Gefahr für Banken mit griechischem Kapital in Rumänien

10 Prozent des rumänischen Bankwesens in der Hand Griechenlands

Archivfoto: Banjamin Richter

Bukarest - Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar sind Griechische Tochterbanken in Rumänien der Gefahr ausgesetzt, dass die Mutterbanken Gelder zurückziehen, um die Probleme im eigenen Land zu lösen. Die rumänische Nationalbank BNR empfiehlt den Banken Liquiditätsreserven zu schaffen, falls es zu einer Stresssituation durch eine Verschlechterung der Lage der Muttergesellschaften kommt.
Bei einem Treffen von Vorstandsvorsitzenden der griechischen Tochterbanken mit der BNR am Montag wurden vorbeugende Maßnahmen diskutiert. „Es wurde gegenseitig über Maßnahmen informiert, die im Falle von Problemen im Verhältnis zu den Stammhäusern angewandt werden können. Vorsorglich haben wir diesen empfohlen, die Liquidität zu erhöhen um Reserven für Auswirkungen durch Einbeziehung in die Schwierigkeiten der Mutterkonzerne zu schaffen.“, sagte Nicolae Cinteză, der Chefinspektor der BNR.

Noch im Juni prognostizierte die JPMorgan Chase Bank, London einen Rückzug der griechischen Banken aus ihren Tochterbanken sei kein Problem, da die rumänische Regierung über die notwendigen Ressourcen verfügt, um diese aufzufangen und an andere Kreditunternehmen weiterzuverkaufen. Auch die BNR könne die Wogen des Schocks glätten. Ebenfalls im Juni lobte Rumäniens Präsident Traian Băsescu bei einem Besuch des griechischen Präsidenten, Karolos Papoulias, die sieben in Rumänien operierenden Banken zeichneten sich durch ein „absolut korrektes“ Verhalten aus.

Die jetzigen Turbulenzen entstehen aufgrund des Rückzuges vieler Investoren aus griechischen Banken, welche durch einen immer wahrscheinlicher werdenden Schuldenschnitt  griechischer Staatsanleihen erstickt werden könnten. Das führt zu einem Teufelskreis, der auch andere europäische Banken, die Portfolios bei griechischen Banken haben, betrifft.

Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) fordert alle Staaten zum schnellen Handeln in der Krise auf: „Es ist an der Zeit, dass alle Behörden gemeinsamen handeln, um mit dem gesamten Engagement die finanzielle Stabilität zu schützen“, sagte er in der Kommission für Wirtschafts- und Währungspolitik des Europäischen Parlaments.
Rumäniens Handlungsspielraum ist jedoch klein. Da viele Banken des Landes ausländischen Konzernen angehören, muss es die Entscheidungen der Spitzenländer der Euro-Zone abwarten, um weitere Schritte zu planen, so der Finanzanalyst Dragoș Cabat.