Börse verlangsamt Aufwärtstrend, Hidroelectrica sorgt für Mehr an Umsatz und Kapitalisierung

Bukarests Aktienmarkt folgte dem Aufwärtstrend der Vorwoche, wenngleich der Rhythmus deutlich nachließ. Statt einem durchschnittlichen Indizes-Plus von 2,5 Prozent gab es in der vergangenen Woche nur noch plus 0,95 Prozent. Gut, vor allem für den Energiewerte-Index BET-NG, der dank eines Wochengewinns von 1,6 Prozent (15,7 Punkte) die 1000-Punkte-Marke knackte, Endstand am Freitag: 1010,57 Punkte. Auch der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index übertraf seine aktuelle Marke von 29.000 Punkten und schloss am Freitag mit einem Wochenplus von 1,5 Prozent bei 29.269,22 Punkten. Der Finanzwerte-Index BET-FI machte der Statistik einen Strich durch die Rechnung und schloss die vergangene Woche mit einem Verlust von 0,9 Prozent oder 446,25 Punkten. Die 48.838,00 Punkte am Freitagabend bedeuteten auch einen Rückfall unter die 49.000-Punkte-Marke. Der Hauptindex BET und der BETPlus legten beide mehr als 1,2 Prozent zu und schlossen in der vergangenen Woche bei 13.230,24 beziehungsweise 1.969,56 Punkten. Der Hauptindex konnte somit die Position hinter der 13.000-Punkte-Marke festigen.

Umsatz im Abwärtstrend, aber weiter hoch

Der Umsatz in der Woche zwei nach dem größten Börsengang der Geschichte des rumänischen Aktienmarktes war erwartungsgemäß nicht mehr so hoch wie in der Woche zuvor. Immerhin lag er mit knapp 802 Millionen Lei deutlich über dem üblichen Stand, aber um 559,15 Millionen Lei niedriger als noch vor einer Woche. Mit 525 Millionen Lei lag der Neuankömmling Hidroelectrica (H2O, 113,7 Lei ISIN RO4Q0Z5RO1B6) unangefochten an der ersten Stelle (65 Prozent vom Gesamtumsatz). Weit abgeschlagen folgte die Banca Transilvania (TLV, 20,7 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 74,2 Millionen Lei beziehungsweise 9,25 Prozent vom Wochenumsatz. Fondul Proprietatea (FP, 1,88 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schaffte es auf den dritten Platz mit 53,2 Millionen Lei (6,6 Prozent). Besonders die Aktien der Banca Transilvania wurden in der vergangenen Woche von den Anlegern abgestraft: minus 8,9 Prozent auf Wochensicht. FP-Aktien verloren nur unscheinbare 0,95 Prozent, während H2O-Aktien 1,97 Prozent zulegten.

Ein wichtiges Zeichen, dass der Börsengang des größten Stromerzeugers des Landes, Hidroelectrica, ein sattes Upgrade für die rumänische Börse bedeutet hat, war der Sprung der Marktkapitalisierung. Dass fast 20 Prozent eines 51,14-Miliarden starken Unternehmens an der Börse gehandelt werden, bedeutete für die Marktkapitalisierung ein Plus von 23 Prozent auf einen Schlag. Und dies steigerte sich weiter, die durchschnittliche Marktkapitalisierung stieg in der vergangenen Woche auf über 272 Milliarden Lei (55,2 Milliarden Euro). Höchststand war erst einmal am vergangenen Donnerstag bei 274,81 Milliarden Lei.

Gewinner und Verlierer nur zahlenmäßig fast gleichauf

Eine Sicht über die Gewinner und Verlierer der Woche ergab ein selten ausgewogenes Bild: 38 Emittenten verzeichneten in der vergangenen Woche Kursgewinne. Die Gewinne vierer von ihnen lagen im zweistelligen Prozentbereich. Mit dem Maschinenbauer Altur (ALT, 0,07 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) und dem Hafendienstleister SOCEP (SOCP, 3,74 Lei, ISIN ROSOCPACNOR5) verzeichneten auch zwei Emittenten neue 52-Wochen-Höchststände. ALT-Aktien legten mit 25 Prozent den höchsten Wochengewinn hin, SOCP-Aktien den zweithöchsten (18,35 Prozent) – schlossen am vergangenen Freitag allerdings 10 Prozent unter dem neuen Höchststand. Das Bauunternehmen IMPACT DEVELOPER & CONTRACTOR (IMP, 0,324 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) und das Speditionsunternehmen Transport Trade Services (TTS, 18,75 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) waren die anderen Emittenten mit zweistelligen Gewinnen: 14,08 Prozent beziehungsweise 10,95 Prozent. 37 Emittenten verzeichneten Kursverluste in der vergangenen Handelswoche, doch diese hielten sich in Grenzen. Mit -9,41 Prozent verzeichnete der Finanzdienstleister SSIF BRK Financial Group (BRK, 0,1540 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) den höchsten Verlust in der vergangenen Woche.

Devisen

Euro und US-Dollar entwickelten sich unterschiedlich zueinander in ihrem Tauschverhältnis zum Leu. Während der Euro ein wenig an Wert verlor, legte der US-Dollar ein wenig zu. Die Variationen hielten sich jedoch in Grenzen, und die Entwicklung zum Leu verlief bis Donnerstag gleich. Erst ab diesem Handelstag gingen die beiden Leitwährungen auseinander: Der Euro verfolgte einen Abwärtstrend, während der US-Dollar den Aufwärtstrend vom Mittwoch aufrecht hielt. Auf Wochensicht verlor die europäische Gemeinschaftswährung 0,099 Prozent, während der US-Dollar 0,82 Prozent zulegte. Gestern startete der Euro bei einem Stand von 4,9377 Lei in die letzte volle Juli-Woche, während der US-Dollar bei 4,4374 Lei in die Handelswoche startete.


Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.