Rumänische Börse im Abwärtstrend zum Start der Zeichnungsfrist für Hidroelectrica

Der Abwärtstrend der Vorwoche beschleunigte sich in der vergangenen Handelswoche. Sämtliche Indizes schlossen am Freitagabend mit Kursverlusten. Im Durchschnitt gingen die Kurse der wichtigsten Indizes um 1,7 Prozent zurück. In der Woche zuvor waren es noch 0,3 Prozent und dabei hatten einige Indizes noch leichte Kursgewinne registriert. Nun aber verloren der Hauptindex BET mit 2,2 Prozent und der BETPlus mit einem Wochenminus von 2,13 Prozent deutlich mehr als der Durchschnitt. Den rettete vor allem der Finanzwerte-Index BET-FI mit seiner Wochenperformance von minus 0,87 Prozent – dafür aber in fünfter Woche in Folge in der Verlustzone. Am schlechtesten schnitt noch der ROTX ab mit einem Wochenrückgang von 2,23 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG lag mit minus 1,2 Prozent noch leicht unter dem Durchschnitt.

Umsätze brechen ein

Auch der Umsatz zeigte nach unten, und zwar wurden mit 116,85 Millionen Lei glatt 40 Prozent weniger als noch in der Vorwoche mit Aktien umgesetzt. Wie auch in der Woche zuvor rangiert der Fondul Proprietatea (FP, 1,908 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Volumen von 31,6 Millionen Lei an der Spitze der Umsatzrangliste. Dem Aktienkurs brachte das leider nichts, die Aktie notierte am Freitagabend 3,64 Prozent tiefer als noch in der Vorwoche. Mit einem Wochenumsatzvolumen von 21,9 Millionen Lei war die Banca Transilvania (TLV, 19,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) für 18,74 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich und sicherte sich so den zweiten Platz in der Umsatzrangliste, den in der Vorwoche noch der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4896 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) innehatte. Dieser hat mit Banca Transilvania den Platz getauscht, OMV-Papiere brachten es in der vergangenen Woche auf ein Volumen von 13,1 Millionen Lei. Von den drei umsatzstärksten Emittenten der vergangenen Woche konnte nur OMV Petrom einen leichten Kursgewinn erzielen: plus 0,33 Prozent.

Wenige Gewinner – aber Überraschungen

Damit gehörten die SNP-Papiere auch zu der kleinen Gruppe der 14 Emittenten, die in der vergangenen Woche Kursgewinne erzielten. Einige von ihnen hatten es allerdings in sich. So legte der das Bauunternehmen Condmag (COMI, 0,005 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) auf Wochensicht 11,11 Prozent zu, der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,935 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) sogar 31,7 Prozent und der Chemiebetrieb Carbochim (CBC, 114 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) 37,34 Prozent. Letzterer schaffte es so, in der vergangenen Woche ein neues 52-Wochen-Hoch zu etablieren bei 128 Lei je Aktie. CBC-Papiere schlossen am Freitag allerdings 11 Prozent darunter. Damit reihte sich der Emittent aber in einer anderen Reihe von drei Wochengewinnern ein: die der neuen 52-Wochen-Hochs. So geschehen im Falle des Medikamentenherstellers Antibiotice Iași (ATB, 0,63 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) – neues Hoch bei 0,64 Lei – und des Hafendienstleisters SOCEP (SOCP, 1,25 Lei, ISIN ROSOCPACNOR5) – neues 52-Wochen-Hoch bei 1,34 Lei.

Mit 48 Emittenten war das Lager der Wochenverlierer deutlich größer. Allerdings waren die Verluste überschaubar. Der Maschinenbauer Comelf (CMF, 2,32 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6) wies mit minus 12,12 Prozent den höchsten und den einzigen zweistelligen Wochenverlust aus. Die Marktkapitalisierung ging – kein Wunder, bei den zahlreichen Kursrückgängen – weiter zurück, von durchschnittlich 208,3 Milliarden Lei auf 207,75 Milliarden Lei. Vor zwei Wochen lag der Gesamtwert aller gehandelten Aktien im Durchschnitt noch über 209 Milliarden Lei.

Zeichnungsfrist für Hidroelectrica hat begonnen

Derweil hat am vergangenen Freitag die Zeichnungsfrist für H2O-Aktien begonnen. Unter diesem Kürzel will Rumäniens größter Stromerzeuger, Hidroelectrica, im Juli an die Börse gehen. Zum Verkauf stehen mindestens 17,34 Prozent am Unternehmen für einen Stückpreis von 112 Lei, Verkäufer ist der Fonds Proprietatea, der fast 20 Prozent an Hidroelectrica hält. Für Privatanleger gilt eine Mindestabnahme von 50 Aktien, Zeichnungswert 5600 Lei. Das Gesamtvolumen wird auf 1,8 Milliarden Euro beziffert. Die Zeichnungsfrist endet am 4. Juli.

Devisen

In der zweiten Woche in Folge herrschte Unentschlossenheit am rumänischen Devisenmarkt, diesmal aber mit geändertem Vorzeichen. Der Euro verlor in der vergangenen Woche 0,0043 Lei oder 0,087 Prozent, nachdem er in der Vorwoche 0,088 Prozent zugelegt hatte. Der US-Dollar hingegen machte wieder etwas Boden gut von den Verlusten von 1,6 Prozent in der Vorwoche. Diesmal legte er auf Wochensicht 0,033 Lei oder 0,72 Prozent zu. Am gestrigen Montag startete der Euro bei 4,9561 in die letzte Juniwoche, der US-Dollar bei 4,5645 Lei.


Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.