Ein Motor für die Entwicklung Rumäniens

Der Deutsche Wirtschaftsclub Siebenbürgen feierte sein 25-jähriges Jubiläum

Wolfgang Köber und Kerstin Ursula Jahn bei der Übergabe der HZ-Seite im Innenhof des Teutsch-Hauses Fotos: Aurelia Brecht

Hermannstadt – Für den vergangenen Samstagnachmittag hatte der Deutsche Wirtschaftsclub Siebenbürgen in den Hof des Teutsch-Hauses eingeladen: Auf der grünen Wiese unter weißen Zelten begingen etwa 150 Gäste das 25. Jubiläum des Deutschen Wirtschaftsclubs.

Einleitende Grußworte anlässlich des feierlichen Jubiläums sprachen zu Beginn des Abends die rumänische Kulturministerin Raluca Turcan, Bürgermeisterin Astrid Fodor, die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Kerstin Ursula Jahn, und der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), Dr. Paul-Jürgen Porr. Auch Reinhold Sauer, Vorsitzender der Carl-Wolff-Gesellschaft in Deutschland, die ein langjähriger Partner des Wirtschaftsclubs ist, war mit einer Delegation angereist. Auch Sauer und Bernhard Gehlert, Direktor von Bosch in Blasendorf/Blaj sprachen Grußworte.

Wolfgang Köber, Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen, eröffnete die Veranstaltung. Anschließend gratulierte die rumänische Kulturministerin Raluca Turcan zum Jubiläum und bezeichnete den Deutschen Wirtschaftsclub als „konstanten, loyalen und sehr starken Partner“. Hermannstadt habe sich in eben diesen vergangenen 25 Jahren, in denen auch der Deutsche Wirtschaftsclub bestanden habe, sehr stark entwickelt. Man habe sich auch in der Stadtentwicklung immer mehr auf Europa zubewegt: Die Stadt sei eine moderne, eine europäische Stadt, die offen gegenüber Investitionen aus dem Ausland sei. Turcan sagte auch, der Hauptmotor der Entwicklung Rumäniens, Siebenbürgens, Hermannstadts hänge mit den ausländischen Investitionen zusammen. Zugleich hob sie die Wichtigkeit von qualifizierten Arbeitskräften vor Ort hervor und erwähnte in diesem Zusammenhang auch den Aufbau einer Bildungseinrichtung mit dualem Ausbildungssystem. Abschließend betonte die Ministerin das Potenzial Hermannstadts und den Wunsch, die Stadt noch attraktiver zu machen.

Auch Bürgermeisterin Astrid Fodor sprach von Hermannstadt als einem starken Wirtschaftsstandort, dank der Unternehmen, die sich vor Ort niedergelassen haben. Bereits in den neunziger Jahren habe es die ersten Unternehmen in die Stadt gezogen; ab dem Jahr 2000 habe es dann eine zweite Ansiedlungswelle mit der Errichtung des Industrieviertels durch Klaus Johannis gegeben. Der Deutsche Wirtschaftsclub sei in den vergangenen Jahren gewachsen und habe im Laufe der Jahre eine immer wichtigere Rolle gespielt. Als Kooperationspartner bündele er auch Meinungen und Expertise der vor Ort ansässigen Unternehmen.

Einen Rückblick in die Historie und die Gründung des Clubs gab die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Kerstin Ursula Jahn: Sie erwähnte dabei Generalkonsul Ralf Breth, der in Hermannstadt einen Wirtschafts-Stammtisch ins Leben rief. Sein Nachfolger Generalkonsul Harald Gehrig habe dann die Notwendigkeit einer Interessenvertretung erkannt – Unternehmer sollten die Möglichkeit erhalten, sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Der Club vertrete heute aktiv die Interessen seiner Mitglieder, der Vorstand wolle Mitgliedsunternehmen Raum für Informations- und Erfahrungsaustausch geben, engen Kontakt zu Behörden pflegen, über gesetzliche Neuigkeiten informieren und einzelnen Mitgliedern stetig die Möglichkeit geben, ihre Unternehmen und Tätigkeiten vorzustellen. Abschließend überreichte die Konsulin dem Vorsitzenden Wolfgang Köber eine Zeitungsseite aus der Hermannstädter Zeitung mit dem Gründungsbericht des Wirtschaftscubs aus dem Jahr 1998.

Seitens des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien sprach der Vorsitzende des Forums, Dr. Paul-Jürgen Porr. Das Forum beschäftige sich bekanntlich nicht mit Wirtschaft: „Trotzdem haben wir bei verschiedenen Firmenansiedlungen bedeutende Schützenhilfe geleistet.“ Beispiele dafür seien Daimler in Mühlbach/Sebeș oder Bosch in Blasendorf. Auch in Zukunft könne man in dieser Hinsicht auf das Forum zählen.

Das Abendprogramm im Hof des Teutsch-Hauses umfasste dann den Auftritt der Tanzgruppe aus Mühlbach, unter der Leitung von Anamaria Dahinten. Zudem wurden an den Ständen Weine von Winzern aus Siebenbürgen präsentiert. Die Künstlerin Anne Nebert lud zur gemeinschaftlichen Gestaltung eines Kunstwerks auf einer Leinwand ein, der zahlreiche Gäste folgten und die ein buntes Gemälde entwarfen. Bis in den späten Abend wurde bei Gesprächen das 25. Jubiläum des DWS gefeiert.