Bukarester Börse im Zeichen des Wachstums

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Wertpapierbörse BVB stand im Zeichen des Wachstums in der vergangenen Woche. Der Markt legte schon am ersten Handelstag einen guten Start hin, sämtliche Indizes legten mehr als 1,5 Prozent zu. Der Trend hielt auch über die Woche an, außer für den in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechneten ROTX Index. Dieser musste auf Wochensicht einen Verlust von knapp 175 Punkten (1,31 Prozent) hinnehmen. Immerhin konnte sich der ROTX-Index über der 13.000-Punkte-Marke halten.

EBS belastet Leitindex

Das schwache Wochenergebnis war dem Einsacken der Erste-Aktien (EBS, 86,95 Lei, ISIN AT0000652011) zu verdanken. Diese haben in der vergangenen Woche 15 Prozent an Wert verloren, nachdem bekannt wurde, dass allein die rumänische Tochter 700 Millionen Euro höhere Risikorücklagen bilden müsse. Damit rutscht BCR erneut in die Verlustzone. Der Erste Group Bank AG drohen weitere Abschreibungen auch aus dem Ungarn-Geschäft. Erste-Chef Andreas Treichl musste in der vergangenen Woche einräumen, die Bank habe Probleme in einigen Ländern. Das Geldinstitut kündigte Verluste in Höhe von 1,6 Milliarden Euro an.

Enttäuschende Electrica...

Abseits dieses Dämpfers aber performten die Indizes an der Bukarester Wertpapierbörse gut in der vergangenen Woche. Erwartungsgemäß profitierte der Energiewerte-Index BET-NG von der Aufregung um die Aktien des Stromversorgers Electrica, die nach dem erfolgreichen Börsengang nun auch in London gehandelt werden. Von einem Hype kann trotz der rar gesäten Börsengänge keine Rede sein. Der Börsengang an sich war ein Erfolg, der Erlös für die 51 Prozent am Unternehmen lag bei etwa 444 Millionen Euro. Doch im Handel enttäuschten die Papiere, denn obwohl das Angebot um ein Vielfaches überzeichnet worden war, gab es am ersten Handelstag nur einen Kurszuwachs von 2,27 Prozent. Immerhin führte der Handelsstart von Electrica (EL, 11,2 Lei, ISIN ROELECACNOR5) zu einem Tagesumsatz von mehr als 25 Millionen Euro. Und weil wir beim Umsatz sind: Insgesamt lag der durchschnittliche Tagesumsatz mit umgerechnet 84,9 Millionen Euro sehr hoch. Das wiederum ist erneut auf den Börsengang und Handelsstart von Electrica-Aktien zurückzuführen.

...gut laufende Transelectrica

Auch in dieser Woche konnten sich einige spekulative Aktien durch überdurchschnittliche Kurszuwächse hervorheben. So geschehen im Fall der Brauerei Bermas (BRM, 1,15 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3) und des Kunststoffverarbeiters Prodplast (PPL, 2,84 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7). BRM-Aktien stiegen in der vergangenen Woche um 15 Prozent, PPL-Aktien schafften fast das Doppelte. Wichtiger aber scheint der anhaltende Aufwärtstrend der Transelectrica-Aktien (TEL, 23,71 Lei, ISIN ROTSELACNOR9), die es im Laufe der Woche sogar auf ihr 52-Wochen-Hoch von 24,46 Lei je Aktie schafften.

Rasdaq

Auch der Sekundärmarkt Rasdaq startete lustvoll in die neue Handelswoche. Doch der Umsatz wurde hauptsächlich von Sonderdeals getragen. Dieser hievte den Umsatz mit Aktien am Freien Markt am ersten und letzten Handelstag über die Millionen-Grenze (in Lei). Auf Wochensicht lag der Umsatz daher bei 0,13 Millionen Euro. Den Hauptindex Rasdaq-C beeindruckte das nicht, er scheint sich schon in die Sommerpause verabschiedet zu haben. Auf Wochensicht gab es nur eine unscheinbare Kursveränderung von 0,0058 Prozent, wobei der Index im Laufe der Woche zulegte und am letzten Handelstag der Woche fast den gesamten Wochengewinn wieder verlor.

Devisen

Auch am Devisenmarkt in Bukarest herrschte eine ähnliche Ruhe wie am Rasdaq-Markt in der vergangenen Woche. Der Leu musste vor allem zum US-Dollar etwas weichen, die amerikanische Währung legte auf Wochensicht 0,18 Prozent zu. Damit kostete ein amerikanischer Dollar am vergangenen Montag genau 3,23 Lei. Der Euro gab sich genügsamer, er legte nur 0,02 Prozent zu und kostete daher am vergangenen Montag 4,3897 Lei – ein Wert, der schon seit Monaten nicht mehr erreicht wurde.

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