Dacia als Motor der rumänischen Wirtschaft

Duster verhilft rumänischer Volkswirtschaft zu fragilem Aufschwung

ah. Bukarest - Das rumänische Brutto-Inlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal des Jahres gewachsen, aber das wohl nur, weil sich der Dacia Duster in den ersten drei Monaten blendend verkaufte, berichtete die Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“. Das SUV aus dem Hause Dacia kann derzeit die Hälfte der Produktion des hiesigen Autoherstellers auf sich verbuchen, folgt man den Statistiken der Rumänischen Vereinigung der Autohersteller und -importeure (APIA). Die rumänische Wirtschaft profitiert dadurch ungemein.

Dacias Gesamtexporte im ersten Quartal belaufen sich auf einen Wert von rund einer Milliarde Euro, was circa zehn Prozent der gesamten rumänischen Exportwerte darstellt. Weil die Exporte mit 30-35 Prozent zum rumänischen Bruttoinlandsprodukt beitragen, ist somit ein Prozent des rumänischen BIP ganz Dacia zu verdanken. 

Daten des Rumänischen Statistikamtes (INS) zufolge, sind die gesamten Exporte Rumäniens im Wert von gut 11 Milliarden Euro während des ersten Quartals zu fast 43 Prozent (4,7 Mrd. Euro) vom Export von Autos und deren Zubehör abhängig. Industrieerzeugnisse folgen mit 33 Prozent an zweiter Stelle, chemische und fossile Brennstoffe erreichen je sechs Prozent Exportbeteiligung.

Die feste Symbiose zwischen Renault-Tochter Dacia und der lokalen Wirtschaft hat aktuell zu einem Wirtschaftswachstum geführt, so die Einschätzung des „Ziarul Financiar“. Noch im Jahr 2009 , als Dacia vor Einführung der Abwrackprämie die Produktion in Rumänien und Westeuropa aussetzte, führte dies zu einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation.

Außerdem haben auch die Zahlen von OMV Petrom, dem größten Konzern der rumänischen Wirtschaft viel Gewicht. Dadurch ist die rumänische Volkswirtschaft sehr abhängig von nur wenigen wirtschaftlichen Sektoren.

Nicolae Alexandru-Chidesciuc, Chef-Ökonom der ING-Bank, sagte, der Automobilsektor, welcher vor allem von Exporten abhängt, trägt am meisten zur wirtschaftlichen Erholung bei. 
Überraschenderweise trug auch der Anstieg der Benzinpreise zur Gesundung der Wirtschaft bei, weil dieser zu einem Rückgang des heimischen Konsums führte und die Hersteller somit mehr exportieren konnten.

Chidesciuc erwartet auch einen leichten Anstieg des lokalen Konsums im ersten Vierteljahr: „Wir hatten sehr geringe Zinssätze für Leu-bezeichnete Kredite und einen recht niedrigen Wechselkurs, was dem Konsum im ersten Quartal gut getan haben könnte.”