea (FP, 0,813 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) – 30,15 Millionen Lei – und der SocGen-Tochter BRD (BRD, 11,66 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) – 12,05 Millionen Lei erzielt. Bis auf den Fonds Proprietatea konnten die übrigen Umsatzbringer in der vergangenen Woche mit Kursgewinnen schließen. Die Banken machten somit einen Teil der Verluste der Vorwoche wieder wett. So sind die Zuwächse der vergangenen Handelswoche nicht auf fundamental bessere Nachrichten zurückzuführen, sondern lediglich auf die Korrektur der Vorwoche. Nur für die Banca Comercială Română (BCC, 0,1155 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) wirkte die Vorwoche noch nach. BCC-Aktien verloren weitere zwei Prozent.

Energiewerte-Index von Schwergewichten OMV Petrom und Electrica belastet

Die Indizes schlossen uneinheitlich. Während der allgemeine Index gerade noch so einen Gewinn ausweisen konnte von nur 0,01 Prozent, legte der ROTX vor allem dank der Aktien der Ersten Bank (EBS, 127 Lei, ISIN AT0000652011) kräftiger zu: 0,5 Prozent. EBS-Aktien kletterten um 2,4 Prozent auf Wochensicht. Die übrigen Indizes wiesen Verluste aus, die zwischen 0,04 (BETPlus) und 0,99 Prozent (BET-NG) lagen. Der Energiewerte-Index BET-NG musste mit den Verlusten von jeweils mehr als einem Prozent bei den Schwergewichten OMV Petrom (SNP, 0,299 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) und Electrica (EL, 11,98 Lei, ISIN ROELECACNOR5) fertig werden. Und die Petrom-Aktien mussten damit zurechtkommen, dass sie unter die 0,3-Lei-Marke gefallen sind. Auch dem Fonds Proprietatea geht es nicht prächtig. Er muss etwa 80 Millionen Lei lockermachen, um die geplanten Kapitalerhöhungen bei einigen Energieunternehmen mittragen zu können und nicht die Beteiligungen herunterschrauben zu müssen. Schwerpunkt ist der Energiekomplex Oltenia, an dem FP mit 21,55 Prozent beteiligt ist. Allein, um diese Beteiligung aufrecht zu erhalten, muss der Fonds 77 Millionen Lei einzahlen. Die FP-Aktie näherte sich in der vergangenen Woche wieder der 0,8-Lei-Grenze.

Stimmung an internationalen Märkten wird auch auf rumänische Börse abfärben

Die internationalen Märkte haben in dieser Woche die unerwartet guten Arbeitsmarktzahlen aus den USA aber auch den Ausgang der Regionalwahlen in Frankreich zu verdauen. Das wird die Stimmung an den internationalen Märkten prägen und auch auf die rumänische Börse abfärben. Alleingenommen hätte die Bukarester Börse Luft nach oben: Die Wirtschaftsleistung des Landes lag nach neun Monaten bei plus 3,7 Prozent, die Investitionen in die Wirtschaft legten im selben Zeitraum um 4,5 Prozent zu. Das würde eine gesunde Unterlage für eine gewinnreiche Handelswoche an der Bukarester Börse bilden.

Devisen

Etwas mehr Bewegung als sonst herrschte am rumänischen Devisenmarkt. Medienberichten zufolge waren große Investmentbanken wie Goldman Sachs, Citi oder JPMorgan Ende vergangener Woche sehr aktiv in Rumänien. Aufgrund hoher Nachfrage nach Euro sollen die Händler den Kurs für die europäische Gemeinschaftswährung hochgetrieben haben. Als Hintergrund für Spekulationen am Devisenmarkt wurde das Gesetz angeführt, das Bankschuldner die Möglichkeit gibt, Kredite mit der Überlassung der auf Pump erworbenen Immobilien abzugelten. Das Gesetz könnte die Bilanzen der Banken erheblich verschlechtern, sie werden Geld brauchen, so der Gedanke. Den machten sich Devisenhändler anscheinend zunutze und trieben den Euro auf 4,4693 Lei hoch (Kurs von gestern). Der US-Dollar hingegen erlebte eine kleine Bruchlandung am Freitag, als er 2,49 Prozent verlor. Ein US-Dollar kostete gestern 4,1167 Lei.

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